Unser Glück

[Sorgentochter]

Mein Herz in meinen Händen
Scherben
auf dem Boden
sind wir angekommen beide
allein
du wolltest mich
retten können
konntest du
nicht
dass du es versucht hättest
spielt keine Rolle
mehr
wir sind hier zu zweit
allein
wir


_______________________________________________
Kritik erwünscht.
lg
Sorgentochter

[Ex Darkskin]

Liebe Sorgentochter,

find ich grosse Klasse, dein Gedicht.
Unkonventionell, aber gut ausgedrückt, was du sagen willst.

zu zweit allein
+
spielt keine Rolle
mehr

gefällt mir am besten

Eine Kleinigkeit, hier mus "dass" mit zwei s geschrieben werden:
das du es versucht hättest

Liebe Grüsse

Darkskin
PS Überlass doch die Betonung dem Leser - es passt immer, ehrlich )

[Michael]

Hallo Sorgentochter,

bei jedem neuen Lesen ergeben sich neue Deutungsmöglichkeiten.
Das bruchstückhafte der Scherben spiegelst Du gut in der Textgestaltung. Zwischen "Mein Herz" und "allein wir" spannst Du einen Bogen, der für einen Roman reicht. Ich höre vor allem zwei Bpotschaften: einmal eine über die Zerbrechlichkeit des Glücks, zum anderen über das Glück zu erleben, wie aus einem ich und einem du ein wir wird, gerade dann, wenn das Leben zu Boden drückt.
Über Betonung und Lesarten kann ich mich nur Darkskin anschließen: überlaß sie dem Leser, Du hast ohnehin keinen Einfluß mehr darauf, was der Leser daraus macht.
Gerne und mit Neugier gelesen.
Gruß Michael

[Sorgentochter]

Vielen Dank, euch beiden!
Ok, ich denke auch, dass es besser ist, es dem Leser zu überlassen, wie er betont. Schön, dass ihr mich/mein Gedicht versteht.

lg
Sorgentochter

[turmfalke]

Liebe Sorgentochter,
ich kann mir mehrere Sachen darunter vorstellen, bin gefangen von deinem Gedicht. Jedes Lesen, da stimme ich Michael zu, ergibt neue Deutungsmöglichkeiten.
Es ist sehr schön, dass man jede Zeile anders mit der nächsten verbinden kann

Scherben
auf dem Boden
sind wir angekommen beide
allein
du wolltest mich
retten können

- Scherben auf dem Boden, sind wir angekommen beide - allein du wolltest mich? retten können...
- Scherben. auf dem Boden sind wir angekommen beide. Allein du wolltest mich retten können.
- und, und, und.

Sehr schön, sehr geschickt. Dein Gedicht hat etwas festes. Wie ein Pullover, der so gestrickt wurde, dass die Maschen zusammenhalten und sich nicht lösen.

Sehr sehr sehr schön.
lg, Sha

[Lorelai]

mir gefällt dein gedicht auch total gut!
deine worte weben etwas festes...das einen nicht loslässt...tewas undurchschaubares...und trotzdem werden diese gewissen gefühle ausgedrückt...
wunderschön=)

liebe grüße,
lorelai

[Sorgentochter]

@Sha: Vielen Dank! Schön, dass du es so verstehst, wie ich es gemeint habe.

@Lorelai: Ebenfalls Dankeschön! Weiteres: s.o.

lg
Sorgentochter

[rezitarre]

Hallo Sorgentochter,

das gefällt mir sehr. :-)) Ich mag Gedichte mit Mehrdeutigkeiten. Man kann es immer wieder neu betonen und findet jedesmal neue Bedeutungen. :-)