Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 18.12.2011, 23:55   #1
weiblich ViviB
 
Benutzerbild von ViviB
 
Dabei seit: 12/2011
Ort: Das gut Rheinland
Alter: 30
Beiträge: 4

Standard Herzstück

Stück meines Herzens,
Teil meines Lebens.

Nie wieder will ich von dir getrennt sein .
Nie wieder will ich dich alleine lassen.

Nichts könnte mich je wieder von dir entfernen,
Entzweien niemals!

Wir passen zusammen !
Wir gehören zusammen !

Das perfekte stück zu dem anderen,
zu dem zuvor gefehlten Teil.

Die perfekte Ergänzung.

Freundschaft.
Nein verbundenheit!
Etwas besonderes was mir gefehlt hat im leben,
eine besondere Verbundenheit.
Etwas was ich nie wieder her geben möchte und werde.
Du!

Gras, wehender Wind und Gitarren Klänge .
Viele Menschen dröhnende Töne und der Rhythmus .
Tränen, leiden und als abschluss eine Umarmung .
Aufbauende Worte, Mitgefühl und gerne gestellte Hilfe.

All diese Situationen nur mit dir!
Gerne mit dir!

Nie wieder ohne dich !
ViviB ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 00:20   #2
männlich Ex-Gamma
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2011
Beiträge: 1.194

nur z. Text: ich liebe meine Feinde, nichts anderes. Das Stück hab ich zerissen, ich will es gar nicht missen.
Ex-Gamma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 00:55   #3
männlich Ex-Jack
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Hallo ViviB,

herzlich Willkommen im Forum!
(Ich glaube, da ist grade ein Troll durchs Bild gelaufen... )

Das ist eigentlich nicht die Art von Gedichten, mit denen ich mich sonst beschäftige, aber diesen Auftritt, kann ich nicht so stehen lassen, denn ich hab das Gefühl, dass Du das meinst, was Du schreibst.
Dennoch ist es für mich persönlich mehr ein Liebesbrief, als ein Gedicht.
Mir fehlen die übertragenen Bilder oder (wenn die nicht) dann das mit den Sinnen miterleben oder eine richtige Verdichtung von Aussagen.
Dein Gedicht besteht eigentlich aus 1:1 Aussagen, da ist nichts, was ich interpretieren könnte.
Du hast diese Montage im drittletzten Absatz, der schon eher ein wenig neugierig macht, aber es ist mir immer noch zu erzählt (Nicht dass ich das nicht gerne hören möchte, es geht ja nur darum ein starkes Gedicht zu schreiben...).
Zudem finde ich die Formulierung von "Hilfe gestellt" sehr ungünstig, denn es assoziiert, dass das Lyrische Ich (LI) eben etwas 'stellt', also unaufrichtig ist.

Du hast aber Melodie und ein Gespür für Musik, scheint mir, deswegen würde ich Dir raten auf jeden Fall weiter zu machen und zu versuchen mehr zu verdichten. Du hast das Gefühl, die Musikalität und die Gedanken, alleine an der Technik hapert es, denk ich mir.

Versuch es vielleicht mal irgendwie zusammenzustreichen, bis auf wenige Zeilen (spiele und experimentiere einfach herum), wieviel von dem, was Du geschrieben hast überhaupt nötig für Deine Aussage ist.
(Ist ja nur ein Vorschlag...)

Von mir nochmal ein herzliches Willkommen und liebe Grüße,

Jack
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 01:00   #4
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Liebe ViviB,
da sprudelt es aus Dir heraus und ich fühle gern nach, wie sich alles um den bisher fehlenden Teil dreht. Ein tolles Gefühl und es bringt den Frühling in den bald beginnenden Winter. Ist es ein Gedicht? Nein! Ja! Ich zähl es mal an den Knöpfen meiner Jacke ab: Ja - nein - ja - sei froh, dass nur drei dran sind.
Der Herzenserguss ist, so wie er da geschrieben steht, keins; aber der Blick in Deine Gefühlswelt - ja, es ist ein herzerwärmendes Gedciht.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 02:12   #5
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

ich hoffe er weiß das viviB?

