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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 16.09.2015, 18:00   #1
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

Standard Das Gesicht der alten Frau

Ihr Gesicht war vor Jahren noch sçhön und zart
doch mit der Zeit ist es zur Maske erstarrt.

Diese trägt sie nun wie einen Schild,
der verbirgt was sie fühlt.
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Alt 16.09.2015, 18:58   #2
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.222

So entlarvend ist das ja noch nie dargestellt worden. Vor allem mit den ganzen Hintergründen auch.

MFG
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Alt 16.09.2015, 20:22   #3
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

Danke für Deinen Kommentar. Ich habe diese alte Frau vor Jahren gesehen, wie sie mit geschlossenen Augen allein im Park eines Altersheim getanzt hat und fühlte mich ganz stark gerührt. Sie tanzte hingebend wie ein Kind und lächelte als wäre sie ganz allein.Ich konnte der Frau ansehen, dass sie ein Leben voller Arbeit und Entbehrungen gelebt hatte.
Das Bild habe ich nie vergessen.Gern hätte ich mit Respekt und Achtung diesen Eindruck beschrieben, doch mir fehlten die passenden Worte und das ist nur ein kleiner Versuch mich heranzutasten.Leider ist es mir nicht gelungen auch den Respekt und die Achtung zum Ausdruck zu bringen, die ich gern vermittelt hätte.
LG Herbst
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Alt 16.09.2015, 21:21   #4
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.076

Zitat:
Zitat von Herbst Beitrag anzeigen
Ich habe diese alte Frau vor Jahren gesehen, wie sie mit geschlossenen Augen allein im Park eines Altersheim getanzt hat und fühlte mich ganz stark gerührt. Sie tanzte hingebend wie ein Kind und lächelte als wäre sie ganz allein.Ich konnte der Frau ansehen, dass sie ein Leben voller Arbeit und Entbehrungen gelebt hatte.
Das ist in der Tat danebengegangen. Die Frau ist alt, ihr Gesicht ist nicht mehr zart, also eher faltig oder zumindest ist die Haut schlaff: Sie hat Hängebäckchen. Sie hat gelächelt und hingebungsvoll getanzt, völlig in sich versunken und ihrer Umwelt nicht gewahr. Dazu passt das Bild der Maske nicht. Masken können zwar ein Lächeln einfrieren, aber sie haben keine Falten und drücken keine Hingebung oder Freude aus. Wer eine Maske (als Schild) tragen will/muss, ist sich immer seiner selbst und seiner Umgebung bewusst, sonst wäre sie ja überflüssig.

Was Du vielleicht sagen wolltest, war, dass die Frau ihrer Umwelt entrückt war und sich in einer eigenen Welt bewegte. Das machte sie seelisch unangreifbar, obwohl sie körperlich angreifbar blieb. Nur sie wusste, was sie fühlte, ihre Beobachter konnten es jedoch ahnen und waren von diesem natürlichen Sichgehenlassen beeindruckt. Es machte ihnen wohl die eigene Enge und Steifheit bewusst.

Wenn ich Deine Gefühle getroffen haben sollte, dann versuche einfach, sie neu in Worte zu fassen. Und noch ein Tipp: Lies mal von Heinrich von Kleist den Aufsatz über das Marionettentheater.

Beste Grüße
Ilka
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Alt 16.09.2015, 23:29   #5
männlich Leandra
 
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Alter: 39
Beiträge: 771

Standard Masken und Tiraden.

Zitat:
Zitat von Herbst Beitrag anzeigen
Ihr Gesicht war vor Jahren noch sçhön und zart
doch mit der Zeit ist es zur Maske erstarrt.

Diese trägt sie nun wie einen Schild,
der verbirgt was sie fühlt.

Und in weiteren Jahren,
und Jahren werden wir sie weiter hüten -
die Masken und deren Tiraden.

Ist mir zu einfach gestrickt, mag es verwirrender. Wurde auch schon in mehreren Formen ausgedrückt.

Freundliche Grüße

Leandra -
Leandra ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 00:20   #6
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

Liebe Ilka-Maria, die alte Frau , die ich gesehen habe, hatte ein faltiges Gesicht, dessen Falten sich im Laufe der Jahre verfestigt haben und dadurch zur Maske geworden sind.
Masken und Falten mit Hängebäcken schließen sich keinesfalls aus. Das Lächeln war ,wie du schon richtig vermutest hast, wie eingefroren.
Zu einer Maske kommt es auch, wenn die Gesichtszüge langsam erstarren.
Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die lachenden und weinenden Masken, die allseits bekannt sein dürften. Ich glaube ganz gewiss nicht, dass die alte Frau bewußt eine Maske zum Schutz aufgesetzt hat sondern verweise auf die Gesichter, die sich im Laufe eines Lebens zu Masken entwickeln.Sie war auch keine Marionette, die von anderen bewegt wurde.Ich finde es traurig, wenn Gesichter im Laufe des Lebens ihre Lebendigkeit verlieren.Viele Menschen haben die mehr oder weniger maskenhaften Gesichtszüge , die sich manchmal im Laufe des Lebens verfestigen.Das ist sicher nichts besonderes.Hat mich aber in dieser Form gerührt.Danke und LG Herbst.
Herbst ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 00:52   #7
männlich dr.Frankenstein
 
