Kinder des Windes

[Isabel Seifried]

So wie du mich liebtest,
so stark und voller Lust,
so wie du mich betrübtest,
so sehr hab ich´s gewusst,

Dass alle meine Sorge
wie Sand durch Finger rinnt,
nichts lässt sich ewig horten
weil wir noch Kinder sind.

Wir gehn in Kinderschuhen
und sind so anders nicht.
Egal, was wir auch tuen,
zum Schluss ist Freude Pflicht.

[Thing]

Halli Hallo,


einzig das sehr ungeschickte "tuen" (das gibt es nämlich nicht) stört mich an diesem sehr anrührenden Gedicht.
Ach, wie fühle ich mit!


Thing

[Ilka-Maria]

Zitat von Isabel Seifried

So wie du mich liebtest,
so stark und voller Lust,
so wie du mich betrübtest,
so sehr hab ich´s gewusst,

Dass alle meine Sorge
wie Sand durch Finger rinnt,
nichts lässt sich ewig horten
weil wir noch Kinder sind.

Wir gehn in Kinderschuhen
und sind so anders nicht.
Egal, was wir auch tuen,
zum Schluss ist Freude Pflicht.

Das Gedicht hat Substanz und Lesefluß, die Aussage ist schlicht und klar. In der ersten Strophe stimmt aber einiges nicht: Der Rhythmus ist gestört (erster Vers), und jede Zeile mit "so" anzufangen sieht nicht sonderlich gekonnt aus.

In Strophe zwei drücke ich beim Reim "Sorge/horten" mal die Augen zu.

Die letzte Strophe wäre sinngemäß klarer, wenn es hieße:

"Wir gehn in Kinderschuhen,
denn sind so anders nicht ..." (nämlich nicht anders als die Kinder).

Was das "tuen" angeht, bin ich mit Thing konform.

Das Gedicht wäre der Mühe einer Überarbeitung wert. Es besticht durch die Klarheit seiner Gedanken und Aussage.

LG
Ilka

[Schmuddelkind]

Kann mich dem Gesagten nur anschließen. Wenn die genannten Stellen überarbeitet werden, ein wirklich aussagekräftiges Gedicht! "Zum Schluss ist Freude Pflicht" hat mich ganz besonders angerührt.

Kompliment!

[Isabel Seifried]

Danke Euch für die Kritik, werde das Gedicht nochmal überarbeiten. Stimmt, "horten" und "Sorge" reimt sich nicht. Da muss ich mir etwas anderes überlegen.

LG
Isabel