Jack hat recht, da iss zuviel autobio und zuviel tagebücherne eintragswut die die liebe überfüttert. es sollte den liebenden poetinnen und poeten endlich eine neue form von liebesdeklarationen ein-. und ausfallen.

ich bin weit weg davon, ein poet oder literaturspezialist, wie der infamouse und im deutschen sprachraum bekannte Heinz, oder einige andere hier, zu sein; aber ich würde so darüber räsonieren:

Zitat:

Du meine rechte Herzkammer,
bist Prolog und Text meines Lebens.

Untrennbar sollen wir verbunden sein;
wie Druckerschwärze und Seite.

Nur das Schicksals-Feuer
kann unsere Seiten verbrennen.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 08:06   #6
weiblich ViviB
 
Benutzerbild von ViviB
 
Dabei seit: 12/2011
Ort: Das gut Rheinland
Alter: 30
Beiträge: 4

Jack, du hast Recht es ist wirklich mehr ein Brief oder eine Erzählung. Man könnte daraus etwas ganz anderes machen. Aber das war wirklich wie ein Wind der um mich rum wirbelte und mich dazu drängte alles raus zu lassen und einfach zu schreiben. So wie Heinz es aufgefasst hat, es sprudelte aus mir heraus.
Ich bin gewiss noch ganz am Anfang mit dem Schreiben, muss noch meinem Stil finden und evtl. Darauf aufpassen, dass es eben nicht so aus mir heraussprudelt, sondern dass ich mich mehr ordne und mehr auf die "Technik" eingehe. Doch dann habe ich die Angst, dass man das was ich fühle, oder das was einen in dem Moment berührt nicht mehr übertragen kann.

Und an Ralfchen, er kann es nicht wissen, da es an eine sie ist. Es ist an meine Seelenverwandte, meine Liebste, meine engste und beste Freundin.

Vielen Dank, für die nette Begrüßung und ich danke für die sehr anregenden Rückmeldungen. Wenn ich die Zeit finde, werde ich es vielleicht überarbeiten. :-)
ViviB ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 08:23   #7
männlich Martho
 
Benutzerbild von Martho
 
Dabei seit: 08/2011
Ort: Im Schwabenland
Alter: 50
Beiträge: 415

Standard Eigener Stil

Suchet, so werdet ihr finden...
Martho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 10:44   #8
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

feine antwort St. Martho!
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 15:07   #9
männlich Ex-Jack
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Hallo ViviB,

Zitat:
Doch dann habe ich die Angst, dass man das was ich fühle, oder das was einen in dem Moment berührt nicht mehr übertragen kann.
ich habe lange über dieses generelle Problem nachgedacht, wie man am Besten herüberbringt, was man fühlt und ob es überhaupt geht.
Denn, können wir JE sicher sein, dass jemand genau DAS nachempfinden kann, was wir grade fühlen?
Ich bin manchmal nicht sicher.

Denn ich bin ich und nicht du.
Ich habe meine Erfahrungen im Leben gemacht und viele Gefühle und Situationen kennengelernt, wie Du auch, aber wir sind vollkommen verschieden!
Es fängt bei einfachen Worten an:
Wenn Du schreibst
Gras, wehender Wind und Gitarrenklänge
dann assoziiere ich aus meinen Erfahrungen und es kommen meine eigenen Bilder hoch, die ich versuche Deinen Worten anzugleichen.
Alleine das Wort Sonne.
Jeder von uns, weiß, was damit gemeint ist.
Aber sobald es dabei um ein Gedicht und um Gefühle und Assoziationen geht, werden sich die ersten größeren Differenzen ergeben:
Einer hat zum Beispiel eine Sonnenallergie, ein anderer mag es nicht, wenn es zu warm ist, ein anderer ist förmlich sonnensüchtig, jemand beschäftigt sich mehr mit Astronomie und sieht durch Teleskope, wieder ein anderer beschäftigt sich beruflich mit der Sonne und dann soll es auch noch die geben, denen die Sonne vollkommen egal ist und die, die eindeutig die Nacht vorziehen...
Ein jeder von ihnen hat einen ganz eigenen Bezug zur Sonne und wird etwas anderes darunter FÜHLEN, wenn Du von Sonne sprichst.
Ich weiß, dass dieser Gedanke eine furchtbare Konsequenz hat, bedeutet er doch, dass wir VIELLEICHT mit unseren Gefühlen auf immer allein sind, es nie zu hundert Prozent schaffen, GENAU das herüberzubringen, was wir meinen.
Aber ich glaube, man kann es sehr wohl in der groben Richtung erreichen!
Und wenn Du es zum Beispiel mal mit jemandem zusammen ausprobierst und der Person erst Deine zusammengestrichenen Gedanken zeigst, die einen kleinen Tick aller Deiner Bilder enthalten und danach die ursprüngliche Version, wird er/sie vermutlich die zusammengestrichene als intensiver, vielleicht auch rätselhafter und spannender empfinden, sie wird ihn wesentlich mehr beschäftigen als die Sätze, deren Klang und Ton er gewohnt ist.
Er wird das Bild sehr wahrscheinlich selbst aneinanderreihen können und die Geschichte (wenn sie denn für Dein Gefühl wichtig ist) dekomprimieren und das Gefühl oder ein Gefühl nachempfinden.

