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Alt 14.07.2006, 04:19   #1
NicoleSchnitzer
 
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Beiträge: 29


Standard Yale - der Übermütige

Yale, so sollte ich also heißen. Damit war ich dann wohl ein Junge, oder? Aber hier war es viel zu dunkel um etwas zu erkennen, oder waren es einfach meine Augen die noch nichts wahr nahmen? Wofür waren diese runden Dinger in meine Gesicht überhaupt gut? Und da gab’s noch mehr, was hier so unnütz rum schwamm. Ein langes schlauchartiges Gebilde zum Beispiel. Es war weich und man konnte damit gut rumspielen. Es hin und her drehen und Moment hin und her drehen? Da gab’s ja noch was. Diese komischen langen Dinger mit denen man das tat. Eine rechte Hand und da, da war noch eine linke. Wofür die gut waren, hatte ich schon herausgefunden. Man konnte die kleinen Finger daran zusammen drücken und dann Dellen in das weiche Zeug machen, das hier überall war. Aber was war das? Jetzt kam da eine Delle von außen. Hier hatte nichts von außen sich ein zu mischen. Das war mein 36 Grad warmes Reich. Das musste sofort ausgebessert werden. Ein kleiner Stoß mit der Faust und weg war sie wieder. Nein Moment das war gar keine Hand. Da gab’s noch mehr. Ein Fuß? Ja ein Fuß mit kleinen Zehen. Das konnte man also auch bewegen? Toll, wieso erfahr ich das erst jetzt? Das musste sofort getestet werden. Mal sehen was größere Dellen machte Hand oder Fuß.
"Ein sehr agiler kleiner Kerl!", ertönte es von draußen. Die Stimme kannte ich noch nicht. Was machte die hier? Rau und kratzig, hoffentlich verschwand sie bald wieder. Wo war überhaupt die, die immer mal zu Besuch kam?
"Ja kommt ganz nach seinem Vater!", schimpfte eine sanfte Stimme. Aber das war sie nicht. Das war meine Mama. Ich hörte sie oft. Manchmal war sie sehr laut und dann schlug ihr Herz so schnell, das ich hier schon Kopfweh bekam. Aber wenn wir allein waren und keine fremden Stimmen dazu kamen, dann war sie ganz ruhig und sanft. Oft sang sie ein Lied bevor wir einschliefen. Es handelte von eine Mond und einem Mann darin, was auch immer beides war. Es spielt immer noch eine leise Melodie im Hindergrund. Wie schade dass sie jetzt nicht sang. War es hier doch geradeso gemütlich und ein kleines Nickerchen nach der Dellenaktion währ schön gewesen. Doch jetzt ging das wieder los. Das gleichmäßige bum bum, das so schön beruhigte, wurde immer schnell. Obwohl das war gut. Dann kam sicher, gleich...:
"Du bist spät!"
"Tut mir Sorry, ich hab verschlafen!", dass das war sie. Die mochte ich. Die macht immer lustige Sachen. Einmal haben wir um die wette Dellen gemacht. Immer kam eine hier rein und ich hab sie zurück gedrückt. Nur Mama hat das nicht gefallen. Ihre Stimme erhob sich irgendwann und dann war da keine Delle mehr. Schade eigentlich, aber man konnte sich ja erst mal bemerkbar machen. Einmal den neu entdeckten Fuß, mhh... wo war der gleich noch mal? Ach ja da, nein das war eine Hand. Mist, aber gesehen hat man die sicher trotzdem. War schön mit Schwung ausgeholt.
"Und was ist es?", wollte nun die Stimme wissen, die doch eigentlich mit mir spielen sollte. He hier war ich und ich war ein Junge. Das hatte ich zwar auch gerade erst erfahren aber lieber spät als nie.
"Ein Junge!", gab meine Mama zur Antwort. Ja genau, dacht ich mir, aber wo war da überhaupt der Unterschied?

