The End bei Poetry.de

Mc Murphy · 23.05.2014, 14:48

The End

es war zu still im raum
so dass das klatschen
zwischen ihren schenkeln
wie ein falscher beat
zwischen den gesichtern klang
keine illusion parat

gesichter ohne namen
gesichter ohne vergangenheit
gesichter ohne moral

bea verzichtete auf schmerz
ihre träume blieben dort hängen
wo sich die erinnerung
in ein beharrliches blutiges nichts
verwandelte

zigarettenqualm tanzte rhythmisch
und fiel leblos neben die drinks
die musikbox versuchte
eine scheibe zu greifen
und scheiterte mit einem geräusch
des versagens
hunderte male
ewig

augenpaare ignorierten sich
herzen schlugen nicht
aus
angst vor entdeckung
die sonnenstrahlen
verfingen sich
an den klebrigen scheiben
und ließen das leben
nicht mehr herein

irgendwann wurde
das klatschende geräusch leiser
ruhiger
weniger
dann war es weg
man drehte sich an die theke
trank sein bier

irgendeiner spuckte
auf den boden
scheiße man,
das ist echt scheiße
die musikbox
erholte sich
und spielte
die wohl schlechteste
version von
the end
die ich je hörte

C.Alvarez · 27.05.2014, 08:59

Hallo Mc Murphy,

komisch, mal ein Gedicht hier, das neue Wege geht, das spannend ist und gut geschrieben, und keiner kommentiert es. Vielen verschlägt ja bekanntlich der Neid die Sprache. Mir nicht. Neidlos muss ich anerkennen, dass dir hier ein grossartiges Werk gelungen ist, das den Leser wirklich in seinen Bann zieht. Sehr gern gelesen, erfühlt und mitgelitten.

CDP

Mc Murphy · 27.05.2014, 10:52

Danke für deine Worte.
Wir Lyriker um die 50 ( ich bin auch 51 ) müssen damit
leben, dass es in den meisten Foren genau NICHT um Lyrik
in den Randgebieten geht, sondern meistens ( und das muss
ja auch nicht schlecht sein ) nur um Herz, Schmerz, Liebe, Tod.
Mir als Lyriker reicht das nicht.
Ich möchte Dinge, Lebenssituationen, soziale Begebenheiten
usw. verdichten. Ich möchte über das Leben schreiben, dass
da draußen wirklich in die Ecke kotzt.
Unsere Gesellschaft macht dann sauber.
Der Grund interessiert sie nicht.

Danke für die Kommentierung
Mc

23.05.2014, 14:48	#1
Mc Murphy Dabei seit: 05/2014 Beiträge: 8 Meine Gedichte	The End The End es war zu still im raum so dass das klatschen zwischen ihren schenkeln wie ein falscher beat zwischen den gesichtern klang keine illusion parat gesichter ohne namen gesichter ohne vergangenheit gesichter ohne moral bea verzichtete auf schmerz ihre träume blieben dort hängen wo sich die erinnerung in ein beharrliches blutiges nichts verwandelte zigarettenqualm tanzte rhythmisch und fiel leblos neben die drinks die musikbox versuchte eine scheibe zu greifen und scheiterte mit einem geräusch des versagens hunderte male ewig augenpaare ignorierten sich herzen schlugen nicht aus angst vor entdeckung die sonnenstrahlen verfingen sich an den klebrigen scheiben und ließen das leben nicht mehr herein irgendwann wurde das klatschende geräusch leiser ruhiger weniger dann war es weg man drehte sich an die theke trank sein bier irgendeiner spuckte auf den boden scheiße man, das ist echt scheiße die musikbox erholte sich und spielte die wohl schlechteste version von the end die ich je hörte

27.05.2014, 08:59	#2
C.Alvarez Dabei seit: 07/2006 Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici Beiträge: 4.889 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Mc Murphy, komisch, mal ein Gedicht hier, das neue Wege geht, das spannend ist und gut geschrieben, und keiner kommentiert es. Vielen verschlägt ja bekanntlich der Neid die Sprache. Mir nicht. Neidlos muss ich anerkennen, dass dir hier ein grossartiges Werk gelungen ist, das den Leser wirklich in seinen Bann zieht. Sehr gern gelesen, erfühlt und mitgelitten. CDP

27.05.2014, 10:52	#3
Mc Murphy Dabei seit: 05/2014 Beiträge: 8 Meine Gedichte	Danke für deine Worte. Wir Lyriker um die 50 ( ich bin auch 51 ) müssen damit leben, dass es in den meisten Foren genau NICHT um Lyrik in den Randgebieten geht, sondern meistens ( und das muss ja auch nicht schlecht sein ) nur um Herz, Schmerz, Liebe, Tod. Mir als Lyriker reicht das nicht. Ich möchte Dinge, Lebenssituationen, soziale Begebenheiten usw. verdichten. Ich möchte über das Leben schreiben, dass da draußen wirklich in die Ecke kotzt. Unsere Gesellschaft macht dann sauber. Der Grund interessiert sie nicht. Danke für die Kommentierung Mc