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Alt 04.06.2014, 22:11   #1
openminded
 
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Standard noch ohne Titel

Ich schaue aus dem Fenster und sehe Dunkelheit. Meine kalte Hand berührt sanft die seine und streicht behutsam darüber. Er umschließt meine Finger fest mit seinen und drückt meine Hand ein wenig. Die Dunkelheit da draußen würde mir unheimliche Angst machen, wäre er nicht direkt neben mir. Würde er nicht meine kleine Hand halten. Ich löse meinen Blick von der Scheibe und schaue mich um. Die Bahn ist fast leer, was mitten in der Nacht auch kein Wunder ist. Außer uns gibt es nur noch einen vollbärtigen Mann, der uns direkt gegenüber sitzt. Seit er vor wenigen Minuten dazu gestiegen ist, habe ich gehofft, dass er uns nicht ansprechen würde. Er hat dringend eine Dusche nötig und riecht unangenehm nach Alkokohl, was kein Wunder ist, wenn ich mir die mit leeren Bierflaschen gefüllte Discounter Plastik Tüte anschaue. Er mustert uns kritisch. Er hat meinen umherschweifenden Blick bemerkt und folgt ihm. „Ziemlich leer, was?“, krächzt er. Ich drücke seine Hand unwillkürlich ein wenig fester und schaue ihn unsicher an. Er drückt meine Hand ebenfalls. „Ja“, antwortet er knapp und lustlos, ohne dem bärtigen Mann in die Augen zu schauen. Dieser kichert hoch. Das Kichern wäre fast Furcht einflößend gewesen, wäre es nicht so grell und feminin gewesen. Ich muss grinsen. Der Mann, den Oberkörper gerade nach hinten gewandt um das restliche Abteil zu begutachten, dreht sich ruckartig um und schaut mich durchdringend an, als hätte er mein Grinsen gesehen. Ich schaue ihn ebenfalls an. Keiner von uns wendet den Blick ab, bis die Plastiktüte des Unbekannten scheppernd zu Boden fällt. Seufzend fährt er sich mit der Hand durch den struppigen Bart und stellt die Tüte auf das zerfledderte, bunte Polster des Sitzes neben ihm.
Plötzlich spannt mein Körper sich an. Ich richte mich auf, sitze kerzengerade neben ihm auf meinem Sitz und lausche. Doch außer der leise vor sich hin murmelnden Stimme des Penners kann ich nichts Ungewöhnliches ausmachen. Der Zug rauscht beruhigend und gleichmäßig und sein Atmen neben mir gibt mir sonst immer Ruhe und Gelassenheit. Ich kann mir meinen sich beschleunigenden Herzschlag und den kalten Schweiß in meinem Nacken nicht erklären. „Was ist los?“, fragt er beunruhigt und fährt mit dem Daumen sanft über meinen Handrücken. Ich habe den starken Drang zu weinen, reiße mich jedoch zusammen und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter. „Bitte lass uns aussteigen und ein Taxi nehmen“, flüstere ich halblaut und seufze. Ich bemerke, dass meine Hand unbewusst die seine immer fester umschlossen hat erst, als er mit der anderen Hand beginnt, meine zu lockern. „Tschuldige“, flüstere ich und bedeute ihm, aufzustehen. Die Bahn fährt in den nächsten Bahnhof ein. Er versucht nicht, mir zu erklären, dass ein Taxi viel teurer ist und dass wir die Bahntickets schon bezahlt haben. Er steht wortlos auf und lächelt mich aufmunternd an, während er mir mit der Hand aufhilft, die ich eben beinahe erdrückt hätte. Sein Lächeln erwärmt sonst immer mein Inneres, lässt einen angenehmen Schauer durch mich fließen wie ein Wasserfall in meinem Herzen. Sein wirres, ihm in die Stirn fallendes dunkelbraunes, fast schwarzes Haar bedeckt einen Teil seiner unnatürlich leuchtenden grünen Augen und die enorm ausgeprägten Augenbrauen. Die weichen, frisch rasierten Wangen betonen die beiden niedlichen Grübchen, die er beim Lächeln immer bekommt. Ich schaue an ihm herab, betrachte seinen durchtrainierten Körper. Das verwaschende, dunkelbraune T-Shirt steht ihm unheimlich gut. Unter seiner Jeans lassen sich Beinmuskeln erahnen. Ich sollte mich absolut sicher fühlen in seiner Nähe. Ich weiß, er würde mich beschützen. Und trotzdem wird mir kalt, so kalt, dass ich die Arme um meinen Oberkörper schlinge und endlich aufstehe. „Hui sie scheint aber ziemlich heiß auf dich zu sein“, kommentiert der Mann und legt seine Füße auf den Sitz, auf dem ich eben noch ihm gegenüber gesessen habe. „Ciao Bella“, ruft er fröhlich und pfeift mir hinterher. Er betätigt den Knopf an der Zugtür und zieht mich aus dem Wagen.