Fortsetzung folgt...
NicoleSchnitzer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 06:06   #2
Shirley
 
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Standard Shirley

Nette Idee. Witzig und originell. Hätte man sicher noch etwas mehr rausholen können, aber insgesamt echt gut. Weiter so!
Shirley ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 07:53   #3
Mortis
 
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Beiträge: 147


Sehr schöne Idee. Hi hi

Nur leider fehlt die Pointe?!? Das sind zu viele Worte zur Beschreibung und man wird am Ende... nun... nicht belohnt.
Lass Dir was einfallen! Das hat dieses Werk verdient, finde ich.
Los!
Mortis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 14:51   #4
NicoleSchnitzer
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 29


Grins keine sorge das ist nur der Anfang etwas viel größerem es kommt noch mehr sobald ich dazu komme gehts weiter
NicoleSchnitzer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:14   #5
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
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Nun, die Idee ist wahrlich nicht schlecht.

Aber mir gefällt die Inkonsequenz bezüglich dessen nicht, was Yale weiß und was nicht:
Er ist sich bewusst, dass er mit seinen Augen wahrnimmt, aber fragt im nächsten Satz, wozu die runden Dinger in seinem Kopf da sind?

Dann findet er gerade heraus, wozu seine Arme da sind und weiß aber andererseits, dass es genau 36° warm ist? Und dass das, was da pocht, das Herz seiner Mutter sein muss?

Er weiß, dass Yale ein Jungenname ist, aber kennt nicht den Unterschied zwischen Junge und Mädchen?

Ganz zu schweigen davon, dass er einerseits die korrekten Begriffe nennt und andererseits wieder umschreibt, als wüsste er sie nicht.

Solche argen Logikfehler vergellen mir Deine Geschichte leider.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:29   #6
Mortis
 
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Hm, er kann ja die Augen auch gar nicht selbst sehen...
Aber der Grundstein für eine vielleicht wunderbare Geschichte ist gelegt. Viel zu tun! Erst mal alles runterschreiben, aber dann Korrektur lesen.

Viel Spaß und Erfolg!
Mortis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:32   #7
Struppigel
 
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Nein, sehen nicht, aber fühlen könnte er sie schon. Mit den anderen Körperteilen verhält es sich ebenso.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:41   #8
NicoleSchnitzer
 
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mh ja ich geb dir recht das nicht alles logich ist aber wenn ich alles logich mache dann dürfte er ja nicht mal denken oder? mh eben kein einfaches thema ich sehs schon ein..muss wohl noch viel dran getan werden-.-
NicoleSchnitzer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:48   #9
Mortis
 
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Man fühlt die Augen als Kugeln? Nee!

36 Grad ist auch eine zu genaue Angabe. Geborgene Wärme würde reichen. Nicht mal Erwachsene können die genaue Temperatur erfühlen (die meisten jedenfalls nicht).
Ausbauen könnte man noch das Gefühl des "außen". Was ist außen? Warum sieht man den Ursprung der Stimme nicht? Ist da noch jemand wie ich?
Der Mutter Herzschlag dürfte auch nicht als Herzschlag wahrgenommen werden, sondern nur als beruhigendes Pochen o.ä.. So wie Du es dann später ja richtig beschreibst. bum bum.
Und warum weiß der Junge bereits vor der Antwort der Mama, dass er ein Junge ist?

Mortis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:51   #10
Struppigel
 
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Natürlich könnte ein Embryo noch keine Sprache verwenden. Das ist schon ok, dass man da sein Wissensniveau anhebt. Aber dieses Wissensniveau sollte eben nicht ständig zwischen Nicht-Wissen und Wissen wechseln. Entweder er weiß, was Arme sind oder nicht. Entweder, er entdeckt die Welt erst oder er ist schon allwissend (So wie in "Hör mal, wer da spricht!"). Aber nicht dieser ständige Wechsel.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 15:54   #11
Mortis
 
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Yep, gebe Struppi recht. (ohne Gel gefälltst Du mir einfach besser, Struppi! )
Mortis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 16:01   #12
Struppigel
 
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Joah, ich werde auch real immer Struppi genannt. Aber als Struppigel ist mein Nick einzigartig im Net.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2006, 19:42   #13
NicoleSchnitzer
 
Dabei seit: 06/2005
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So danke noch einmal für die vielen Hinweise ich habs noch mal überarbeitet wenn euch denoch was auffallen sollte zögert nicht mich zu beängeln.

