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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

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Alt 23.04.2007, 17:57   #1
H-erzlos
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 191

Standard möglich

Hi,

Es gibt keine Möglichkeiten; nur
Wirklich- und Unwirklichkeiten.


MfG,
H-erzlos
H-erzlos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2007, 16:11   #2
pusteblume
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 277

Hallo herzlos

Naja genaugenommen gibt es möglichkeiten, denn es sind diese -keiten, die in die zukunft blicken. wirklichk. und unwirklichk. sind bereits in der gegenwart bzw. vergangenheit. aber deinem status nach gibt es ja keine zeit somit gilt dieses argument in deinen augen vermutlich gar nicht. in meinen augen gilt es.
.. sprichwörter kann man zum glück drehen wie man will so dass sie der wahrheit entsprechen.

Lieben Gruß
pusteblume ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.04.2007, 05:00   #3
männlich Ex-Abendstern
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 581

Meine Interpretation:

"Es gibt / Wir haben keinen Spielraum, da nur geschieht, was gesehehen muss."

Entweder auf Grund göttlicher Souveränität (Prädestination) - oder auf Grund naturgesetzlicher Unausweichlickeit...

Dann aber wäre auch die Tatsache, dass Menschen an Möglichkeiten / Spielräume glauben,
unausweichlich! Dann wäre Irrationalität ein Bestandteil der Realität!

LG
Abendstern
Ex-Abendstern ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2007, 11:45   #4
H-erzlos
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 191

Hi,

das Sprichwort bezieht sich auf das Kausalitätsprinzip.
So ähnlich sieht es Abendstern ja auch.

Es gibt keine Möglichkeiten.
Weil nur ein Zustand eintritt. Dieser wird wirklich. (Wirklichkeit)
Alle anderen hingegen können zwar gedacht werden,
sie sind aber nicht möglch, da ja nur ein best. Zustand einreten kann,
was aus dem Kausalitätsprinzip hervorgeht.
Diese gedachten Zustände, die nicht eintreten, sind Unwirklichkeiten.

MfG,
H-erzlos
H-erzlos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2007, 15:07   #5
männlich Ex-Abendstern
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 581

Was aber wäre, wenn man Einfluß nehmen könnte auf das, was geschieht, wenn man die Wahl hätte (wenigstens in einiger Hinsicht)? Oder - wenn "Gott" einem in gewissen Dingen Spielräume und Entscheidungsfreiheiten einräumte (falls es ihn gibt)?

Und ist das Denken an sich nicht auch - Teil der Realität? Und was ist in diesem Zusammenhang mit unserer Phantasie, was mit unserer Wahrnehmung, da wir uns auch dort täuschen können, wo wir es über lange Strecken für ausgeschlossen hielten... ?

Was i s t die sogenannte Realität, was i s t die Wirklichkeit? Ist sie so, wie wir sie wahr--nehmen? Ist sie nicht immer auch unser Konstrukt? Wo sind da die Grenzen? Und wer sind wir? Nur Teil und Resultat der Welt, die uns umgibt und in die uns steckt?

Damit aber wären wir, w i e d e r e i n m a l , beim Thema nach der Freiheit des Willens. Gibt es eine solche nicht, hast Du mir Deinem Spruch Recht. Wenn nicht, dann nicht...

An diesem Punkt scheiden sich nun mal die Geister und eine Antwort haben wir nicht, leider. Auch wenn da ein jeder seine mehr oder minder festen Überzeugungen hat.

LG
Abendstern
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Alt 29.04.2007, 23:37   #6
H-erzlos
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 191

Hi,

Du hast recht, natürlich haben wir keine Antworten was nun wirklich stimmt.
Aber es geht hier ja nur darum eine ( in dem Fall meine) Meinung
zu äußern.

MfG,
H-erzlos
H-erzlos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2007, 05:03   #7
männlich Ex-Abendstern
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 581

Ja, aber es geht auch um die Frage, ob sie unmissverständlich eindeutig oder ggf. gekonnt mehrdeutig formuliert wurde. Je kürzer, desto wichtiger.

Oder ob der Spruch in besonderer Weise dazu angetan ist, zum Nachdenken über seine Aussagage / seine Aussagemöglichkeiten anzuregen.

Ich jedenfalls ertappe mich oft dabei, über Deine Sprüche sogar (zum Beispiel) beim Rasenmähen nachzudenken (über das hinaus, was ich oben bereits geäußert habe...) -- und empfinde es als eine echte Bereicherung.