Ich spiele einfach mal herum:

Herzstück

Gras, wehender Wind
Teil meines Lebens
Gitarrenklänge
Mit Dir
Tränen, leiden - Mitgefühl
Verbundenheit!

Nie wieder ohne Dich.


Ich habe jetzt die anderen Leute herausgelassen und die Party (???).
Die Frage, die sich mir stellte, war:
Worauf willst Du in erster Linie hinaus?
Was willst Du festhalten?

Es ist definitiv diese Beziehung und was sie Dir bedeutet, was ihr gemeinsam erlebtet und was Du der Person sagen willst.

Musst Du jetzt nicht so machen, es war einfach nur so.
Ich wollte nur deutlich machen, (je nachdem, wie Du es selbst es siehst) wie wenig eigentlich nötig ist um das zu zeigen und das es vielleicht durch die Komprimierung intensiver wird.

Liebe Grüße,
Jack
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 15:15   #10
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204

So richtig frisch von der Leber. Schön!
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 15:30   #11
weiblich Ex-Encki
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2011
Beiträge: 424

Liebe ViviB,

was mir im Großen und Ganzen an Deinem Gedicht gefallen hat, hat Jack versucht, zu verdichten.
Mir ist Jacks Versuch zu knapp und zu emotionslos. (Aber er wollte Dir ja auch nur etwas zeigen.)
Zitat:
Ich bin gewiss noch ganz am Anfang mit dem Schreiben, muss noch meinem Stil finden und evtl. Darauf aufpassen, dass es eben nicht so aus mir heraussprudelt, sondern dass ich mich mehr ordne und mehr auf die "Technik" eingehe.
Das Aus-Dir-heraussprudeln würde ich auf keinen Fall unterbinden!!!!
Fang bloß nicht an, Dich im Vorfeld an zu zensieren.
Aber nachdem Du alles heraus gelassen hast, kannst Du nach einer oder mehreren Pausen Dir das Resultat nochmals angucken. Dann fängst Du an, zu streichen, genauere Worte zu finden, etwas hinzuzuschreiben, auf den evt. Leser zu gucken, ...

Liebe Grüße und ein herzliches Willkommen
Encki
Ex-Encki ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 15:51   #12
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Liebe viviB,
und wieder einmal fällt das Wort "verdichten". Ich habe keine Ahnung, wieso diese Aufforderung immer wieder auftaucht. Für mich hat es so etwas Mechanisches. Wo bleiben dann die üppigen, überquellenden Verse? Verdichten, das kenne ich, wenn es darum geht, Erde oder so etwas zusammen zu stampfen. Dichten kommt nicht von dichter machen - das überlass ich dem Klempner. Wenn damit gemeint ist, dass kein überflüssiges Wort in einem Gedicht sein soll - da gehe ich gerne mit. Wie hätte aber z.B. Homer seine Iliade "verdichten sollen?
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 16:07   #13
männlich Ex-Jack
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Ja, genau.
Homer hat weder verdichtet, noch dem ganzen eine Form gegeben...