Ich atme seinen Duft nach Rasierwasser und getrocknetem Schweiß tief ein und konzentriere mich auf meinen Herzschlag. Blende die Menschenmengen aus, die an uns vorbei drängen, die uns anstoßen und die mich wahrscheinlich schon erdrückt hätten. Seine Arme schirmen mich ab von der Außenwelt und geben mir einen Moment der Ruhe. „Danke“, flüstere ich so leise, dass er es wahrscheinlich nicht gehört hat. „Danke“.
Nach einer Weile spüre ich seine Lippen an meinem Ohr: „Liebling, geht es dir besser?“. Es tut gut, dass er mich umsorgt, dass er mich schützt und hält. Ich spüre, wie sehr ich diesen Halt brauche. Ich denke, wie abhängig ich bin. Ich fühle, wie ich geliebt und geschätzt werde. Ich genieße es. Ich genoss noch einen Moment der Sicherheit, ehe ich mich ein Stück von ihm löse. Ich schaue zu ihm hoch, in seine gutmütigen, weltoffenen und neugierigen Augen, bemerke das Glitzern darin, und schließe dann die meinen, um meine Lippen sanft auf seinen sinken zu lassen. Diese Momente, in denen es nur uns beide zu geben scheint, sind die Wunderschönsten, die ich je erlebt habe. Die Welt um mich herum ist still, ich höre mein Herz laut im Takt seines Herzen schlagen und spüre ein warmes Kribbeln im Bauch. Ich unterdrücke den Impuls, vor Glück zu kichern und stöhne, überwältigt von einer Welle der Lust, leise auf. „Nachher“, flüstert er in den Kuss und berührt noch einmal sanft meine Lippen, ehe er sie von den meinen löst. Ich klammere mich an ihn, dann lasse ich meine Arme sinken und spüre das heftige, lächerlich wirkende Lächeln in meinem Gesicht, das Teeanger habe, wenn sie das erste Mal verliebt sind.
Ich drehe mich Richtung Ausgang um und mein Lächeln stirbt in meinem Gesicht, als ich den Knall hinter mir höre. Als ich sein Gewicht spüre, welches sich gegen meinen Körper drückt. Ihn leblos zu Boden sacken sehe. Mein Lächeln stirbt, als ich die Hände vor den Mund schlage, die heißen Tränen auf den Wangen nicht spüre und auch den Schmerz in den Knien nicht, als sie heftig auf den Boden aufschlagen. Als ich neben ihn auf den Boden falle und meinen Kopf auf seiner Brust bette. Seinen Herzschlag suchend, vergeblich nach seinem Leben suchend. Nach unserem Leben. Ich höre seinen Herzschlag nicht, denn er existiert nicht mehr. Stattdessen finden die Schreie der Umstehenden einen Weg in mein Bewusstsein, der vorbeisausende Zug, die energischen Befehle des Sicherheitsservice. Ich realisiere mit einer erschreckenden Schnelligkeit, wie laut es um mich ist. Die Hektik schmerzt in meinem Kopf. Der Tod ist nicht hektisch, sollte nicht hektisch sein. Solle friedlich sein. Die Menschen laufen an mir vorbei, stoßen mich heftig an, treten mir auf die Hand oder das Bein, scheinen mich kaum zu bemerken. Sie fliehen, sie alle sind auf der Flucht vor dem Knall. Er hatte keine Chance zu fliehen, wie sie. Ich merke, wie wütend sie mich machen. Ich bin verzweifelt, ich bin so hilflos und unsicher, dass ich beginne zu weinen wie ein kleines Mädchen. Ich durchnässe sein T-Shirt, jenes, das ihm so gut steht. Stand. Jenes, das ihm so gut stand.
Ich spüre Hände auf meinen Schultern, kräftige Arme. Ich höre die einfühlsame Stimme eines jungen Mannes. Ich verstehe nicht, was er sagt. Ich nicke. Ich senke den Blick, wende ihn ab von der grausamen Welt, in der es ihn nicht mehr gibt und schaue ihn an. Er, der der einzige Mensch auf der Welt ist, der mich kennt. Der sich in so vielen Jahren voll Zuwendung und Vertrauen einen Weg in mein Inneres gebahnt hat. Er versteht mich ohne Worte, er kennt mich, er liebt. Ich denke, dass ich ihn liebe. Stumm, denn er hat mich immer ohne Worte verstanden. Ich wünsche mir, er könnte das verstehen. Ein einziges Mal noch. Ich hätte ihn beschützen müssen. Er hätte mich beschützt, das weiß ich.
Ich folge dem jungen Mann mit der Uniform. Mein Blick fällt auf einen zweiten leblosen Körper, dieser jedoch ist umringt von Menschen. Der Tote selbst hält die Waffe, die den Knall auslöste. Rasierwasser. Grübchen. Küsse. Knall. Suizid. Ich spüre das Wort so klar in meinem Bewusstsein, dass es schmerzt. Mein Kopf dröhnt und pocht und ich halte ihn mit meinen Händen fest. Kalte Hände. Händedruck. Zerfledderte Sitzpolster. Knall. Suizid. Weil er sterben wollte, musste er mit ihm sterben. Das ist nicht gerecht, denke ich. Das kann nicht gerecht sein. Zwei tote Menschen, ein totes Lächeln.