Yale, so sollte ich also heißen und ein Junge sollte ich auch noch sein, was auch immer das war. Hier war es ja ohnehin schön dunkel und vorallem warm, was kümmerte es mich da. Nur die runden Dinger in meinem Gesicht störten ab und zu. Sie veränderten sich dauernd. Seit neusten waren da harrige kleine Dinger, wenn man drüber strich. Wofür sollte dieser ganze Mist eigentlich gut sein? Bisher hatte ich noch keine Verwendung dafür gefunden. Und da gab’s noch mehr, was hier so unnütz rum schwamm. Ein langes schlauchartiges Gebilde zum Beispiel. Es war weich und man konnte damit gut rumspielen. Es hin und her drehen und Moment hin und her drehen? Da gab’s ja noch was. Diese komischen langen Dinger mit denen man das tat. Eine rechte Hand und da, da war noch eine linke. Wofür die gut waren, hatte ich schon herausgefunden. Man konnte die kleinen Finger daran zusammen drücken und dann Dellen in das weiche Zeug machen, das hier überall war. Aber was war das? Jetzt kam da eine Delle von oben. Hier hatte sich nichts zu verändern. Das war mein feuchtwarmes Reich. Das musste sofort ausgebessert werden. Ein kleiner Stoß mit der Faust und weg war sie wieder. Nein Moment das war gar keine Hand. Da gab’s noch mehr. Ein Fuß? Ja ein Fuß mit kleinen Zehen. Das konnte man also auch bewegen? Toll, wieso erfahr ich das erst jetzt? Das musste sofort getestet werden. Mal sehen was größere Dellen machte Hand oder Fuß.
"Ein sehr agiler kleiner Kerl!", ertönte es von irgendwo. Die Stimme kannte ich noch nicht. Was machte die hier? Rau und kratzig, hoffentlich verschwand sie bald wieder. Wo war überhaupt die, die immer mal zu Besuch kam?
"Ja kommt ganz nach seinem Vater!", schimpfte eine sanfte Stimme. Aber das war sie nicht. Das war das Wessen, das immer da war. Ich hörte sie oft. Manchmal war sie sehr laut und dann schlug das eigentlich reglmässige bum bum so schnell, das ich hier schon Kopfweh bekam. Aber wenn wir allein waren und keine fremden Stimmen dazu kamen, dann war sie ganz ruhig und sanft. Oft sang sie ein Lied bevor wir einschliefen. Es handelte von eine Mond und einem Mann darin, was auch immer beides war. Es spielt immer noch eine leise Melodie im Hindergrund. Wie schade dass sie jetzt nicht sang. War es hier doch gerade so gemütlich und ein kleines Nickerchen nach den ganzen Bäulen, die ich hier hinterlassen hatte, währ schön gewesen. Doch jetzt ging das wieder los. Das gleichmäßige bum bum, das so schön beruhigte, wurde immer schnell. Obwohl das war gut. Dann kam sicher, gleich diese dunkle Stimme. Das bum bum wurde immer schneller, wenn die kam.
"Du bist spät!"
"Tut mir Sorry, ich hab verschlafen!", dass da, das war sie. Die Stimme mochte ich. Die macht immer lustige Sachen. Einmal haben wir um die wette Dellen gemacht. Immer kam eine von oben und ich hab sie zurück gedrückt. Nur der Stimme die immer da war, hat das nicht gefallen. Sie erhob sich irgendwann und dann war da keine Delle mehr. Schade eigentlich, aber man konnte sich ja erst mal bemerkbar machen. Einmal den neu entdeckten Fuß, mhh... wo war der gleich noch mal? Ach ja da, nein das war eine Hand. Mist, aber gesehen hat man die sicher trotzdem. War schön mit Schwung ausgeholt.
"Und was ist es?", wollte nun die Stimme wissen, die doch eigentlich mit mir spielen sollte. He hier war ich und ich war ein Junge. Das hatte ich zwar auch gerade erst erfahren aber lieber spät als nie.
"Ein Junge!", erklang die Antwort. Ja genau, dacht ich mir, aber wo war da überhaupt der Unterschied?