LG
Abendstern
Ex-Abendstern ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2007, 16:07   #8
H-erzlos
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 191

Hi,

ich versuche meine Sprüche eigentlich immer so zu schreiben,
dass man nicht nach dem ersten Lesen schon erkannt hat
worum es eigentlich geht. Ich denke es ist auch immer wichtig
sich mit den Sachen länger auseinander zu setzen. Ich denke
schließlich auch längere Zeit über ein Thema nach und formuliere
dann erst einen Satz darüber.

Und ich fühle mich auch sehr geehrt, dass meine Sprüche zum
Nachdenken beim Rasenmähen anregene.
Das macht doch Freude.

MfG,
H-erzlos
H-erzlos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2007, 22:11   #9
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Siehste, bei mir ist es ähnlich.
Auch ich denke oft über des H-erzlosen Sprüche nach, doch meistens ertappe ich mich dabei, sie widerlegen zu wollen. Das kann aber auch lediglich Ausdruck der rebellischen Einstellung meines Unterbewusstseins sein, die mich schon automatisch, quasi aus Prinzip allem widersprechen lässt.

Zwei Dinge fallen mir zu diesem Sprüchlein ein:
1.: ein Zitat von Agent Scully aus Akte X: "Nichts kann im Widerspruch zur Natur existieren, nur im Widerspruch dazu, was wir darüber wissen."

2.: Das Gedanken-Kamasutra: "Wenn ein Baum im Wald fällt und niemand da ist, um es zu hören - macht er dann ein Geräusch?"

Beides lässt sich analysieren und auf das Prinzip der Naturfunktionalität zurückführen. Zu 1. hieße das: Unser Wissen ist ein Nichts. Tatsachen sind die einzige Ebene der Realität, der Rest ist Fiktion, obgleich diese mit den Tatsachen übereinstimmt, oder nicht. Zu 2.: Ein Baum sendet beim Aufprallen in jedem Fall - es sei denn im luftleeren Raum - Schallwellen aus. Ob nun ein Trommelfell in der Nähe ist, diese zu registrieren, ist dabei belanglos. Es bleibt also eine reine Definitionsfrage, ob man nun die Schallwellen als Geräusch verstanden wissen will, oder deren Registrierung durch ein Gehör. Davon hängt es folglich ab, ob ein fallender Baum ein Geräusch macht.

Reduziert man nun die ganze Welt auf ihre Funktionalität, bleibt, dass es keine Möglichkeiten gibt, sondern nur den einen Zustand, der nun einmal eingetreten ist und den wir als Wirklichkeit bezeichnen. Weitet man diese Reduzierung jedoch weiter aus, leben wir einzig zum Zwecke der Erhaltung unserer Art. Existenz zur Weiterführung der Existenz - wo ist da der Sinn? (entlehnt aus "Equilibrium" - einem sehr empfehlenswerten Film)
Den Sinn des Lebens findet man folglich in diesem Reduktionismus nicht, folglich nicht in der Wirklichkeit. H-erzlos sagt also aus, das Leben habe keinen Sinn. Das kann man zur Kenntnis nehmen, aber kann man das ertragen?

H-erzols' "möglich" steht in völligem Einklang mit seiner Signatur: "Der Moment ist zeitlos, weswegen Zeit nicht existiert." Denn Möglichkeiten gelangen nur zu einer definierten Grundlage, wenn man sie im Futur betrachtet. Nur ist diese Signatur, von der ausgehend er zum Schluss auf die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Wirklichkeit kommt, nicht indoktrinitiv? Momente, Augenblicke vergehen doch. Wie können sie zeitlos sein? Nur über das Fehlen der Definition, wie lang denn ein Moment sei, verlieren sie ihre Zeit. Aber steigerten wir uns nicht eben noch in Definitionen hinein, um die Welt zu verstehen? Oder wie definiert man Wirklichkeit?

Gruß, Werther - ausgiebig und wortreich am Grübeln
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 08:24   #10
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Nennt es einen sinnlosen Einwurf, aber das bestärkt mich wieder in meiner Ansicht, dass alles was der Mensch tut (abgesehen von den elementaren Dingen wie Essen, Ausscheidung und Sex) eine Illusion ist. Sich in unserem Köpfen abspielt und als selbsterschaffene Wirklichkeit verrichtet wird.
Thalberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 20:46   #11
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

Matrix-mäßig? Nein, glaube nicht. Mein Kopf ist nicht groß genug, als dass sich darin die ganze Welt abspielen könnte. Und selbst wenn: so wie ich mich kenne, würde sich da bestimmt nicht dieselbe abspielen, wie in euren
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