Ich komm aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus...
Meine Güte, LIES das Ding, bevor du sowas von Dir gibst...
Unglaublich.
Shakespeare hat auch nicht verdichtet.
Hölderlin nicht.
Nee, nee, gar keiner.
Rilke nicht.
Keiner.
Niemand.
Du hast echt Plan, Heinz, wirklich.
Homer hat einfach von der Leber weggeschrieben und nichts zusammengezogen und nichts künstlich in Form gebracht...
Da komm ich nicht von runter.
In einem Lyrikforum.
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 17:30   #14
männlich Zwieleuchter
 
Dabei seit: 10/2011
Ort: Ditmarschen
Beiträge: 48

Heinz, meinst du vielleicht homer simpson?

vg

zwieleuchter
Zwieleuchter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 18:47   #15
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Liebe viviB,
und wieder einmal fällt das Wort "verdichten". Ich habe keine Ahnung, wieso diese Aufforderung immer wieder auftaucht. Für mich hat es so etwas Mechanisches. Wo bleiben dann die üppigen, überquellenden Verse?
Ich fürchte, das ist ein Mißverständnis, Heinz. Die Forderung an die Lyrik, einen Text zu verdichten, erhebt den Anspruch, ihn von der Prosa abzusetzen und eine Kernaussage möglichst treffend wiederzugeben. "Verdichtung" heißt nicht zwangsläufig, daß der Lyriker keine langen Verse schmieden darf und schmückende Worte vermeiden soll. Ich halte einen Gesang wie den von Homer für ebenso verdichtet wie ein Gedicht von Heinrich Heine oder Goethe. Das ist eine Sache der Form und des Stils.

Was ein Gedicht auf keinen Fall sein sollte: geschwätzig. Geschwätzigkeit, Plapperei, Gelaber - das gehört nicht in die Literatur, am wenigsten in die Lyrik, sondern an den Stammtisch oder in die Fußballstadien.

Die Wörter "dichten", "Dichtung" und "verdichten" haben nun mal alle denselben Stamm und leiten sich von der derselben Bedeutung ab. In jeder Fachliteratur zum Thema Lyrik wird bestätigt, daß ein Gedicht sich durch die Verdichtung von Text definiert. Es nützt nichts, das in Frage zu stellen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 18:51   #16
männlich Martho
 
Benutzerbild von Martho
 
Dabei seit: 08/2011
Ort: Im Schwabenland
Alter: 50
Beiträge: 415

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Wie hätte aber z.B. Homer seine Iliade "verdichten sollen?
Liebe Grüße,
Heinz
Wenn auch nur ein überflüssiges Wort darin zu finden ist, dann hat er nicht verdichtet.
Ich habe sie nicht gelesen; gibt es ein Wort zu viel?
Martho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 19:05   #17
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Ich habe die "Ilias" vor langer Zeit gelesen, in einer Übersetzung von Wolfgang Schadewaldt. Wenn man sich an den Ausdruck der Sprache gewöhnt hat, spürt man auch die Verdichtung, trotz oder gerade wegen der typisch homerischen Ausschmückungen. Da ist von dem "fußschnellen" Achilles die Rede, ein Wort, mit dem eine ganze Bandbreite an körperlicher Fitness ausgedrückt wird: Achilles ist schnell im Spurt, schnell im Laufen, schwer einzuholen und mit ziemlicher Sicherheit ein schwer zu treffender Gegner, weil er sich schnell auf den Füßen drehen kann. Nur ein Schelm vermag darüber zu sinnen, weshalb Achilles ausgerechnet an seiner Ferse tödlich getroffen wurde.

Die "kuhäugige" Athene ... eine Beleidigung? Nein, sondern vielmehr die Beschreibung der wundervollen Augen einer Frau: Dunkel, samtig und sanft, lang bewimpert, tief und dunkel wie ein Waldsee, die Weisheit der Welt im Blick, in den der Betrachter eintaucht.

Das ist Homer: Ihm genügte jeweils ein Wort. Noch mehr verdichten als er kann man gar nicht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 19:52   #18
männlich Ex-Jack
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Aber Heinz spricht ja auch von "Iliade", dass ist dann wohl der Zeitraum während des Umblätterns...
Vielleicht wollte er Kypria sagen?
Die ist nicht komplett von Homer bearbeitet worden, soviel wir wissen.

Ein Dichter, der nicht auf Worte achtet...

Jaqueüs
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 19:55   #19
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Jack Beitrag anzeigen
Aber Heinz spricht ja auch von "Iliade", dass ist dann wohl der Zeitraum während des Umblätterns...
Vielleicht wollte er Kypria sagen?
Die ist nicht komplett von Homer bearbeitet worden, soviel wir wissen.

