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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 07.10.2013, 14:39   #1
männlich 1027453i
 
Dabei seit: 10/2013
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Standard Der Segen und der Fluch persönlicher Bekanntschaften, In...

...ternet und Anonymes Feedback.

Liebe Leute!


Es wurde wiedermal Zeit die Tastatur zu quälen.

Nur keine Scheu. Um Kommentare wird gebeten.




Montag, 9:38, verschlafen

Montag, 9:38, verschlafen, Dosen zischen. Streichhölzer pfauchen, Zigaretten qualmen. Die Vorhänge sollten beim freilegen der Sonnne schleifen, doch dieser Klang bleibt unvernommen. Wolken hängen tief, wie das morgentliche Geplärre des Radios. Die Zeit beginnt ihren Dauerspurt, und wir finden uns wieder in totaler Entfremdung, hermetisch und intellektuell isoliert von der Aussenwelt. Das einzige, was juckt ist die Sehnsucht tief vergraben in unseren Knochen, doch die Hoffnung tragen wir auf unserer Haut, nähren sie mit Luftfeuchtigkeit, und dem Nikotinschweren Rauch, der uns die Seelen mildert und die Lungen gruenhaft verklebt. Wir sind mit trinken beschäftigt, die Romantik der Einsamkeit. Es gab keine Plan, und hätte es einen gegeben hätten wir ihn abgesagt. Wir sind die Volkskrankheit. Borderline-Alkoholismus. Unsere Leibesübung besteht aus dem heben unserer Gläser an unsere vollen, ungeküssten Lippen. Wir verbleiben schwach. Trauern still im letzten Eck der Öffentlichkeit um uns selbst, und geniessen jede Sekunde in der unendlichkeit der Unvermeidbarkeit. ruhig, und verachtenswert. Alle da draussen, alle lebendigen, alle lebendigen verachtend und beneidend mit all unserem HAss, und Wut die wir über JAhrzehnte aufgestaut hatten. Verzweifelt, schrauben wir leicht am Ventil, beobachten den heissen dampf entweichen, und frieren, Wie geschorene Bären im Winter, enteignete BAuern im Herbst, schneeglöckchen im Frühling. der Sommer ist eine andere Welt, in die wir mit geschundenen Körpern ziehen, um uns zu bereichern. Und wenn wir zurückkehren, kehren auch die alten Narben wieder, die unsere Fratzen entstellen. Wir sind die lebendigen toten, im Schatten kauernd, mit einem breiten Lächeln auf unseren Lippen. Wir kennnen die Welt, unsere selbsgestellte Aufgabe ist es zu wissen, doch wir teilen nicht. Egoszentrische Hurensöhne im Anlitz der Menschheit. Wir sahen die Armut. Die Hoffnungslosigkeit, die sie so entstellt erscheinen lässt wie sie ist. Wir sahen die leeren Augen und hörten das volle lachen. Wir haben unter ihnen gelebt, wie PArasiten und haben uns an ihrem Glück gelabt und sind mit unserer unbezahlten zukunft davon spaziert, doch unsere Herzen waren zu schwer und bleivergiftet, als dass wir sie hätten mit uns tragen können. Wir sahen die Oberflächlichkeit der Reichen und lauschten ihren Geschichten über die Götter und ihre Welten. Wir schliefen in ihren weichen betten und tranken zu viel von ihrem importierten Bier. Wir sprachen mit fremden und kletterten in ihre Autos um mit ihnen jeden Abend jedes Tages zu verbringen und verliebten uns in ihre Zeitlosen GEsichter.
Wir spürten das Messer an unseren Kehlen und die vollen brieftaschen nach einem harten Tag und die trauernden harten Augen der Räuber. Wir schleppten schwere Lasten Kilometerweit, nur um sie wieder an ihren Ursprungsort zu bringen. Wir wurden geliebt, gefickt,gehasst und angebrüllt, von fetten alten Frauen und jungen schönen Männern, beneidet und verachtet, geächtet getreten und bespuckt, im Rausch bestohlen und mir erwartungsloser Überraschung beschenkt. Wir kennen dei Welt, denn wir sind ihre Bürger, mit offenen KÖpfen und leeren Herzen. Wir schreiben für Zeitungen und singen für die MAssen. Und wie teilen uns dies alles, trotzdem können wir uns untereinander nicht ausstehen, nicht aushalten. Denn wir zehren an Achtung, wir brauchen die bewunderung der Toten, die mit glänzenden Augen uns mustern und mit eifersüchtigen Worten uns strafen. Und es sind genau diese Blicke, diese Worte die wir zu teilen untereinander nicht im stande sind, wir kennen und wir lieben uns und wir verlieren uns in passionierten Debatten, doch wir bestehlen uns gegenseitig der Hochachtung, mit tiefster Bescheidenheit, entreissen wir sie uns gegenseitig, gleich den trotzigen Kindern. Wir sind eins und gleichgepolt, abstoßend vereint. Wir stehen arrogant im Regen mit nackten füßen auf der kalten Erde und philosophieren über das Ende des Seins. Wir sind fremd. nirgends zuhaus'. Wir sind die Waisen unserer Eltern, die uns liebend verloren. Wir verbleiben mit uns, da wir fest daran glauben dass es nichts schlimmeres gibt für eine Frau als von einem Mann geliebt zu werden. Wir bleiben im Dunkel der Morgenröte, uns selbst die Wahrheit verweigernd. Wir verzehren uns nach Gesellschafft und Intimität, das Blut unserer Herzen verschüttend, als trankopfer für die Götter. Trankopfer für unsere Götter.
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