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Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.468

Ihr Gesicht war vor Jahren noch sçhön und zart
Die alte Frau hatte ein faltiges Gesicht, dessen Falten sich im Laufe der Jahre verfestigt haben und dadurch zur Maske erstarrt sind.
Diese trägt sie nun wie einen Schild,
der verbirgt was sie fühlt.
Doch wenn sie allein im Park in sich hinein hört.
Verlieren solche Bedeutungslosigkeiten wie schöne Gesichter ihren Wert.
Dann tanzt sie hingebend wie ein Kind und lächelt als wäre sie ganz allein.
Ich sehe sie von meinem Fenster und fühle mich ganz stark gerührt.

Das Bild habe ich nie vergessen.
Ich konnte der Frau ansehen, dass sie ein Leben voller Arbeit und Entbehrungen gelebt hatte.
Respekt und Achtung erweißt mir dieser Eindruck
und mir fehlen die passenden Worte
doch als kleiner Versuch mich heranzutasten tanze ich nun auch im Park
und stelle mir vor ich wäre so frei wie sie,
trotz der Maske fühl ich mich allein mit mir wohl,
wenn ich wieder an sie denke.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 00:56   #8
männlich dr.Frankenstein
 
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Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.468

Schreib es mal mit einem derartigen Inhalt, lass sie in deinem Gedicht tanzen als währe es jetzt und versuche die alte Frau zu sein

würde sich dein Gesicht wie eine Maske anfühlen während du mit geschlossenen Augen tanzt?

Welche Bedeutung hatte Schönheit für sie, und welche hat sie für dich?
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 09:02   #9
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.222

Ein Mensch ist eben mehr als das Gesicht kann man hieraus lernen. Gerade wenn eine solche Betonung drauf gelegt wird.

MFG
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Alt 17.09.2015, 09:08   #10
männlich urluberlu
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Beiträge: 2.273

naja, es muss ja auch nicht unbedingt ein schüleraufsatz nach frankensteinscher façon draus werden.
ich finde deinen zweiten eintrag hier bis jetzt die beste version der geschichte.
aber das "ich konnte sehen" sollte wegfallen. "sehen" tut bei der lyrik der leser, nicht der autor.
schönen tag
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 10:15   #11
männlich dr.Frankenstein
 
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Dabei seit: 07/2015
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Beiträge: 5.468

So gings mir auch das der 2. Eintrag der Hammer war, desswegn habsch dis geöndert. Ja das Gesicht ist doch immer ne Maske, vor allem bei Frauen. Zur Krönung der Maskierung wurden Selfies erfunden, aufgrund der neuen Billigkeit des Knipsens. Und das was Omma macht is das Gegenteil vom Selfie.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 12:46   #12
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
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Beiträge: 87

Danke für die Kommentare und welch weites Feld mir dadurch erschlossen wurde.Ich bin erstaunt, welch unterschiedliche Reaktionen ich damit ausgelöst habe.Ich nehm mir vor, künftig nicht wieder , nur so wenige Worte zu schreiben.
LG
Herbst ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 19:23   #13
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

Meine letzte Aussage möchte ich korrigieren.. Ich mag Gedichte, weil diese die Möglicheit geben, mit ganz wenigen Worten viel zu erzählen.Das sollte nicht dadurch aufgehoben
werden, dass Kommentare zur Deutung erforderlich sind und diese zitiert werden müssen.Mit meinem kleinen Gedicht"Das Gesicht der alten Frau" wollte ich lediglich ein Bild festhalten, keine Partei ergreifen und unabhängig von meinen Gefühlen lediglich ein Bild ohne Schwarzweissmahlerei aufzeigen.Ich finde es gut, dass sich daraus so viele Kommentare ergaben .Nicht so gut finde ich es , der Autorin vorschreiben zu wollen, dass es nur glatte Masken geben kann.Masken können so vielfältig wie das Leben sein , sie sind ledglich im Ausdruck erstarrt.Ich möchte mich auch nicht in das Gesicht der alten Frau hinein versetzen zu müssen und auch nicht wie diese Frau tanzen müssen, Mein Bild der alten Frau muss nicht allen gefallen und das darf auch jeder sagen.Trotzdem sollte es für jeden Schreiberling auch die s.g. dichterische Freiheit geben. Ich bin mir bewußt, dass es keine absulute Wahrheit gibt und ich diese auch nicht gepachtet habe. Wer diese gepachtet hat, kann sich bei mir melden. Ich schon neugierig darauf.
LG Herbst.
Herbst ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2015, 19:35   #14
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

......

