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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 13.04.2011, 14:39   #1
männlich Jean Jacques Schmöller
 
Dabei seit: 09/2010
Alter: 32
Beiträge: 159

Standard Bin ich verrückt?

Die Realität erscheint so plastisch, wie Platon es in seinem Höhlengleichnis geschrieben hat. Alles ist nur ein Abbild um mich davon abzulenken, dass ich gefesselt bin. Es ist die Wahrnehmung, die mein Gehirn zum kochen bringt, als wenn die Filter die die Gedanken auf das eigenen Leben beschränken verschwunden sind. Es stellen sich Fragen, diese Fragen werden zu größeren Fragen, die letztlich in ihrem Sinn auf das Gleiche hinauslaufen. Nicht auf den Sinn des Lebens, oder doch? Wenn mein Gehirn sich selbst die Realität vorhalten muss um die Existenz auf psychischer Ebene zu sichern, warum sollte es dann auf organischer Ebene überleben wollen? Warum sollte es ein Schloss vor diese Selbsterkenntnis hängen, damit man nicht wirklich begreifen kann, dass man sich selbst träumt, weil nur das eigene Hirn dazu in der Lage wäre, die Realität als logisch und vollkommen akzeptabel erscheinen zu lassen, da unschlüssige Ereignisse die Psyche praktisch aufwecken würden. Ist es dann nicht möglich sich selbst zu begreifen um zu überleben? Das Dilemma. In einer Gesellschaft, in der der Mensch von Kindesbeinen an dazu gebracht wird, einen Schwarzen sofort zu erschießen, sofort, als eine Art Reflex, wie wenn man einen Schlag mit einem Hammer auf die Kniescheibe bekommt, das das Bein dann zuckt und das Gehirn eigentlich gar keine Zeit hat zu realisieren was es da grade getan hat. Wenn nun jemand aus dieser Gesellschaft erkennt, nehmen wir an, dass er in einem Spiegel sieht, das er selbst ein Schwarzer ist, was aber nur er sieht, würde er jemals herausfinden können ob er der einzige ist, würde ihn noch etwas anderes beschäftigen, als das noch jemand Schwarz ist und wie er das herausfinden kann ohne zu sterben? Oder ist die Erscheinung, das er sich als Schwarzer sieht nur die Antwort des Gehirns, auf den Wunsch etwas besonderes zu sein. Wenn nun dies der Fall ist, würde diese Erkenntnis das Eingestehen einer Krankheit sein. Fühlt sich so ein Irrer der erkennt das er krank ist? Ist das die Antwort auf diese Krankheit, die Erklärung, was in ihm vorgeht, ist er dann wirklich krank? Wieso denke ich an solche Dinge? Denkt noch jemand darüber nach, oder weiß ich nur nicht, dass es andere auch tun, weil es mir so abstrakt vorkommt? Ist das Alles nicht der Versuch herauszufinden ob ich in der Höhle gefangen bin? Wenn nun das eigene Gehirn, die Realität plant um die Psyche am Leben zu erhalten, in welcher Beziehung steht dann dazu das Dejavu? Es macht Sinn das es die eigene Erinnerung ist, wenn man in diesem Modell gefangen ist. Ist es dann richtig sich an die Realität zu klammer und somit zu versuchen, sein Leben, seinen Alltag fortzuführen, denn immerhin sollte man meinen, das es nicht möglich ist sich selbst zu Erkennen? Das es also sinnlos ist, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen? Nur, weil man sich unterbewusst an sein Leben klammert, oder weil man Angst vor dem hat, was ist, wenn man die Möglichkeit hat, Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Auf Platon´s Höhlengleichnis bezogen, was ist wenn der Gefangene nun Weiß das er ein Gefangener ist, ohne das es ihm gezeigt wurde? Was soll der Gefangene dann tun? Sich selbst beruhigen, weil er ja nicht sicher sein kann, dass er ein Gefangener ist, in dem er seinen Status versucht akzeptieren zu wollen? Kann das Interesse an diesen Fragen, wenn man sie sich selbst stellt, jemals wieder aufhören, ist es möglich sein eigenes Leben weiter zu leben, oder erscheint es dann als nichtig? Wenn jedoch, wie Platon schon sagt, die anderen Gefangenen ihn Töten würden, wenn er ihnen erzählt, dass sie in einer Höhle leben, woher kommt es dann das sie den Reflex haben ihn zu töten und nicht anders reagieren, seine Gedanken versuchen zu verstehen anstatt, sie zu verspotten? Was sollte es sonst sein, als eine logische Schutzreaktion des Gehirnes um sich am Leben erhalten zu wollen? Doch warum sollte diese Information bereits im Gehirn integriert sein, obwohl man niemals darüber nachgedacht hat, warum also diese angeborne Reaktion. Heißt das nicht, dass das Gehirn von sich aus auf diesen Fall vorbereitet ist und weiß, dass es dazu kommen kann? Und was ist der richtige Weg. Ist es die Angst vor dem gesellschaftlichem Tot, die mich diese Gedanken versuchen lässt zu unterdrücken. Oder ist es bloß das „Warum“ stellt man sich die Frage nach dem Sinn des Lebens? Warum? Weil man nicht begreifen kann, dass das Leben einen oder keinen Sinn hat, ist es in beiden Fällen dem Verstand nicht möglich dieses zu erfassen. Was sorgt im Leben eines Mensch dafür, dass er sich diese Frage stellt? Ist es das was dafür sorgt, was von anderen als krank oder zu viel Langeweile beschimpft wird? Was ist dieser Text? Kann ich mir die Antwort auf diese Frage selbst beantworten, gibt es eine richtige Antwort? Ist es die Frage nach mir selbst? Oder hab ich einfach eine Schraube locker, oder gar einen Tumor im Kopf?
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.04.2011, 15:46   #2
männlich Katerchen
 