Fortsetzung folgt...
NicoleSchnitzer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2006, 03:47   #14
NicoleSchnitzer
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 29


So ich hab das ganze dann erst mal so wet zu ende gebracht und viel dabei gelacht. Wenns euch auch so geht beim lesen, dann hab ich mein Ziel erreicht

Yale, so sollte ich also heißen, und ein Junge sollte ich auch noch sein, was auch immer das war. Doch was kümmerte es mich? Hier war es viel zu warm und dunkel, als dass ich mir darüber Gedanken zu machen brauchte. Nur die runden Dinger in meinem Gesicht, störten ab und zu. Sie veränderten sich dauernd. Seit neustem waren da haarige kleine Dinger, wenn man drüber strich. Wofür sollte dieser ganze Mist eigentlich gut sein? Bisher hatte ich noch keine Verwendung dafür gefunden. Und da gab’s noch mehr, was hier so unnütz rum schwamm. Ein langes schlauchartiges Gebilde zum Beispiel. Es war weich und man konnte damit gut rumspielen. Es hin und her drehen und… Moment, hin und her drehen? Da gab’s ja noch was. Diese komischen langen Dinger mit denen man das tat. Eine Hand und da, da war noch eine. Wofür die gut waren, hatte ich schon herausgefunden. Man konnte die kleinen Finger daran zusammen drücken und dann Dellen in das weiche Zeug machen, das hier überall war. Aber was war das? Jetzt kam da eine Beule von oben. Hier hatte sich nichts zu verändern. Das war mein feuchtwarmes Reich. Das musste sofort ausgebessert werden. Ein kleiner Stoß mit der Faust und weg war sie wieder. Nein Moment das war gar keine Hand. Da gab’s noch mehr? Ein Fuß? Ja ein Fuß mit kleinen Zehen dran. Das konnte man also auch bewegen? Toll, wieso erfahr ich das erst jetzt? Das musste sofort getestet werden. Mal sehen was größere Dellen machte, Hand oder Fuß.
"Ein sehr agiler kleiner Kerl!", ertönte es von irgendwo. Die Stimme kannte ich noch nicht. Was machte die hier? Rau und kratzig, hoffentlich verschwand sie bald wieder. Wo war überhaupt die, die immer mal zu Besuch kam?
"Ja kommt ganz nach seinem Vater!", schimpfte eine sanfte Stimme. Aber das war sie nicht. Das war das Wesen, das immer da war. Ich hörte sie oft. Manchmal war sie sehr laut und dann schlug das eigentlich regelmäßige Bum Bum so schnell, dass ich hier schon Kopfweh bekam. Aber wenn wir allein waren und keine fremden Stimmen dazu kamen, dann war sie ganz ruhig und sanft. Oft sang sie ein Lied, bevor wir einschliefen. Es handelte von eine Mond und einem Mann darin, was auch immer beides war. Wie schade dass sie jetzt nicht sang. War es hier doch gerade so gemütlich und ein kleines Nickerchen nach den ganzen Beulen, die ich hier hinterlassen hatte, währ schön gewesen. Doch jetzt ging das wieder los. Das gleichmäßige Bum Bum, das so schön beruhigte, wurde immer schnell. Obwohl das konnte auch gut sein. Dann kam sicher gleich, diese dunkle Stimme. Das Bum Bum wurde immer schneller, wenn die kam.
"Du bist spät!"
"Tut mir Sorry, ich hab verschlafen!", dass da, das war sie. Die Stimme mochte ich. Die macht immer lustige Sachen. Einmal haben wir um die wette Dellen gemacht. Immer kam eine von oben und ich hab sie zurück gedrückt. Nur der Stimme die immer da war, hat das nicht gefallen. Sie erhob sich irgendwann und dann war da keine Delle mehr. Schade eigentlich, aber man konnte sich ja erst mal bemerkbar machen. Einmal den neu entdeckten Fuß, mhh... wo war der gleich noch mal? Ach ja, da, nein das war eine Hand. Mist, aber gemerkt hat man die sicher trotzdem. War schön mit Schwung ausgeholt.
"Und was ist es?", wollte nun die Stimme wissen, die doch eigentlich mit mir spielen sollte. He hier war ich und ich war ein Junge. Das hatte ich zwar auch gerade erst erfahren, aber lieber spät als nie.
"Ein Junge!", erklang die Antwort. Ja genau, dacht ich mir, aber wo war da der Unterschied? Gab’s da überhaupt einen? Die dunkle Stimme schien sich jedenfalls zu freuen.
"Ein Junge? Das sollte gefeiert werden!", meinte sie und wie immer, wenn sie so sanft klang, wurde es hier schön warm und angenehm. Richtig gemütlich eben. Das lag sicher daran, dass alles dann so schön schaukelte. Auch das warme Zeug, das durch mich hindurch floss, machte dann ungemein glücklich. Besser hätte es mir also gar nicht gehen können, währe da nicht dieser verhängnisvolle Tag gewesen.
Ich gebe zu, hier war es schon etwas eng geworden, aber das war noch lange kein Grund, den Ort zu verlassen, oder? Ich würde auch nie wieder Beulen in das weiche Zeug hier treten, wenn ich nur hier bleiben dürfte. Aber seht selbst, was einem alles zu stoßen kann, an einem einzigen Tag:

