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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 06.05.2009, 15:22   #1
weiblich andi-m
 
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Beiträge: 12

Standard Was hab ich dir getan?

Es gibt Tage und Momente im Leben, da will man einfach nicht mehr. Man verzweifelt an sich und der Welt, man weiß nicht einmal genau, wie es dazu kommen konnte oder wie man es hätte verhindern können.

Ich bezeichne mich selbst auf keinen Fall als Perfektionistin, aber ich will eine gewisse Struktur in meinem Leben haben. Und dazu gehören mein Partner, meine Familie, meine Freunde, meine Verwandten und Bekannten und auch vollkommen fremde Menschen. Jede dieser Personen hat in meinem Leben eine wichtige Rolle und dadurch einen gewissen Wert. Im Moment habe ich das Gefühl, dass eine der wichtigsten Einheiten einfach verschwindet. Und ich weiß nicht einmal genau warum und wieso. Natürlich hat man auch noch andere Freunde und lernt mit Sicherheit wieder viele andere nette Menschen kennen und ja, das Leben geht weiter. Aber wenn wichtige Menschen Freundschaften wegen nichts einfach wegwerfen und mit den Füßen treten dann tut das verdammt weh. Und wenn sie dann auch noch gemeinsame Freunde mitreißen - oder Freundschaften im gemeinsamen Freundeskreis mit abbrechen - so ist man einfach an einem Punkt angelangt, wo man einfach nicht mehr weiter weiß, sich selbst Vorwürfe macht, obwohl man den Grund gar nicht kennt.

Es ist so traurig, dass es schon fast wieder komisch ist. Man möchte darüber lachen, abwinken und sich einreden, dass doch eigentlich alles in Ordnung ist. Und dann sitzt man doch wieder da und grübelt, oder es passiert etwas unerwartetes und der Schmerz über den Verlust und die Trauer darüber, nichts machen zu können überrennt einen, wird fast unerträglich.

Klar, es gibt Menschen, die einen auffangen, gute Freunde, die für einen da sind, den Partner, mit dem man eine gemeinsame Zukunft plant, Eltern, die einen unterstützen. Und dennoch tut es so unendlich weh, Tag für Tag daran erinnert zu werden, dass die bis vor kurzem so genannte beste Freundin, mit der man 2 Jahre lang so vieles geteilt hat, so viel erlebt hat und mit der man doch vor kurzem noch so viel machen wollte, einfach nichts mehr von der Freundschaft wissen will und man selbst daran nichts ändern kann.
andi-m ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2009, 10:02   #2
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von andi-m Beitrag anzeigen
Und dennoch tut es so unendlich weh, Tag für Tag daran erinnert zu werden, dass die bis vor kurzem so genannte beste Freundin, mit der man 2 Jahre lang so vieles geteilt hat, so viel erlebt hat und mit der man doch vor kurzem noch so viel machen wollte, einfach nichts mehr von der Freundschaft wissen will und man selbst daran nichts ändern kann.
Warum tut das weh? Das ist das Leben. Sowas wirst du noch oft erleben.
Deine Freundin hat im übrigen durchaus das Recht, ihre Freundschaft zu beenden, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen oder Gründe zu nennen. Die Frage "was hab ich dir getan?" ist daher unangebracht.

Wenn du wegen dem Ende einer zweijährigen Freundschaft schon so echauffiert bist, was machst du denn dann, wenn du wirklich mal meinen tragischen Verlust erlebst?

"So spielt das Leben - so is' es eben..."
(Sabrina Setlur)
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2009, 16:21   #3
weiblich andi-m
 
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Du kennst mich nicht. Du kennst sie nicht. Du kennst unsere Freundschaft nicht. Ich finde es ziemlich unsensibel von dir, meine Gefühle mit einem "so ist`s eben" abzuwerten, wo du die ganze Geschichte mit ihren Umständen gar nicht kennst. Hätte sie mir überhaupt was bedeutet, wenn ich jetzt denken würde "tja, so läufts halt, beste Freundinnen kommen und gehen"?
Ich denke nicht.

Und nimm bitte nicht einfach an, ich hätte noch keine schwere und wirklich tragische Verluste erlebt.
andi-m ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2009, 16:42   #4
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
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Du kennst mich nicht. Du kennst sie nicht. Du kennst unsere Freundschaft nicht. Ich finde es ziemlich unsensibel von dir, meine Gefühle mit einem "so ist`s eben" abzuwerten, wo du die ganze Geschichte mit ihren Umständen gar nicht kennst.
Wenn du in einem Forum - wie hier - Texte veröffentlichst, erwartest du, dass andere sie lesen und musst auch damit rechnen, dass andere sie kommentieren.
Du kannst aber nicht erwarten, dass andere nur Kommentare zu deinen Texten posten, die dir passen, die dir genehm sind.