Ein Dichter, der nicht auf Worte achtet...

Jaqueüs
Na gut, dann ist das so.

Aber das hier
Zitat:
Jaqueüs
finde ich wirklich den Gag des Abends.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 20:01   #20
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Zitat:
Aber Heinz spricht ja auch von "Iliade"
Vielleicht meinte er auch

Ilias Iliadis
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 20:09   #21
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Da werden Jugenderinnerungen wach, hatte ich es doch bis zum Grüngurt geschafft - in Jiu, nicht in Judo. Die Musik ist hundertpro mein Geschmack. Aber ich glaube, damit konnte man in der Antike keine Kriege gewinnen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 21:24   #22
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

GRATULATION!
Da hat Heinz statt Illias ein falsches Wort geschrieben. So kann man Euch also eine Freude machen!? (Ilka-Maria, Du bist mit den Freudetaumelnden nicht gemeint).
Shakespeare, Hölderlin, Rilke, Homer, Goethe - wow! Alles gelesen - Chapeau!
Ich will versuchen, sachlich zu bleiben.
Alle und noch Tausende mehr haben gedichtet, immerhin scheinen wir uns da einig zu sein. Euren Schlaumeiereien entnehme ich allerdings, dass sich nicht gedichtet, sondern verdichtet haben. Deutschland - das Land der Verdichter und Denker (oder auch Verdenker?)
Zurück zur Sachlichkeit: Allen Dichtern könnte doch einen gemeinsamen Wunsch gehabt haben, nämlich dem Inhalt/Gehalt ihrer Werke in eine gefällige, dem Inhalt/Gehalt ihrer Werke passende Form zu geben. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sie mal in Hexametern, Trochäen, Daktylen, Jamben usw. schreiben? Den Inhalt/Gehalt in die gewählte Form zu "zwingen" und den Lesern/Leserinnen dennoch Vergnügen zu bereiten und den "Zwang" der gewählten Form nicht spüren zu lassen, halte ich für eine große Kunst und dann sprechen wir von Dichtung.
Liebe Ilka-Maria,
weshalb der Hektor den Achill ausgerechnet an der Achillesferse erwischt hat, solltest Du doch wissen. Er wurde von seiner Mama in den Styx getaucht und erlangte so seine Unverwundbarkeit. Nur da, wo die Frau Mama ihn festhielt (eben an den Fersen), benetzte das Wasser des Styx die Haut nicht. (Die Nibelungen lassen von Ferne grüßen). Ich habe vor einigen Jahren mit Hilfe von Mönchen aus einem Kloster nahe des Städtchens Kalavrita (Peleponnes) das tatsächlich existierende Flüsschen namens Styx gefunden und aus ihm getrunken. Vielleicht erklärt sich so, dass mir die hämischen Besserwissereien am A.... vorbei gehen.
Da Du wenigstens sachlich an die Angelegenheit heran gehst, will ich Dich auf einen kleinen Irrtum aufmerksam machen: Das "Dichten" und das "Dichten", da sind wir uns doch einig, hat zweierlei Bedeutung. Einmal sprechen wir von einem physikalischen Vorgang "ich dichte eine Wasserleitung" oder "ich verdichte den Beton". Zum anderen sprechen wir von dichten, wenn wir ein Gedciht schreiben. Auch wenn die Verben gleichlautend sind, stammen sie nicht aus einer Wortwurzel. Ein dichter Wald ist - wem sage ich das?
Diesem "dicht" bzw. "dichten" liegt ein ahd Wort zugrunde.
Ich dichte eine Ballade - hier haben wir eine andere Wortwurzel, die zwar auch im Ahd zu finden ist, die aber bereits auf das lat dictare zurück geht.
Selbstverständlich hast Du recht, wenn Du sagst, dass ein Dichter auf Überflüssiges in seinen Versen verzichten soll. Das sollte man aber doch auch beim ganz normalen, ungebundenen Schreiben/Sprechen. Beim Dichten im Sinn von Schreiben lass ich also etwas (Überflüssiges) weg. Beim Dichten im Sinn von "dicht machen" füge ich in aller Regel (Dichtungsmittel) hinzu.
Um zu den genannten Dichtern zurück zu kommen und speziell zur Illias (es ist doch völlig egal, ob Homer die Summe mehrer Dichter oder Individuum war) zurück zu kommen: Der "Hexameter-Voss" hat sich alle Mühe gegeben, die griechische Urfassung in einer dem Original nahe kommenden deutschen Fassung zu schreiben. Hier über -zig Verse den Hexameterrhythmus einzuhalten, muss eine irre Arbeit gewesen sein. Die meiste Arbeit war wohl, den vorliegenden griechischen Text in die gefällige Form zu bringen (der Inhalt war ja schon da).
Lieber Martho,
ich denke, Deine Frage dürfte sich damit fast erledigt haben. Natürlich ist kein Wort zuviel. Aber Der Voss hat nicht "verdichtet", sondern einen vorliegenden Text in eine Form gezwungen und das Kunststück vollbracht, uns diesen Formzwang nicht anmerken zu lassen. Und Homer - gehen wir mal von einem gewaltigen Gedicht aus, das wahrscheinlich nicht von ihm allein geschrieben wurde - hat seine Illias und Odyssee auch einer Form unterworfen und Du kannst die gewaltige Leistung im Ansatz ermessen, wenn Du mal drei Strophen in der Form einer sapphischen Ode oder ein Gedicht in Hexa- und Pentametern schreibst. Und das auch noch in gefälliger Form und mit sinnvollem Inhalt.
Wenn Ihr mir dann noch mit "verdichten" kommt, glaube ich Euch alles.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 21:41   #23
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Ich schlage vor, einen extra Faden zu diesem Verdichtungsthema aufzumachen, bevor das Gedicht von ViviB völlig zugespamt wird.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:23   #24
weiblich Ex-Encki
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2011
Beiträge: 424

