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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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02.01.2014, 21:44 | #1 |
Laufenlassen
Die Übertreibung ein aprobates Mittel
um eine Note Humor zu erzeugen in einem Gedicht wenn jedoch die Wirklichkeit übertreibt könnte man den Humor verlieren der aber gebraucht wird um sie zu ertragen denn jeder Schritt in den Tag impliziert bereits einen Fehltritt wenn am Morgen die WC - Spülung betätigt wird mit Trinkwasser soll man da gelassen bleiben einfach Laufenlassen witzig ist es jedenfalls nicht wenn sich anschließend das 75-Kilo-Männchen von einer Tonne Auto zur Arbeitstelle bewegen lässt und dort entfremdete Tätigkeit verrichtet die zu ertragen ihm eine lange Freizeit gewährt in der kann Mensch dann ganz bei sich sein nur nicht frei von jeglichem Konsum was unsozial wäre und diesen himmlischen Ast absägen würde der dem Menschen erst ermöglicht wird durch eine florierende Wirtschaft die vom Konsum lebt so kaufe man sich die Playstation 4 ohne sie zu benutzen vor allem dabei gelassen sein auch bei seinen Kindern wer kennte nicht diese fantastischen Bilder aus dem Mutterleib wie das Wunderwerk Mensch entsteht das gigantische Feuerwerk der Neuronen in den Gehirnen eine beeindruckende Hardware auch wenn einen die Heranwachsenden zuweilen ins Grübeln bringen wozu dieser Aufwand der Natur betrieben wurde wenn auf ihren Festplatten eine Software läuft die einen Sprung zu haben scheint wo jedes zweite Wort bei einem Vokabular von dreien „geil“ heißt einfach gelassen bleiben auch wenn die Sprösslinge mit Trinkwasser die WC-Spülung betätigen - die haben wir ja gebaut - einfach Laufenlassen verwächst sich schon Potenzial ist da aber lachen kann ich darüber nicht nicht mal in einem Gedicht. |
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02.01.2014, 23:53 | #2 |
Das ist ein anstrengendes Gedicht, das das Lesen aber wert ist.
Die Aussage wird nicht klar genug dargebracht, verschwimmt. Du kommst nicht zum Punkt! Das solltest du machen und wenigen rumeiern. Heutzutage, wo jedes zweite Wort "geil" ist, haben die Leute keine große Aufmerksamkeitsspanne. Und wenn man dann beim Lesen noch denken muss ... Machs einfacher -- das ist besser. |
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03.01.2014, 00:04 | #3 |
Ja, die Aussage muss immer mehr- oder wenigstens doppeldeutig sein. Das ist der Reiz. Insofern werde ich nichts daran ändern.
LG Opal |
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03.01.2014, 19:49 | #4 |
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Hallo Opal,
beim ersten Lesen bin ich doch einige Male gestolpert, weil die Satzzeichen fehlten. Beim zweiten und dritten Mal ging's schon besser, trotzdem frage ich mich bzw. dich: Musstest du sie wirklich weglassen, um den Effekt des Ineinanderübergehens der Gedanken zu erzielen? Wäre die größere Herausforderung nicht gewesen, das so zu schreiben, dass wirklich ein einziger Satz durchgezogen wird? Inhaltlich finde ich es zwischendurch etwas zu offen in der Aussage. Das Motto "Show, don't tell", also Meinungen nicht offen auszusprechen, hätte konsequenter angewendet werden können. Insgesamt aber ein interessantes Experiment. Danke, krato |
03.01.2014, 20:33 | #5 | |||
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
* Daraus ergibt sich, dass man mit dem Medium Sprache zwar "spielen" darf und als Kreativer auch sollte - aber nie verantwortungslos, auf einem destruktiv, (selbst-)zerstörerischen "Ego-Trip" > so wie etwa Charles Bukowski viele seiner "Gedichte" rauskotzte! ** ** Wie jedoch z.B. Heinrich Heine - auch allegorisch - "verdichtet" hat, war und bleibt "Einladung" und "Angebot" zugleich, mit ihm auf seinem "nach Wahrhaftigkeit suchenden Weg" zu gehen - einer meiner ganz großen Vorbilder, vor allem als Autor humorvoller bis ironisch, sarkastischer Gedichte, die seine analytisch, kritische Wahrnehmung der Realitäten belegen ... MUSST du auch nicht - aber sogar die ganz großen "Verdichter" hatten gute und weniger gute Tage, haben später erkannt, dass eines ihrer Werke noch nicht ganz "fertig", vielleicht - "altersspezifisch" bedingt - unvollkommen war bzw. ist! LG Pedro PS: Ein sehr gelungenes Beispiel für "allegorisch, lyrische Sprache" ist wohl Bob Dylan's "Blowin' in the wind ..." > http://www.youtube.com/watch?v=vWwgrjjIMXA < |
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03.01.2014, 21:13 | #6 |
Ja, krato, sicher könnte man vieles plastischer rausarbeiten, mit Beispielen die Zwangslage des modernen Menschen greifbarer gestalten.
