Maßliebchens Tod

[anna amalia]

Ein Gänseblümchen lag betreten
an einem krummen Wiesenrand,
geknickt der Stengel und rechts Pamphlete,
die das Maßliebchen nicht verstand.

Das Köpfchen wirkte dennoch helle
- trotz heftiger Derangements -,
die Blütenblätter welkten schnelle,
das Tausendschönchen schlich davon.

Das war das Leben dieser Pflanze,
die Himmelsblume auch genannt,
sie ging im Frühling stets aufs Ganze
und wurd im Wachstum glatt verkannt.

[Richard L.]

Man kann es zigfach ausdeuten -Änne, ich finde das richtig gut und es trifft meinen Lyriknerv!
Danke*

[anna amalia]

So sollte es auch sein, lieber Farrell... Worte haben viele Ebenen und die Zwischenräume erst recht...

Best regards

Änne
Und Thanx...

[Gylon]

Liebe anna amalia,
ich habe es heute schon mehrfach gelesen und bin wie ein Hummelchen immer wieder auf den Blüten gelandet. Danke fürs teilen!

Liebe Grüße Gylon

[anna amalia]

Lieber Gylon,

Ich danke dir für das teil - nehmen ....
Es ist so wichtig, Texte zu teilen, finde ich...

Liebes zur Nacht

Anna

[Hermes]

Hallo, Anna!

Ich möchte Deine zärtliche Würdigung dieses unscheinbaren, schlichten Allerweltsblümchens mit einer Prosa begegnen, die ich vor ca. 14 Jahren verfasst habe. Vielleicht findest Du Dich selber in jener wehmütigen Stimmung wieder, die meine Erinnerung an die eigene Kindheit hervorgerufen hat - und auch in meiner tiefinnigen Dankbarkeit Mutter Natur gegenüber für diese kleine, große Herzensgeschenk!


Maßliebchen


Manchen Sommers
Hüpfte ich auf nackten Beinen
Unter mildem Himmelsblau
Über morgentau-lichtfunkelnde Wiesen
Und legte mich zu Dir, Maßliebchen,
Purpurstrahlendes
Silberweißes
Sonnenäugiges!

Aus grünschillerndem Grund
Hellleuchtend fröhliche Grüße
Und herbsüß-erddurchwürzter Atem
Träumten mich
In das Elfen-Wunderland
All-ewiger Glückseligkeit. -

Und heut'
In diesem Augenblick
Und von manchem Stadtwüsten-Sommer durchglüht,
Schritt ich wiederum
Unter mildem Himmelsblau
Über jene morgentau-lichtfunkelnde Wiesen
Und legte mich zu dir.

Und grünschillernd-gründende
Hellleuchtend fröhlich grüßende
Herbsüß-erddurchwürzt atmende Träume
Wogten schwer durch mein Gemüt. -

Da saß ich nun bei dir,
Fern, so fern der Kinder-Sommer-Zeit,
Und lächelte scheu Dich an!

Aus dunklen Wolken
Des Elfen-Wunderlandes
Fiel eine Träne auf dich herab
Und küsste leise zitternd
Dein tausendschönes Sternchengesicht. -

Nie vergess' ich dich,
Immer lieb ich dich, Maßliebchen!
Purpurstrahlendes
Silberweißes
Sonnenäugiges!

[Ex-Ralfchen]

ein textlein, dass ich in seiner süssen unrätselei würdigen muss, liebste AA!

[anna amalia]

danke Ralfchen