Könnte Gott lachen

[elemi]

Könnte Gott lachen


könnte Gott lachen,
so würde er uns schelten
Würde speien Flüche,
aus seinem Rachen

Hätte Gott arme,
so würde er uns strafen
uns richten für die Sünden
all der tage

Hätte Gott ein Herz,
so würde er uns lieben
würde stehlen
all den Schmerz

Hätte Gott Augen,
so würde er es alles sehen
all die Schanden
die wir begehen

Hätte Gott Ohren
so würde er erhören
all die Schreie und Gebete
würde wissen was uns peinigt

Ach hätte er doch Hände
er würde uns formen
wie sich selbst

stumm
schwach
kalt
blind
taub
arm

[Twiddyfix]

Hallo elemi,
Dein Gedicht ist wunderbar gut und treffend schön.
Das alles könnte sein, wenn es denn einen Gott gäbe.


Gruß von mir...Twiddy...

[kuse]

Wow. Noch weniger Auseinandersetzung mit der Thematik 'Gott' kam mir selten unter.

Aber gut. Die Frage nach dem Warum haben viele gestellt. Ich denke, jeder westliche Mensch hat sich bereits die Frage gestellt, warum Gott das alles zulässt, sofern es Gott geben sollte.

Die einfachste Antwort:

Gott hat Menschen nicht als perfekte Bildnisse geschaffen, die er fernlenken kann. Gott hat Menschen geschaffen, mit Fehlern, mit eigenem Denken, mit Gewissen und Verantwortung. und: Lernfähig. Das fasst so ziemlich alles zusammen. Gott wollte keine Perfektion erschaffen.

[Thing]

Gott wollte keine Perfektion erschaffen.

Hat er Dir das persönlich mitgeteilt?

Und der Allmächtige sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut«

Nobody's perfect...

[Kurier]

Gedichte über Gott sind immer eine zweiseitige Angelegenheit. Dabei ist es unerheblich, ob sie dieses Thema mit (vermeintlichen) Humor, oder ernsthaft behandeln. Jede, Gott hinterfragende Äußerung kann schnell als Verhöhnung aufgefasst werden (das Feld ist sehr weit); Gläubige sind hier in der Regel hypersensibilisiert.
Atheisten finden dabei immer Goldkörner, Munition für dämliche Bemerkungen

Dieses sehr naiv geschriebene Gedicht findet sicher seine geneigten Leser.

Nebenbei: Die Frage von Thing ist genauso dämlich wie all' seine Kommentare in der letzten Zeit!

HG Kurier

[Thing]

Die Frage von Thing ist genaso dämlich wie all' seine Kommentare in der letzten Zeit!

(Korrekt: ist genauso dämlich wie es all seine Kommentare in der letzten Zeit sind)

Hier spricht der Spezialist, der Meister, der Wortkünstler.

***

Auf der anderen Seite sind alle Diskussionen über Gott dämlich.
Ob sie von Atheisten oder Gläubigen geführt werden.
Da weder die Existenz noch die Nichtexistenz bewiesen sind, ist eh alles blaugraurosenfarbene Theorie.

Gott hat Menschen nicht als perfekte Bildnisse geschaffen, die er fernlenken kann. Gott hat Menschen geschaffen, mit Fehlern, mit eigenem Denken, mit Gewissen und Verantwortung. und: Lernfähig. Das fasst so ziemlich alles zusammen. Gott wollte keine Perfektion erschaffen.

Das ist eine durch nichts erhärtete Behauptung.
Eigenes Denken und Lernfähigkeit sind nämlich ein Ergebnis der Evolution und nicht in situ Adam und Eva eingepflanzt worden.
Diese Erkenntnis ist inzwischen sogar bis in den Vatikan durchgedrungen.

So ein Schmarren!

[kuse]

Zitat von Thing

Das ist eine durch nichts erhärtete Behauptung.
Eigenes Denken und Lernfähigkeit sind nämlich ein Ergebnis der Evolution und nicht in situ Adam und Eva eingepflanzt worden.
Diese Erkenntnis ist inzwischen sogar bis in den Vatikan durchgedrungen.

So ein Schmarren!