Geändert von Herbst (17.09.2015 um 21:35 Uhr) Grund: Doppelerfassung
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Alt 17.09.2015, 21:17   #15
weiblich Herbst
 
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Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

....

Geändert von Herbst (17.09.2015 um 21:34 Uhr) Grund: der text wurde gelöscht, da falsch plaziert.
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Alt 17.09.2015, 22:11   #16
männlich dr.Frankenstein
 
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Alter: 41
Beiträge: 5.468

Ja Ratschläge, sind das Wertvollste was die Menschen verschenken, das keiner haben will.
Hab ich irgendwo mal als Zitat von Osho gelesen.

Ich wollte dich nicht verletzen mit meiner Antwort, aber das Gedicht mit der Maske enthält nicht den Zauber der aus deiner Erinnerung strömt, dein wahres Potential bleibt verborgen. Ich bin kein toller Dichter und voller Fehler, aber wenn du etwas veröffentlichst, möchtest du ja eine Reaktion und diese Reaktion entzieht sich deiner Kontrolle, du kannst sie ansehen und wieder darauf reagieren. Kannst dich ärgern oder freuen, aber im Grunde möchtest du dich mitteilen, etwas zu uns herüber transportieren. Es geht ja beim Dichten nicht ums verstehen, sondern etwas zu übertragen. Wie beim gemütlichen Smaltalk oder jemandem etwas ins Gesicht schreihen, vor Angst flüssstern oder in deinem innern diesem Inhalt begegnen und wenn du das Gedicht für dich schön findest, ist es doch ok, dann ist es schön und jede Reaktion ist einfach was die anderen denken.
Jedoch wenn du die Reaktionen betrachtest als Worte die dir etwas zeigen wollen, findest du vielleicht etwas das dir gefällt und das du gerne nächst mal probieren willst, ich finde die Kritiker ganz schön hier. Meistens haben sie nur was an der Izität auszusetzen und die dichterische Freiheit bleibt erhalten, wird sogar noch angespornt mehr aus sich herauszuholen.
Wenn du aber wegen deiner dichterischen Freiheit gelobt werden willst, dann musst du Leute suchen die dich loben, irgendjemand findets immer gut.
Wenn jemand das was du machst oder was dich ausmacht scheiße findet oder daran rumnörgelt, hat das nichts mit dem Wert deiner Arbeit für dich zu tun und wenn sie für dich wertvoll ist brauchst du keine Zustimmung von uns den anderen. Dichten tut man um etwas in sich zu entdecken, eine andere Sprache, auf einer anderen Ebne um in Kontakt mit der Fantasie zu treten, du tust es für dich, nicht für uns, wir sehen es nur aus unserer Bedeutungswelt und für uns hat es eine andere Bedeutung als für dich.

Und da ist der springende Punkt der Kommunikation. Manche denken bei Sand an den Strand, andere an die Wüste, ein Sandgrubenarbeiter denkt an die Plackerei........
Bedeutungen sind die Verknüpfungen der Worte mit Erinnerungen die durch Emotionen gespeichert wurden im (wie hieß das noch ah) morphogenen Feld.
Wenn es dir also eher darum geht gemocht zu werden, musst du unsere Erinnerungen berühren mit den Worten, unsere Bedeutungen treffen.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2015, 01:03   #17
weiblich Herbst
 
Dabei seit: 09/2015
Ort: 38820 Halberstadt
Beiträge: 87

Standard an Dr. Frankenstein

Ich danke Dir für Deine Ratschläge und möcht sie auch annehmen.Es wäre zu einfach dabei alles kritiklos hinzunehmen.Ich möchte dabei nicht nur gelobt werden, dazu suche ich kein Forum. Ich möchte kein Friede, Freude Eierkuchen.. Das würde mich nicht weiterbringen.Ich verbinde mit einem Gedicht die Hoffnung , mit knappen und möglichst einfachen Worten viel sagen zu können.Ich kann leider für mich nicht den Anspruch erheben, dass dies so ist. Ich hoffe sehr, in diesem Forum Schreiberlinge zu finden, die diesem Anspruch entsprechen und ein ganz klein wenig von Ihnen lernen zu können.Ich bin deshalb hier und auf der Suche danach.Bei all meiner Kritik hast du mich sehr überrascht mit deinen klaren Worten.
Danke und LG Herbst
Herbst ist offline   Mit Zitat antworten
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gesicht, maske

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