Guckst Du hier #11:
Zitat:
Dann fängst Du an, zu streichen, genauere Worte zu finden, etwas hinzuzuschreiben, auf den evt. Leser zu gucken, ...
Ex-Encki ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:31   #25
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Ja, das ist ja auch vollkommen in Ordnung und angebracht, aber danach dreht sich fast alles nur um den Disput zwischen Heinz und Anderen um das Wort "Verdichten" und um Homer. Ich denke, das kann man in einem gesonderten Faden behandeln, zumal sich so schnell wohl kein Konsens einstellen wird.

LG
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:32   #26
männlich Ex-Jack
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Dialog aus 'Was euch grad durch den Kopf geht'

Schmuddel:

Seltsam. Versteh ich auch nicht ganz, wieso Heinz das meint. Aber wahrscheinlich prallen hier nur unterschiedliche Vorstellungen von "verdichten" aufeinander.

Jack:

Fällt mir ehrlich gesagt nicht unbedingt etwas zu ein, es sei denn man verwechselt es mit "verkürzen".
Das geschieht in gewisser Hinsicht beim verdichten in der Tat, denn ich komprimiere die Dinge. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass ich mich kurz fasse.

Schmuddel:

Ja, ich denke, darin könnte die Begriffsverwirrung liegen und ich stimme natürlich zu, dass verdichten und verkürzen nicht das selbe sind. Homers Werk ist verdichtet, aber laaaang!

Keine Sorge, Schmuddel, mit Heinz ist auch nach längerem kein Konsens in Sicht...
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:40   #27
weiblich Ex-Encki
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2011
Beiträge: 424

Hallo Schmuddelkind,

Deine Kritik ist bei mir angekommen.
Ich persönlich will nicht über das Verdichten diskutieren, weil ich alles gesagt habe und ViviB damit nur helfen wollte.
Ich werde in diesem Thread zu dem Thema Verdichten nichts mehr sagen.

Liebe Grüße
Encki
Ex-Encki ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:50   #28
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798



Ich schließe mich selbst übrigens nicht aus der Kritik aus (wenn es denn eine war). Mein Judo-Video hat ViviB wohl auch nicht unbedingt weitergeholfen.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 22:56   #29
männlich Martho
 
Benutzerbild von Martho
 
Dabei seit: 08/2011
Ort: Im Schwabenland
Alter: 50
Beiträge: 415

Kinners, is das nicht schön? Hier tobt das Leben!