Bitte erhärte diese These
mMn impliziert die Verführbarkeit Adams und Evas eigenständiges Denken sowie Handeln, wenn auch ein sehr unreflektiertes und naives. Dieses Handeln führte zu Bestrafung, welche einen Lerneffekt auslösen sollte.

Ich bin es im Übrigen ziemlich Leid, eine grundsätzliche Diskussion über Recht oder Unrecht von Glauben zu führen. Fakt ist: Glaube gibt es. Fakt ist auch: Es gibt Glaubenswissenschaft. Wenn man sich, wie in diesem Gedicht geschehen, mit dem Glauben als solches kritisch auseinandersetzt, sollte man sich vorher wenigstens rudimentär über den Stand der Glaubenswissenschaft informieren. Denn in der Glaubenswissenschaft gibt es keinen Gott, der ein perfektes Wesen erschaffen hat oder ein Gott, der unentwegt lenkend eingreift.

[Thing]

Warten wir doch erst einmal ab, wie sich elemi dazu äußert.


Auf das Geplapper von der bestraften Verführung gehe ich nicht ein.

Theologie:
spekulative, theoretische Wissenschaft

[curd belesos]

Zitat von Kurier

Dieses sehr naiv geschriebene Gedicht findet sicher seine geneigten Leser.

Nebenbei: Die Frage von Thing ist genauso dämlich wie all' seine Kommentare in der letzten Zeit!

Ich habe mich aus dem Faden "Was euch im Kopf rumgeht"
verabschiedet, weil die Pöbeleien und Schuldzuweisungen mich ekelten.

Jetzt wird auch schon hier bei "Düstere Welten und Abgründiges" nicht mehr über Metrum oder Versfüße gesprochen, sondern Beschimpfungen von Autor und Kommentatoren in übler Art vorgebracht.

Kannst du dich nicht sachlich Auseinandersetzen? Es gibt an den Volkshochschulen Kurse, in denen man erlernen kann, seine Aggressionen zu steuern, auch Ärzte können mit Medikamenten helfen.

Probiere es aus. Keep cool.

LGCB

[curd belesos]

Zitat von kuse

gibt es keinen Gott, der ein perfektes Wesen erschaffen hat

Lies die Stelle nach, Moses 1,27

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

Nach deiner Aussage wäre Gott somit nicht allmächtig und perfekt. Sehe ich auch so.

Du auch, glaube ich.

Zag.

[kuse]

unrecht hat er dabei allerdings nicht. Thing Unfähigkeit oder Unwillen, sich mit Sachargumenten auseinanderzusetzen, die nicht seiner Weltanschauung oder seinem Wissensstand entsprechen, ist offensichtlich. Auch seine Art, Kritik und Gegenargumente als Geplapper abzutun (ich spekuliere, er hält sich einer gesamten Wissenschaft, der Theologie, für überlegen) ist streng genommen beleidigender als unsachliche Kritik.

Aber um zurückzukommen: Ich würde wirklich sehr gerne eine Antwort des Autors hören.

[curd belesos]

hat jemand von euch den neuen Poeten elemi eigentlich Wilkommen geheißen, ich meine begrüßt?

Oder fallt ihr alle über einen Neuen her um eure Pfünde zu verteidigen ?

Eigentlich müsste man euch so ins Gewissen reden bis ihr euch schämt.

Setzen.

Zag.

[kuse]

Pfründe.

Und nein, wenn ich ein Gedicht lese ist es mir reichlich gleich ob nun der Autor neu ist oder alt-eingesessen. Ich beurteile das Gedicht, die Tröten und Fähnchen sind bei mir leider aus, außerdem gibt's dafür sicherlich einen Herzlich-Willkommen-lass-uns-kuscheln-Faden

[Thing]

Zitat von elemi

Könnte Gott lachen


könnte Gott lachen,
so würde er uns schelten
Würde speien Flüche,
aus seinem Rachen

Hätte Gott arme,
so würde er uns strafen
uns richten für die Sünden
all der tage

Hätte Gott ein Herz,
so würde er uns lieben
würde stehlen
all den Schmerz

Hätte Gott Augen,
so würde er es alles sehen
all die Schanden
die wir begehen

Hätte Gott Ohren
so würde er erhören
all die Schreie und Gebete
würde wissen was uns peinigt

Ach hätte er doch Hände
er würde uns formen
wie sich selbst

stumm
schwach
kalt
blind
taub
arm

Den Willkommensgruß und einen Kommentar will ich gerne nachholen.
Im Gedicht sind Formulierungen, die ich etwas ungeschickt finde, z.B.
hätte ich hier


Hätte Gott ein Herz,
so würde er uns lieben
würde stehlen
all den Schmerz

das Wort nehmen genommen.
Mit der Groß- und Kleinschreibung bist Du auch noch unsicher, aber das kommt mit der Übung.