Benutzerbild von Katerchen
 
Dabei seit: 07/2009
Alter: 45
Beiträge: 575

Standard aus der "Kritik der reinen Vernunft"

„Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung
ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht
abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst
aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie
übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“

– Immanuel Kant -
Katerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.04.2011, 15:18   #3
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204

Dieses *sichumsichselberschrauben* kann einem schon festnageln,
so dass man denkt, man werde noch irre.

Von der Welt und von sich und den unzähligen Fragen wegschauen,
hinauf in den Himmel, zum Licht, den Wolken, den Vögeln und den
Bäumen und Blumen auf der Erde schenkt Weite und Freude...

Wir sind nicht für uns erschaffen worden, sondern zur Freude unseres
Schöpfers, der uns besser kennt als wir uns selbst. Und so ist es wichtig
von uns loszukommen, von dieser leidigen Selbstbetrachtung.
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2011, 19:00   #4
männlich Crystaloser
 
Dabei seit: 02/2011
Ort: Nürnberg
Alter: 42
Beiträge: 136

Zitat:
Wir sind nicht für uns erschaffen worden, sondern zur Freude unseres
Schöpfers, der uns besser kennt als wir uns selbst.
Marlenja, ich stimme mit dir darin voll überein, aber wer oder was ist dieser Schöpfer, und wen meinst du mit "uns"? (Mensch, Natur oder beides etc. usw.)
Könntest du bitte darauf so einfach wie möglich antworten?!
Crystaloser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2011, 20:21   #5
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204

Er ist Gott, der Sich uns als Mensch, als Sohn, als Jesus offenbart hat
damit wir Ihn erkennen wie Er Ist. Er ist der, der alles was wir sehen
und auch alles unsichtbare für uns, erschaffen hat. Uns, das sind wir
Menschen die Er schuf zu Seinem Bilde, nach Seiner Art. Wir haben
die Fähigkeit etwas zu schaffen, schöpferisch tätig zu sein, Kunstwerke
zu erstellen und vor allem können wir Gott in Seiner Schöpfung in all den
fantastischen Werken als Urherber und Erfinder allen Lebens erkennen.

Einfach genug?
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2011, 21:41   #6
männlich Crystaloser
 
Dabei seit: 02/2011
Ort: Nürnberg
Alter: 42
Beiträge: 136

Danke, Marlenja!

Nun, ich bin ein wenig in der Stimmung, zu hinterfragen, wo für mich Logiklöcher klaffen. Das wirst Du schon an etlichen Fragezeichen in meinen Beiträgen sehen, weil ich mir eben keiner Sache auf der Welt sicher bin. Deine
Antwort ist für mich völlig klar und akzeptabel. Ich möchte auf keinen Fall die Großartigkeit der Schöpfung in Frage stellen. Im Gegenteil, ich finde, solche Einsicht ist wider dem Denken, alles auf der Welt laufe nach Zufallsprinzip ab, und der geläufigen Meinung beispielsweise, nach dem Tode käme nichts mehr, heilend. Aber lies vielleicht meinen Beitrag zu den Propheten im anderen Thread "Glaubst du an Gott?"
Crystaloser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2011, 10:35   #7
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204

Standard Crys

Zitat:
Zitat von Crystaloser Beitrag anzeigen
...weil ich mir eben keiner Sache auf der Welt sicher bin.
Das kann einem ja verrückt machen!

(Ich geh mal in den andern Raum lesen )
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2011, 19:49   #8
männlich Jean Jacques Schmöller
 
Dabei seit: 09/2010
Alter: 32
Beiträge: 159

Ein Dank an Katerchen, eine gute Antwort.
Doch wo soll uns das hinführen, wenn der Versuch nicht einmal unternommen wird? Klar sind die Zahlen unendlich, dementsprechend macht es keinen Sinn den Versuch zu starten sie alle zu nennen. Selbst ist der Mensch und sich selbst zu verstehen, sollte doch wenigstens ein Versuch wert sein?
Jean Jacques Schmöller ist offline   Mit Zitat antworten
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