Halloween an der Müritz

[Heinz]

Einst ging ich am Strande der Müritz spazieren;
das Plätschern der Wellen und leichtes Gesäusel
des Windes, ein Himmel so blau wie die Augen
der reizenden Mädchen auf schaukelnden Booten
mit Segeln so weiß wie die Blusen der Schönen,
verführten mich jüngst auf die Pirsch mich zu wagen,
ein stöckelbewehrtes Geschöpf für den Abend,
vielleicht für die kommende Nacht zu erhaschen.

Am benachbarten Tische erspähten die Augen ein Weib;
die Pupillen geweitet begann ich das Schätzchen genau
zu besehen, entdeckte Manolos an reizenden Füßchen,
von la Perla verborgene schwellende Brüste und bald,
ich gesteh es verschämt - in der Hose war Jahrmarkt und mächtig,
die Gesetze des Anstands missachtend, versuchte der Meister
mit Gewalt die Beengung zu sprengen und lugte recht keck
in die blumenbeduftete Luft an dem Ufer der Müritz.

Horrido und heiliges Gerassel! Dieses Weibchen will ich haben!
Mich an seinen Küssen, seinen Brüsten, seinem geilen Leibe laben!
„Nimm dein kleines Herz in beide Hände, greif beherzt an Weibes Lende“,
hörte ich den Teufel flüstern“ und „das Spiel beginnt und hat kein Ende!“

Ich begab mich nun eilends zum Tische der Schönen,
die geröteten Augen mit Blick auf das Prachtweib recht bald zu versöhnen;
das Erschrecken war furchtbar, ich fiel fast ins Koma:
Mir vis a vis saß der Berni, der Paps von der Babsi, verkleidet als Oma.

[Unar die Weise]

Na, was für eine Überraschung..
Paps, von der Babsi?


Gut, das du es rechtzeitig bemerkt hast, lieber Heinz.

Amüsante Zeilen. Herzliche Grüße von Unar.

[Heinz]

Liebe Unar,
danke für "amüsante" Zeilen!
Ich muss ja erst wieder lernen, Gedichte zu schreiben. Statt der Schreckens-Clowns (eine blöde Idee) habe ich mir vorgestellt, dass da ein verführerisches Weib sitzt und zu spät erkannte, dass da auch nur ein Halloween-Schreckgespenst seinen Cocktail schlürfte.
Liebe Grüße,
Heinz