Besonders stark finde ich:

wie sich selbst

stumm
schwach
kalt
blind
taub
arm



Alleine schon dafür mein Kompliment!
Das ist nämlich mutig.

Herzlichen Gruß
von
Thing

[curd belesos]

Zitat von kuse

Und nein, wenn ich ein Gedicht lese ist es mir reichlich gleich ob nun der Autor neu ist oder alt-eingesessen.

Schön, das zeugt von Disziplin und Sachlichkeit.

Da es um Poesie geht, wirst du es bestimmt mit dem lyrischen Feingefühl, das dir eigen ist, ausdrücken, in deinen Kommentaren.

Nicht schlecht= GUT?

[kuse]

Nur, weil es um Lyrik geht, muss ich ja nicht andauernd mit positiven Superlativen um mich werfen, nur um niemanden zu Nahe zu treten. Genauso muss meine Kritik in keinerlei lyrischer Form daherkommen, dazu ist schließlich meine Lyrik da.

Und deine letzte Zusammenfassung, ja, die trifft es vielleicht: Was ich in einem Kommentar nicht negativ kritisiere, finde ich ok. Wenn ich etwas grandios oder sehr gelungen finde, sage ich das aber auch

[elemi]

Ersteinmal, möchte ich mich für eure kritiken bedanken.
Um nun zum anscheinend sehr strittigen Thema der Gottesanschauung zu kommen:

Ich bin es im Übrigen ziemlich Leid, eine grundsätzliche Diskussion über Recht oder Unrecht von Glauben zu führen. Fakt ist: Glaube gibt es. Fakt ist auch: Es gibt Glaubenswissenschaft. Wenn man sich, wie in diesem Gedicht geschehen, mit dem Glauben als solches kritisch auseinandersetzt, sollte man sich vorher wenigstens rudimentär über den Stand der Glaubenswissenschaft informieren.

Nein, ich habe mich im Vorfeld nicht mit dem momentanen Stand der Glaubenswissenschaft auseinandergesetzt, ich wollte einfach meine persönlich, sicherlich sehr kritische, Meinung lyrisch umsetzen. Ich kann verstehen das sich Gläubige Menschen darüber aufregen, ich möchte mit diesem Gedicht jedoch niemanden angreifen. Meine Gedanken bei diesem Gedicht waren ganz einfach, das jemand der allmächtig ist, keine so kranke und verdorbene Zivilisation wie die Menschheit geschaffen hätte ergo gibt es für mich keinen Gott. Jeder der das anders sieht und für sich begründen kann darf dies gerne tuen, soll jedoch meine Meinung ebenso akzeptieren.

[Thing]

Meine Gedanken bei diesem Gedicht waren ganz einfach, das jemand der allmächtig ist, keine so kranke und verdorbene Zivilisation wie die Menschheit geschaffen hätte ergo gibt es für mich keinen Gott.

Identisch mit meiner Meinung!

Herzlichen Gruß
von
Thing

[curd belesos]

Zitat von elemi

Meine Gedanken bei diesem Gedicht waren ganz einfach, das jemand der allmächtig ist, keine so kranke und verdorbene Zivilisation wie die Menschheit geschaffen hätte ergo gibt es für mich keinen Gott.

Dein Gedicht hat etwas, nicht nur die letzten beiden Strophen. Jedoch ist deine oben angeführte Schlussfolgerung meines Erachtens falsch. Denn:

über mich:
Es erübrigt sich eine Beschreibung, denn........

Lies die Stelle nach, Moses 1,27

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

Nicht nur ich, nein, auch du bist sein Abbild.

wie er selbst

stumm
schwach
kalt
blind
taub
arm


LGCB