Aber ich will kein Schriftsteller werden, ich brauche mir den Tag damit nicht zu versauern. Dieser Text hat sich aus einem Kommentar im Netz zu einem Gedicht ergeben. Und ich wollte nur mal wieder den alltäglichen Irrsinn ins Bewusstsein rücken. Und die Jungs und Mädels, die hier rummachen und schon vor etlichen Jahren bekannt haben, sich im Schriftstellerhandwerk auszubilden und immer noch nicht in den Charts sind, die bekommen von mir jeder zwanzig Stockschläge. Danke, Pedro, für die belehrenden Worte. LG Opal |
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03.01.2014, 21:31 | #7 |
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03.01.2014, 23:34 | #8 | |
R.I.P.
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Hallo, Opal -
ich sehe keine Mehr- oder Doppeldeutigkeit. Für mich ist die "Ansage" eindeutig. Ich hab mich durch den Text durchgewurstelt, soo anstrengend wars nicht, wenn auch für einen Interpunktionsfex wie mich keine reine Freude. Aber ich habe in den 70er Jahren einen ganzen Ein-Satz-Roman ohne Punkt und Komma goutiert, ich komme mit Vielem zurecht. Nur nicht mit dem Zitat:
Ich kenne nur probat, als erprobt, bewährt. aprobat müßte dann das Gegenteil bedeuten, was aber nicht zum Text paßt. Freundlichen Gruß von Thing |
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04.01.2014, 00:36 | #9 |
Danke, Romolus. Ja, „probates“ Mittel ist richtig. Aber Doppeldeutigkeit weist doch schon der Titel „Laufenlassen“ aus, das zum einen den Wasserlauf meint, zum anderen, dass man es einfach so belassen soll. Wenn am Schluss des Textes dann steht „einfach Laufenlassen verwächst sich schon Potenzial ist da“, so ist da eben auch eine Anspielung drin auf das zuvor erwähnte wunderbare menschliche Hirn. Und eine Anspielung ist ja eben keine eindeutige Zuweisung. Aber ich bin kein Experte, vielleicht ist es auch eine falsch angewendete Terminologie. Muss ich mir eigentlich auch nicht den Kopf drüber zerbrechen.
LG Opal |
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04.01.2014, 08:37 | #10 | ||
R.I.P.
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Hallo, Opal -
Zitat:
Im Kontext ist auch keine andere Deutung möglich. Mir ist nicht ganz klar, was Du mit Zitat:
Der Text i s t doch eindeutig. LG Thing |
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04.01.2014, 09:37 | #11 |
Ja, irgendwie habe ich das Gefühl, limmilonely meint „vage“, wenn er von „verschwimmt“ spricht. Ich habe gesagt, was ich unter Mehr- und Doppeldeutigkeit verstehe. Selbstverständlich soll ein Text nicht „vage“ sein. „Eindeutig“ soll ein wissenschaftlicher Text sein.
Du, Romolus, meinst wohl in diesem Zusammenhang hier mit „eindeutig“, dass der Text, wie soll ich sagen, zielgerichtet verläuft. Ich wollte nur mit „darüber brauche ich mir nicht den Kopf zerbrechen“ sagen, dass ein Autor diese (sprachwissenschaftliche) Terminologie nicht beherrschen muss. Aber wenn man in einem Schreibforum aktiv tätig ist, sollte man es vielleicht besser doch, um Missverständnisse auszuschließen. LG Opal |
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04.01.2014, 09:49 | #12 |
R.I.P.
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Nein, nein.
Alles in Ordnung. Wir haben nur ein paar Millimeter aneinander vorbeigeplaudert. LG Thing |
08.01.2014, 00:56 | #13 |
Am liebsten lese ich mir hier doch immer noch die unterhaltsamen Kommentar-dialoge durch Liebe Grüße
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08.01.2014, 03:11 | #14 |
R.I.P.
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Aber die Gedichte sind das Primäre, liebe Niaanto!
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08.01.2014, 15:13 | #15 |
Aber man lernt nicht mehr oder minder daraus :-)
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