Zug

[Sorgentochter]

grün-braun
getränkte
farbwischungen

verfliegen
hinter
kaltem glas

grauwirbelnd
dunkelt
weiter blick

und fern
weilst du
wartend

[turmfalke]

Liebe So,

Ein schönes Gedicht hast du hier geschrieben.
Ich finde, ungereimte Gedichte stehen dir besser, denn gereimte klingen schnell so... Fantasy-mäßig, wenn du verstehst, was ich meine.

Hier mag ich die fielen Laut- und Buchstaben - Doppelungen (g, f-v, gr, wei, w) und die Worte an sich, da sie sehr schön zusammenpassen.

Vor Augen habe ich eine Person (lyrIch), im Zug sitzend, den Blick aus dem Fenster und doch nicht auf etwas gerichtet. So ein... "Ins Leere starren" eben. (der Moment, wo sich das dunkelt)
Es klingt Sehnsucht in dem gedicht mit. So als hätte man etwas zurückgelassen, das man haben will.

Was mich ein bisschen stört, ist, dass in fast jeder Zeile nur ein Wort steht. Natürlich gibt das dem Ganzen mehr Weite, aber es ist doch etwas lästig (weil ich grunsätzlich bei Zielenumbrüchen Luft hole).

Vielleicht so:

grün-braun getränkte
farbwischungen

verfliegen hinter
kaltem glas

grauwirbelnd
dunkelt weiter blick

und fern weilst du
wartend

Hm, auch nicht das Wahre...
Ich überlege weiter. Versprochen.

Liebste Grüße,
turmfalke