Eigentlich begann alles so schön. Ich hatte mich hin und her gedreht und ein zweimal gewendet und eine ganz tolle gemütliche Position gefunden. Still war es auch. Kein lautes Geschrei oder Gemeckere wie in den letzten Tagen. Nicht einmal das Wesen, das immer hier war, sagte etwas. Eigentlich hätte man gleich weiter schlafen können. Doch was sollte das auf einmal. Hier war es schon eng genug, was drückte sich das Zeug hier noch enger zusammen. Das gefiel mir gar nicht. Geh weg, dacht ich mir und stupste es immer wieder zur Seite. Nach einiger Zeit hörte es damit wieder auf. Puh...gerade noch mal gut gegangen. Das sollte es ja nicht noch einmal versuchen. Ich konnte böse werden, ja wohl! Nachdem alles wieder ruhig war, dachte ich mir nichts mehr dabei und machte es mir wieder gemütlich. Doch irgendwas lief hier weg. Wo war das Wasser hin, in dem ich immer schwamm? Das gefiel mir ganz und gar nicht. Hier ging was vor sich, das wurde mir unweigerlich klar, als auch das Wesen wach wurde, das immer hier war.
"Enrico wach auf, meine Fruchtblase ist geplatzt!", meinte sie hektisch. Ihre was war geplatzt? Hier hatte nichts zu platzen. Nicht so lange ich hier war.
Aber genau das war es ja. Ich sollte nicht mehr hier bleiben. Wieder meinte das weiche Zeug um mich herum, sich eng anschmiegen zu müssen. Ich wollte nicht kuscheln. Schon gar nicht mit so was. Geh weg, schimpfte ich mit ihm, doch es hörte nicht auf mich.
"Was, wer?", erklang verschlafen die dunkle Stimme, ob sie wohl daran schuld war. Die sanfte Stimme behauptete das zumindest immer, wenn ihr irgendetwas nicht gefiel.
"Geh und hol Anette, ich brauch ne Hebamme!", ja genau geh und hol Hilfe, hier passiert was schlimmes. Musste ich unweigerlich zustimmen. Das durfte nicht sein. Was hatte ich nur falsch gemacht? Hatte ich zu oft zu getreten? War eine Beule einfach zu groß geworden? Ich wollte hier nicht zerquetsch werden.
"Ich wollte ihn doch aber auf die Welt holen!", wohin wollte er mich holen? Was für eine Welt? Das hier war meine Welt und hier würde ich bleiben! Der hatte sie wohl nicht mehr alle!
"Verschwinde endlich! Ich hab hier keine Zeit für deine Spielchen“, genau gib’s ihm, wir brauchten hier professionelle Hilfe. Ein leises Schlurfen und ein lauter Knall und die dunkle Stimme war weg. Hoffentlich beeilte er sich. Hier war es so eng, so konnte das auf keinen Fall bleiben. He du Wesen, du, die du immer hier bist, mach was. Und sie tat auch etwas. Sie schrie und ich rutschte ein Stück. Hier war’s ja noch enger. Das war eindeutig nicht gut. Die falsche Richtung merkwürdiges Wesen, versuch’s mal anders herum. Grummelte ich, doch sie hörte mich nicht. Dafür kamen Unmengen aufgeregter Stimmen. Die meisten hatte ich zwar schon mal gehört, aber sie waren keine Hilfe. Sie wuselten nur wild durcheinander, bis endlich ein Machtwort gesprochen wurde: "Raus hier! Alle! Nur du nicht, du bleibst hier, damit ich dich für das hier hassen kann!", Wer sollte hier bleiben? Hoffentlich jemand, der wusste was er tat. Na schön, meinetwegen auch jemand, der dass nicht wusste, Hauptsache nur nicht die dunkle Stimme.
