Leben retten oder Grenzen setzen?

[Aquilion]

Fressende Monster – sitzend neben mir,
Reichen sich: „Noch ein Stück zu dir?“
Die fetten Leichenteile von Hand zu Finger,
Stopfen sich ins Gesichtsloch diese Dinger.

Übelkeit, Trauer oder Wut –
Was soll ich verspüren?
Gleichgültigkeit, Akzeptanz oder Reaktion ja gut –
können sie sich berühren?
Aufwiegen tue ich die Möglichkeiten,
Doch jegliche wird mir Bauchschmerzen bereiten.

Gleichgültigkeit?
Was für eine Abscheulichkeit.
Würde mir ekeln bis in alle Zeit
Nichts zu tun, nur zuzuschaun‘
Das geht mir auf die Laun‘
Will sie damit nicht durchkommen lassen,
Kann es noch nicht ganz fassen.
Dafür ist hier zu viel Emotion,
Denn wir brauchen eine Revolution!
Eine Revolution ohne Emotion – unvorstellbar!

Akzeptanz?
Nie und Nimmer.
Vom Pick me Veganer will ich zeigen keinen Schimmer!
Bin nicht der moderne Sündenablasshandel,
Reaktion soll widerspiegeln
Wie sie Unschuldige behandel‘.
Will nicht, dass sie denken,
vegan sein wär‘ ne Option, würden sich einigeln
– könnt‘ man deren Handeln gar nicht lenken!

Reaktion?
Hört sich gut an – besonders bei all‘ der Emotion für die Revolution!
Doch halt – ist schon tausend‘ mal geschehn!
Tausend mal erklärt, doch immer noch haben sie zugesehn‘!
Denn die Art,
oh ja davor will sich jeder bewahrt.
Wahrheit tut weh,
dann ist man der böse Veganer schneller denn je!

Was soll ich nun tun‘?
Reagiern‘ und persönliches verliern‘?
Oder Leben Unschuldiger riskiern‘?
Gewissen von Schuldigen salben, bereinigen
Von den ihren Peinigen –
Schulterklopfer wären einprogrammiert:
Doch bin ich dies zu opfern bereit, nur zum mögen serviert?

Schwierig ist die Frage, jede Sekunde,
Muss man sich sie stellen, Zweifel liegen dem zugrunde.

Antwort ist Versetzung in des Opfers Rolle,
Was ich aus dessen Perspektive tun solle.
Mit Empathie fällt die
Entscheidung auf die
Schnelle,
egal obs hinterlässt persönliche Delle.