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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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16.09.2012, 09:57 | #1 |
Forumsleitung
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Ermahnung
Wir fordern heiligen Respekt:
Folgt nicht dem Salman Rushdi nach, und nicht van Gogh! Klug, wer gemach im Schloss des Schweigens sich versteckt. Beschaut nicht lästernde Cartoons, übt nicht an Religion Kritik! Ihr wiegelt auf zum Glaubenskrieg, deshalb bedenkt gut Eures Tuns. Wir geben Toleranz Statur und singen freier Meinung Lied, doch geht’s um Umma und Shiit, befolgen wir die Selbstzensur. 16. September 2012 by Ilka-Maria |
16.09.2012, 13:59 | #2 | |
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562
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Tatsächlich ein Gedicht des "Zeitgeschehens". Meiner Ansicht nach inhaltlich hervorragend ausgearbeitet.
Ja, das Schweigen - ein seit Menschengedenken probates Mittel, potentiellen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Toleranz pflegt zu enden, wo der persönliche Nachteil beginnt ... Das ist die Crux dessen, was wir als das Gute bezeichnen. Bekämpfen wir Feuer mit Feuer, sind wir selbst nichts anderes als das, was wir bekämpfen wollen. Leider jedoch scheinen manche Feuer mit Wasser nicht löschbar, das mag an dem Brennstoff liegen. Leider ändert sich die Menschheit nicht, lediglich die Waffen werden effizienter. Was ich nicht verstehen kann, das fürchte ich, und wenn ich nicht flüchten kann, dann muss ich kämpfen - der Mensch ist ein Säugetier, wenn auch mit einem etwas größeren Gehirn ausgestattet. Was nichts an der Natur seiner Instinkte und Triebe ändert, die immer noch in dominantem Maß unser Verhalten bestimmen - man bedenke den Herdentrieb. Selbstständiges Denken hat Konsequenzen, es erfordert, für sein Tun und Lassen selbst Verantwortung zu übernehmen. Es ist einfacher (und sicherer) einem Leithammel zu folgen oder sich eine Gottheit zu wählen, der die Verantwortung zugeschoben werden kann. Und die Begriffe Gut und Böse sind Prinzipien menschlicher Vorstellung, was für eine Kultur gut und richtig ist, mag in einer anderen als böse und falsch betrachtet werden. Subjekte denken und urteilen subjektiv, wir alle gehen immer, ob bewusst oder unbewusst, von unserem eigenen, individuellen Standpunkt aus. Letzten Endes ist es leider so, dass das "Gute" das "Böse" eben nicht mit Bösem bekämpfen kann - wer ist denn der Gute, wenn beide Böses tun? Das wiederum führt zur Untätigkeit, und zum Schweigen. Die effektivste Waffe ist das Erzeugen von Furcht. Schweigen ist eine Form der Flucht - und die meisten Menschen flüchten, wenn sie können. Auch Fanatismus und Aberglaube ist Flucht - zu "Etwas", das Schutz und Sicherheit verspricht, sofern man "brav" ist. Der Selbsterhaltungstrieb ist der stärkste Trieb des Menschen, daraus resultiert die Angst vor dem Tod an sich. Die Vorstellung eines ewigen Lebens ist daher so erfolgreich. Um eine alte Phrase zu dreschen: Wer "Tod und Teufel" nicht fürchtet - ist gefährlich. Was also tun, um die Möglichkeit einer persönlichen Gefährdung zu minimieren? Ah, die 3-Affen-Methode eignet sich gut. Wie ersichtlich, neige ich ab und zu zum philosophieren, ich hoffe, dass mir das nicht übelgenommen wird, aber das Gedicht war sehr "denkanregend". Eine interessante Stelle bezüglich des Metrums möchte ich gerne noch erwähnen: Zitat:
Sehr interessiert gelesen. |
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16.09.2012, 15:20 | #3 |
R.I.P.
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Ich machs kurz und knapp:
Die "Tuns"-Zeile wackelt grammatikalisch. Ansonsten: Kurz, aber nicht allzu knackig. Könnte schärfer sein. Irgendwas mit dem beliebten "Rübe ab, Kopf runter" und so. Aber immerhin: Ein Schritt in die richtige Richtung. Obwohl ich selbst nach einem üblen Stiefeltritt ne Duckmaus geworden bin. Lediglich anonym mach ich noch die Klappe auf. LG Thing |
16.09.2012, 15:48 | #4 |
Forumsleitung
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16.09.2012, 16:41 | #5 |
R.I.P.
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Heute bin ich leider nicht sehr beweglich...
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21.09.2012, 13:13 | #6 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Sehr treffend, Dein Text.
Fast müsste man sich noch heutzutage schämen, Demokrat und Christ zu sein, aber die Reaktion auf solche Machwerke lässt einen nur noch sprach- und fassungslos zurück. Wir leben im 21. Jahrhundert und nicht im Mittelalter. Gruß, SC |
21.09.2012, 15:40 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das ist in Ordnung. Bei uns in Offenbach leben die sogenannten "Kulturen" seit Jahrhunderten friedlich nebeneinander, schon seit die Hugenotten zu uns kamen (die aber, um einem Mißverständnis vorzubeugen, nicht dem Mittelalter entstammten). Was ich in meinem Gedicht meine, sind die radikalen Elemente, vor denen wir uns ducken. Es kann nicht sein, daß freie Meinungsäußerung unterbunden wird vor Angst, es könnte an der nächsten Ecke ein Attentat verübt werden. Oder noch schlimmer: ein Bombenanschlag auf die Infrastruktur mit entsprechend vielen Toten. Ich sehe allerdings ein zunehmendes Duckmäusertum. Schäuble war noch mutig genug, zu sagen: Das Risiko ist allgegenwärtig, aber wir müssen uns wehren, nicht verschanzen [in meinen Worten]. Ich mag Schäuble nicht, aber in diesem Punkt hatte er recht. Inzwischen betreibt man die "Psssssscht"-Politik: Bloß keine schlafenden Hunde wecken! Dabei schlafen die Hunde gar nicht, auch wenn sie "Schläfer" genannt werden. |
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21.09.2012, 15:57 | #8 |
R.I.P.
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Ich weiß nicht, ob ich jetzt vom Thema abkomme:
Was Salman Rushdie wärend seines "Untertauchens" durchmachen mußte, geht auf keine Kuhhaut. Aber eine Fatwah ist nun einmal ein sehr scharfes und tödliches Instrument. (die gegen sie verhängte wurde zurückgenommen, das hat aber nichts gegen versuchte Attentate geholfen). Was wir hier im schönen Multi-Kulti-Deutschland an Randerscheinungen mit großziehen, wissen wir ja nur zu einem Bruchteil. Man denke nicht nur einmal an Atta. http://library.fes.de/pdf-files/akad...rlin/05051.pdf Integrationswillen kann nicht immer nur von denen ausgehen, die Immigranten aufnehmen. Das ist eine falsche Verteilung des Gewalt-Potentials. Grob gesagt. |
26.09.2012, 20:38 | #9 |
Ich halte zwar nichts davon, andere sinnlos mutwillig zu verletzen, aber Zensur ist von Übel. Nein, wir dürfen nicht kuschen!
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