"Meinetwegen kannst du mir auch wie beim letzten Mal die Hand brechen! Hauptsache ich verpass das hier nicht!", ich hatte es geahnt. Natürlich er, wer sonst. Aber was meine er mit beim letzten Mal? Das hier war schon mal passiert? Wie schrecklich. Welches arme Wesen musste das hier bitte auch durch machen? Oh mist jetzt rutschte ich schon wieder ein Stück. Hier war kein Platz mehr, merkten die Stimmen das denn nicht? Hier ging es nicht weiter.
So sollte es also alles enden. Zerquetscht weil ein paar unwissende Stimmen nichts dagegen unternahmen. Nie wieder würde ich mit dem langen schlauchigen Ding spielen. Nie wieder mit der Faust Dellen hinterlassen. Alles war vorbei. Wieder ertönte ein lauter Schrei gefolgt von einigen Flüchen. Ja nur du hast Probleme, dacht ich mir. Was glaubte das Ding denn, wie es mir hier ging. Eingeengt und mein Wasser war auch weg und wieder ging es ein Stück abwärts. Wo sollte das nur enden. Mir tat doch jetzt schon alles weh. Hätte man das hier nicht größer machen können? Aber nein, ich zwäng mich auch so hier durch. Klar hab ich doch Spaß dran. Wenn ich wieder zurück war, würde ich Beulen machen, da würde euch hören und sehen vergehen. Darauf könnt ihr euch verlassen. Doch was war das? Hier war was kalt am Kopf. He hier zieht’s. Was sollte das? Glaubt ja nicht das ich irgendwo hin gehe, wo es so...zu spät. Ein letzter Aufschrei, der merkwürdigen Stimme und auf einmal war alles kalt. Und hell und laut! Wo war das Wasser? Was war das für Zeug hier? Auf einmal engte gar nichts mehr ein. Hier war nicht einmal etwas. Wo war ich hier nur gelandet? Das durfte nicht sein. Bringt mich zurück: "Wähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!" War ich das eben? Egal, das war zu viel hier. Da war auch noch was, was mich fest hielt und ein dunkler Umriss. Hilfe! Hier wollte ich nicht sein. He nicht was um mich wickeln! Nein weck damit, das kratz. "Wähhhhhhhhhhhhh!", ja genau das solltet ihr hören. Jetzt plär ich euch mal voll. "Wäähhhhhh!", gleich noch mal, damit ihr auch genau wisst, dass mir das überhaupt nicht passt hier. Nicht mal mein Bum Bum war noch da. Ich hätte heulen können. Was hatte ich denn verbrochen?
"Willkommen auf der Welt, ich bin dein Papa!", meinte der merkwürdige Umriss. Ja du, das ist mir herzlich egal. Bring mich gefälligst zurück.
"Und das da, ist deine Mama?", hä was ist wer? Hier war nur alles hell. Sicher das du weist wovon du redest? Du komischer Papa du.
"Gib ihn mir!", murmelte erschöpft die Stimme, die ich zuletzt nur noch schreiend vernommen hatte. Sie klang sehr schwach, so hatte ich sie noch nie gehört. Hoffentlich verschwand sie nicht auch wie mein Bum Bum.
Bäh wieder war es auf einmal ganz zugig hier. Ich sauste durch etwas, das mit Sicherheit kein Wasser war und dann war es auf einmal wieder da. Mein Bum Bumm, das gab es noch. Es war nicht weg und weich war es hier auch. Euer Glück, sonst hätte ich hier Terror...gähn gemacht.
Man was für ein Tag. Hätte ich denn doch nur verschlafen.
"Hallo Yale!", erklang die sanfte Stimme und war genau so müde wie ich.
Hallo, dacht ich mir auch und guten Nacht. Damit machte ich die haarigen runden Dinger in meinem Gesicht zu und alles war wieder schön dunkel. Mein Bum Bum war auch wieder da, das musste erst mal reichen. Wenn ich wieder wach war, würde ich euch schon noch zeigen, dass ich das hier gar nicht spaßig finde.
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