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Alt 16.02.2020, 19:31   #1
männlich Robert Go
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Chemnitz
Beiträge: 85


Standard 10 das große Wiedersehen

Sarahs Opa stand von seinem Stuhl auf. Langsam lief er zum Gartenzaun.
Mit großen Augen schaute er die kleine Gruppe an.
Dieses bestand aus elf Tieren und einem Zwerg, die als Piraten verkleidet waren, einem Elf, einem weiteren Zwerg und einer jungen Frau.
Die Frau erkannte er an ihren langen, blauen Haaren und ihrer hellgrünen Haut.
Es war Saphira. Vor zehn Jahren hatte sie ihm das Leben gerettet, als er auf der Insel des Seemonsters, gestrandet war.
„Das ist ja eine Überraschung“, sagte er
„Das stimmt. Lebst du etwa hier?“
„Ja. Was machst du hier? Und wie hast du mich gefunden?“
„Erinnerst du dich an das Buch, welches du für mich vor deiner Abreise angefertigt hast?
„Stimmt. Ich habe euch eine Karte auf die letzte Seite gezeichnet, falls ihr mich in meiner Welt besuchen wollt.“
„Genau diese Karte hat uns hierher geführt. Am Hafen haben wir dann diese Katze getroffen. Sie hat uns zu dir gebracht.“
Er öffnete das Gartentor. „Kommt herein. Es muss nicht jeder hören, was wir besprechen.“ Bis auf die Katze traten alle ein.
Fleckchen, der Leopard drehte sich zu ihr um. „Was hat du denn?“
Traurig schaute ihn die Katze an. „Ich muss leider zurück zu meinem Frauchen.“
„Schade. Tschüss und vielen Dank für deine Hilfe.“
„Gern geschehen. Wenn du mal wieder hier bist, sag Bescheid. Dann können wir mehr Zeit miteinander verbringen.“
„Ja. Das mache ich.“ In Fleckchens Bauch kribbelte es gewaltig. Er hatte sich in die Katze verliebt. Dann geschah es. Die beiden küssten sich. Seine Kameraden klatschten begeistert in die Hände. Danach verschwand die Katze.
Fleckchen seufzte laut und kehrte zu seinen Kameraden zurück.
Saphira fiel auf, dass sich Sarahs Opa verändert hatte. Er sah anders aus, als bei ihrer ersten Begegnung. Als sie ihn darauf ansprach, lächelte er.
„Wir Menschen werden alt, Saphira. Meine Haare und mein Bart sind nun nicht mehr blond, sondern grau. Alte Menschen haben viele Falten im Gesicht und können sich nicht mehr so schnell bewegen, wie früher. Manche können nicht mehr gut sehen, oder hören und haben Probleme mit dem Gedächtnis. Bei mir ist es zum Glück noch nicht soweit. Aber du hast dich fast nicht verändert. Bis auf die Beine.“
„Wir Zauberwesen altern nicht so schnell, wie ihr Menschen. Die Beine sind das Ergebnis eines Zauberspruches, so kann ich an Land besser laufen.“
„Aha.“ Er führte sie zu der Terrasse und bot ihnen einige Stühle an.
„Setzt euch. Ich heiße Martin. Kann ich euch etwas anbieten?“
„Nein, danke.“
„Wer sind denn deine Freunde.“
„Das ist die Rotbart-Piratenbande. Mit ihrem Schiff sind wir hierher gesegelt.“
Martin schmunzelte. Er fand den Namen sehr lustig.
„Wie gefällt es euch hier?“, fragte er die Seeräuber.
„Bei uns ist es viel ruhiger und sauberer“, antwortete Rotbart.
Fragend schaute Martin ihn an. „Wie meinst du das?“
„Er meint, dass die Autos, die wir gesehen haben, sehr viel Lärm machen und zudem einen widerlichen Gestank verbreiten. Auf dem Marktplatz haben wir Menschen getroffen, die geschrien haben, statt normal zu sprechen. Auf unserer Insel schreien wir uns nicht an. Es stinkt auch nicht nach Autoabgasen“, erklärte der Fuchs.
„Das liegt daran, dass es bei euch keine Marktplätze oder Autos gibt.“
Die Menschen schreien, weil sie verschiedene Waren anbieten und verkaufen wollen. Ich musste mich auch erst an eure Insel gewöhnen.“
Dann erzählte er ihnen, wie es ihm in den folgenden Jahren ergangen war.
Aufgrund der schrecklichen Erlebnisse, hatte er seinen alten Beruf aufgegeben.
Um sie besser verarbeiten zu können, beschloss er ein Buch darüber zu schreiben.
Zudem wagte er mit seiner Frau einen Neuanfang. Sie verließen die Großstadt, in der sie gelebt hatten und zogen in ein kleines Dorf an der Ostseeküste.
Dort eröffnete er ein Restaurant. Der Zufall wollte es, dass im gleichen Dorf, ein alter Freund von ihm lebte. Er arbeitete als Fischer und brachte ihm manchmal einige der gefangenen Fische vorbei.
Saphira stutzte. „Hat dieser Fischer einen Sohn, namens Jakob?“
„Ja. Kennst du ihn etwa?“
„Und ob. Er war derjenige, der mich verschont hat, als ich an seinem Angelhaken hing.“
Fassungslos sah Martin sie an. Er ahnte, was als nächstes kommen würde. Denn seine Enkelin Sarah, war von einer Muse geküsst worden.
„Die Prophezeiung“, murmelte er. „Zwei auserwählte Kinder müssen drei Prüfungen bestehen, die ihnen das Seemonster stellt.“
„Ganz genau. So lautet die Prophezeiung.“
„Heißt dass, das Jakob und meine Enkelin….“. Marin sprach den Satz nicht zu Ende.
Der Gedanke, der ihm gerade kam, war einfach zu absurd.
Seine Enkelin und ihr Freund auf einer Insel voller Tiere und Zauberwesen.
„Du musst dich irren“, sagte er.
„Leider nein. Die beiden sind die beiden Auserwählten.“
„Sarah ist dreizehn, Saphira“, protestierte Martin. „Ich werde sie nicht auf diese Insel schicken. Da gehe ich lieber selbst und versuche es, ein zweites Mal“,
„Du bist zu alt für ein Kind. Ich verstehe deine Angst. Ihr und ihrem Freund wird nichts passieren, das verspreche ich dir.“
„Und was passiert, wenn sie die Prüfungen nicht bestehen? Werden sie als Tiere enden? Oder müssen sie für den Rest ihres Lebens als Statuen auf dieser Insel bleiben?“
„Soweit lasse ich es nicht kommen.“
Das Gartentor öffnete sich. Zwei Kinder kamen auf sie zu und blieben verwundert stehen, als sie die kleine Gruppe und Martin sahen.
Es waren Jakob und Sarah, die beiden Auserwählten.
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