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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 06.09.2015, 08:54   #1
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Standard Wo bin ich?

Wieder zu früh aufgewacht:
Noch herrscht tiefe Dunkelheit,
stillen Frieden im Geleit,
lang noch währt die kalte Nacht.

Hell und farbig war mein Traum,
leicht wie eine Wolkenfee,
rein wie flockig-weißer Schnee,
zart und weich wie Kükenflaum.

Wieder zu früh aufgewacht:
Schwarz umfängt mich Ewigkeit,
hüllt mich ein für alle Zeit,
bricht des Tages helle Macht.

Weckt mich nicht aus meinem Traum!
Lasst mich an den neuen Strand
mit dem nassen, warmen Sand
und dem sanften Wellenschaum.

06.09.2015
Ilka-Maria

Geändert von Ilka-Maria (06.09.2015 um 14:08 Uhr)
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Alt 06.09.2015, 09:35   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
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Beiträge: 10.909

Hallo Ilka,

fast tippe ich auf den Wetterumschwung. Letztes Wochenende 35°C, jetzt nur noch 11°C. Man verliert fröstelnd die Orientierung. Jedenfalls gefällt mir deine Schwarz-Weiß-Malerei an der Schwelle zum Tag, auf der eine nachwirkende paradiesische Trauminsel das Weitergehen lähmt.

Sehr gern gelesen
LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2015, 11:42   #3
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Liebe Ilka-Maria,


an diesem (form)vollendeten Gedicht stört mich das "spröde".

Seufzenden Gruß
v.
Thing
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Alt 06.09.2015, 12:27   #4
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
an diesem (form)vollendeten Gedicht stört mich das "spröde".

Seufzenden Gruß
Das glaube ich Dir gerne, denn gerade dieses Wörtchen (spröde, fragil, brechbar) ist der Schlüssel zum Verständnis des Gedichts. Mit dem Wetter, wie gummibaum meint, hat es nichts zu tun - obwohl der Gedanke nicht schlecht ist.

Tja, wo bin ich, wenn die Dunkelheit ewig ist?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2015, 13:09   #5
männlich Pit Bull
 
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Liebe Ilka!

Ich finde dein Gedicht wirklich gelungen, nur stört mich (wie Thing) im Endvers der "spröde" Wellenschaum. "Spröde" sehe ich im Zusammenhang mit bspw. unelastisch.
Das passt mir in der anheimelnden Stimmung einfach nicht zusammen, daher hätte ich mich für "weißen" Wellenschaum entschieden.
Aber alles Geschmackssache.

Gute Arbeit!

VG Pitti
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Alt 06.09.2015, 13:11   #6
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
(spröde, fragil, brechbar) ist der Schlüssel zum Verständnis des Gedichts.
Dann habe ich es nicht verstanden.
Wogen, Wellen, Gischt, - sie können nicht spröde im physikalischen Sinn sein; sie sind keine kompakte Materie.
Wenn ich es als Metapher sehen soll, muß ich das Gedicht noch einmal lesen.


LG
Thing


PS
Hatte gerade ein AHA! - Erkennen.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2015, 13:16   #7
männlich Pit Bull
 
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Dabei seit: 08/2012
Ort: Berlin
Alter: 57
Beiträge: 1.878

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Wenn ich es als Metapher sehen soll, muß ich das Gedicht noch einmal lesen. PS: Hatte gerade ein AHA! - Erkennen.
Dann bin ich wohl betriebsblind, mir fehlt das Aha-Erlebnis momentan noch.
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge liebe Ilka.

VG Pitti
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2015, 13:30   #8
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Dann bin ich wohl betriebsblind, mir fehlt das Aha-Erlebnis momentan noch.
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge liebe Ilka.

VG Pitti
in Ordnung. Es heißt ja immer, ein Autor soll auf seine Kritiker hören. Das "spröde" kommt hier nicht an, ich habe es also ersetzt. Mal sehen, ob das Gedicht dadurch gewonnen oder verloren hat.

Mir ist es schade darum. Denn es geht ja hier um das Spröde im Sinne von Zerbrechlichkeit. Auch sind die Wellen nicht wirklich, sondern nur ein Vielleicht. Wer weiß schon, wie das Jenseits ist.

"weiß" geht bei Wellenschaum überhaupt nicht, das ist banal, weil es selbstverständlich ist. Es läse sich wie ein Klischee.

Mehr verrate ich nicht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2015, 13:33   #9
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hatte an den Tod gedacht,
wo aus immer gleicher Nacht,
spröd ein weißer Knochen lacht.

Und hab doch dies Land gemieden,
denn ich hoffte dir beschieden
unter Palmen Urlaubsfrieden.

LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2015, 21:45   #10
weiblich scrabblix
 
Dabei seit: 03/2015
Ort: Mitten im Revier
Beiträge: 375

Du hast die Reise zwischen den Welten hervorragend in Szene gesetzt, liebe Ilka Maria!

Liebe Grüße
scrabblix
scrabblix ist offline   Mit Zitat antworten
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