Ich vergaß: Hoffentlich haben wir ViviB mir der Aufregung hier nicht verschreckt.
Keine Angst, wir beißen nicht - wir wollen nur spielen...
Martho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2011, 00:15   #30
männlich Ex-Jack
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 954

Naja...aber wir sind doch thematisch trotzdem bei einer grundsätzlichen Diskussion um Lyrik.
Nämlich bei einem wesentlichen Bestandteil: Dem Verdichten.
Naja und Heinz dabei zuzusehen, wie er versucht sich mit allerlei Ablenkerei (wie üblich) aus der Affäre zu ziehen um ja nicht zuzugeben, dass er ins Klo gegriffen hat.
(Deswegen hängt er sich in erster Linie an der selbst für ihn nicht wegleugbaren "Iliade" auf. Der ganze lex dahinter dient der Verwirrung. Niemand zieht und zog die Leistung von Voss in Zweifel.
Genau diese Art zu reden nennt man "Strohmann-Argumentation". Man behauptet etwas, um dass es überhaupt nicht ging, dem aber alle zustimmen müssen und erzeugt so das Gefühl, als sei man der Sieger der Diskussion. Und es gibt ja auch genügend Leute, die immer wieder auf solche Taktiken hereinfallen. Was solche Leute gar nicht mögen?
Leute, die darauf aufmerksam machen und sagen: Hey! Aber eigentlich ging es darum:

Zitat:
und wieder einmal fällt das Wort "verdichten". Ich habe keine Ahnung, wieso diese Aufforderung immer wieder auftaucht. Für mich hat es so etwas Mechanisches. Wo bleiben dann die üppigen, überquellenden Verse? Verdichten, das kenne ich, wenn es darum geht, Erde oder so etwas zusammen zu stampfen. Dichten kommt nicht von dichter machen - das überlass ich dem Klempner. Wenn damit gemeint ist, dass kein überflüssiges Wort in einem Gedicht sein soll - da gehe ich gerne mit. Wie hätte aber z.B. Homer seine Iliade "verdichten sollen?
Wobei die unverdichtete Ilias der größte Klops ist.
Und wie "üppige, überquellende Verse" entstehen, wenn nicht anders als durch Verdichtung...

Aber Heinz wird die Zeit zur thread- Schließung oder Löschung schon zu überbrücken wissen.

Jaqueüs

ps: Für alle die es wissen wollen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument

und was er Encki vorwarf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rabulistik
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2011, 00:34   #31
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Ich sage ja auch nichts dagegen, dass es besprochen wird. Nur den Ort hätte ich ab einem bestimmten Zeitpunkt gewechselt. Ich habe nur versucht, mich in die Lage von ViviB zu versetzen: Wenn ich mich als jemand (wie sie ja in ihrem Profil angibt) in einem Forum anmelde, der nur hin und wieder mal schreibt, um sich was von der Seele zu schreiben und in einem meiner ersten Beiträge mit einem Streit über Verdichtung und Dichtung konfrontiert werde, der nur am Rande mit mir zu tun hat, fänd ich mich wahrscheinlich nicht so gut aufgehoben.

Aber gut, sie hat sich ja bisher noch nicht geäußert. Wenn es sie nicht stört, will ich nichts gesagt haben.

LG
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2011, 00:51   #32
männlich Martho
 
Benutzerbild von Martho
 
Dabei seit: 08/2011
Ort: Im Schwabenland
Alter: 50
Beiträge: 415

Sach ich doch, wir hamse vergrault.
Martho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2011, 01:54   #33
weiblich ViviB
 
Benutzerbild von ViviB
 
Dabei seit: 12/2011
Ort: Das gut Rheinland
Alter: 30
Beiträge: 4

Ich bin gerade sehr am schmunzeln.
Also vor ab mich hat hier niemand vergrault oder erschreckt ;-)
Ich muss zugeben, ich hätte nicht erwartet, dass ich hier so etwas auslöse und was so passiert wenn man hier mal ein paar Stunden nicht nachgeguckt hat. Aber ich denke mal das diese Diskussionen nicht immer ausgelöst werden.
Ich habe mich hier schließlich angemeldet um Kritik zu erhalten und die habe ich nun erhalten. Ich werde sie warscheiblich nicht sofort anwenden können, auch konnte ich euch nicht zu 100% folgen, jedoch bin ich der Meinung ich habe im Groben verstanden worauf ihr hinaus wolltet. :-)
ViviB ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Herzstück




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.