Die Flucht

[Alfonsea]

-Die Flucht-

Gebrochene Feder schreibt's letzte Stück,
Bring durch mein Schreiben die Freiheit zurück.
Bewahrte die Hoffnung, die ich dir nun schicke,
Doch silberne Gitter trüben meine Blicke.
Ich hoffte ich fände zur Stärke zurück,
Doch sie teilt sich ein Grab mit Liebe und Glück.

Nirgens gibt es eng're Wände,
In denen ich mich je befände.
Das einzig Gute ist das Futter
Hier im Hause meiner Mutter.
Der nett'ste Mensch, der hier wohnt,
Ist vom Mensch-sein ganz verschont.

Ich weiß es führt ein Weg hier raus;
Links lang, rechts, gerade aus.
Sehr weit sehen kann ich nicht,
Drum ist's das Weglicht, das besticht.
Erinnerung an alte Leiden;
Weiß das Lichtlein muss ich meiden.

Den Pfad, den muss ich komplett wissen,
Darf keinen einzigen Schritt missen.
Ist der Plan erstmal perfekt
Bin ich für immer von hier weg.
Und schmerzt es mich auch noch so sehr,
Zurückseh'n will ich nimmermehr.

Au revoir, vermiss mich nicht;
Doch mon amour, vergiss mich nicht!
Vergiss nicht, was wir beide wissen:
Die Welt ist manchmal echt beschissen,
Doch hin und wieder ist der Schmerz
Den grellen Blick zur Sonne wert.