Du schreibst "wo du die ganze Geschichte mit ihren Umständen gar nicht kennst". Warum erzählst du dann nicht die ganze Geschichte und nicht nur Bruchstücke?

Ich bin nicht unsensibel, aber wenn du in einem Forum dein Gefühlsleben ausbreitest, solltest du vielleicht etwas robuster sein.

corey
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Alt 08.05.2009, 17:10   #5
weiblich andi-m
 
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Beiträge: 12

Ich glaube die ganze Geschichte würde den Rahmen sprengen. Wenn ich mal wirklich Zeit hab, werd ich sie aber sehr wahrscheinlich hier schreiben.

Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass mir dein Kommentar nicht passt, ich wollte dir eher besser erklären, warum ich die Frage "was hab ich dir getan?" als gerechtfertigt finde.

Ja, wahrscheinlich sollt ich mir wirklich eine dickere Haut zulegen, nicht nur hier....
andi-m ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2009, 14:25   #6
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
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Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass mir dein Kommentar nicht passt, ich wollte dir eher besser erklären, warum ich die Frage "was hab ich dir getan?" als gerechtfertigt finde.

Ja, wahrscheinlich sollt ich mir wirklich eine dickere Haut zulegen, nicht nur hier....
Liebe andi-m,

du trauerst um eine zerbrochene Freundschaft. Es gab in Deutschland mal den Begriff der "stolzen Trauer". Dieser Begriff wurde leider von den Nationalsozialisten im Dritten Reich missbraucht, sie schrieben in die Todesanzeigen gefallener Soldaten immer "in stolzer Trauer" und seitdem ist dieser Begriff in Deutschland verpönt, ja, ich glaube sogar verboten.

Dennoch solltest du mal darüber nachdenken, ob man nicht auch in der Trauer seinen Stolz behalten kann. Das ist das, was mir an deinem Text missfällt, du lässt dir von anderen deinen Stolz nehmen. Und deine Ehre gleich mit dazu.

Sensibilität ist etwas positives. Aber man kann auch übersensibel sein. Dann leidet man.
Ja, eine "dickere Haut" wäre nicht schlecht.

Gruss

corey
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Alt 10.05.2009, 14:49   #7
weiblich Athariel
 
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Warum tut das weh? Das ist das Leben. Sowas wirst du noch oft erleben.
Deine Freundin hat im übrigen durchaus das Recht, ihre Freundschaft zu beenden, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen oder Gründe zu nennen. Die Frage "was hab ich dir getan?" ist daher unangebracht.
Ich denke, Corazon, du hast nur teilweise Recht. Einerseits ist es richtig, ja, im Leben fällt man oft, man verliert oft, aber man siegt auch oft. Damit muss man (versuchen) um(zu)gehen und immer wieder aufstehen.
Andererseits ist es durchaus verständlich, wenn man darüber traurig ist, einen Menschen zu verlieren und versucht, den Verlust zu verarbeiten, jeder auf seine Weise. Wir haben alle unsere Fehler, und deshalb ist es einfach menschlich
sich zu fragen, Was hab ich dir getan?, man möchte einen Grund finden und sucht die Schuld oftmals bei sich selbst. Das ist meine Interpretation.

Athariel
Athariel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2009, 15:07   #8
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Athariel Beitrag anzeigen
jeder auf seine Weise.
Ich denke, das ist eigentlich das Entscheidende.
Jeder verarbeitet Erlebnisse auf seine Weise.
So oder so.
Muss jeder selbst wissen, was für ihn richtig oder falsch ist.

corey
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2009, 13:27   #9
weiblich andi-m
 
Dabei seit: 05/2009
Ort: bei München
Alter: 35
Beiträge: 12

Zitat:
Zitat von Athariel Beitrag anzeigen
sich zu fragen, Was hab ich dir getan?, man möchte einen Grund finden und sucht die Schuld oftmals bei sich selbst. Das ist meine Interpretation.

Danke, Athariel, du bringst es echt ziemlich auf den Punkt. Genau das wollt ich danit ausdrücken!
andi-m ist offline   Mit Zitat antworten
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