Ich weiß, dass wir die Bahn nicht hätten verlassen dürfen. Es ist paradox, ich wollte die Bahn verlassen, wegen eines schlechten Gefühls, welches mich davor warnte, die Bahn zu verlassen. Verlassen. Ich verließ ihn. Er verließ mich. Weiche Wangen. Kichern. Grinsen. Knall. Ich spüre das hölzerne, kalte Geländer unter mir. Es ist nicht hoch, es geht mir vielleicht bis knapp über den Bauchnabel. Ich habe Bauchkrämpfe. Jede Nacht, die ich in einem leeren, kalten Bett liege. Jeden Morgen, den ich an einem leeren, kahlen Tisch verbringe, ohne einen Bissen zu essen. Jeden Tag, den ich seine Nummer wähle, um seine Stimme auf der Mailbox zu hören. Heiße Tränen auf dem Telefon. Jeden Nachmittag, wenn ich auf dem leeren, kalten Sofa sitze und das Bild betrachte. Heiße Tränen auf dem Glas. Jeden Abend, wenn ich meinen trägen, schweren Körper in das große, kalte Bett schleppe. Heiße Tränen, wenn ich aus den Träumen erwache, schreiend, zitternd. Heiße Tränen auf bleicher, kalter Haut. Ich betrachte den Nachthimmel. Tausende Sterne funkeln über mir, einige heller, andere dunkler. Feuchter Tau liegt auf dem Geländer des Balkons, blau. Wir haben es damals blau gestrichen, gemeinsam. Ich erinnere mich an den Tag, an dem wir uns lachend Farbtupfer auf die Nasenspitzen malten. Gebrochenes Lächeln. Knall. Ich richte meinen Blick auf den Sonnenschirm, gelb und weiß. Die beiden Stühle, weißes Plastik. Die Tomatenpflanze, vertrocknet. Verdorrt. Ich atme die klare, kühle Nachtluft. Spüre seinen Arm um mich und heiße Tränen auf kalten Wangen. Ich zittere. Ich schwitze. Ich hebe das eine Bein, dann das andere, über das Geländer, blau. Ich spüre den feuchten Tau meinen Po durchnässen. Ich löse eine Hand von dem Geländer, greife mir in den Nacken. Nehme die Kette ab, silbern mit einem kleinen Herzen. Ich lausche, höre sie jedoch nicht auf dem Asphalt aufschlagen. Sie ist klein, sie ist leicht. Einen menschlichen Körper hört man mit Sicherheit auftreffen. Ich stelle mir vor, dass er auf mich wartet. Dass es einen Gott gibt der die Arme ganz fest um mich schließt und mir ein Gefühl von Geborgenheit gibt. Wenn er der einzige Mensch ist, der je einen Zugang zu mir gefunden hat, was soll ich dann noch tun? Allein auf einer Welt voller Fremder. Kalter Tau auf blauem Geländer. Leuchtende Sterne in schwarzem Himmel. Kalter Schweiß im Nacken. Kalt. Heiß. Lebloser Körper. Schweigendes Herz. Knall. Suizid.
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Alt 04.06.2014, 23:30   #2
männlich Meishere
 
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Oh krass.
Ser Text ist zwar recht kurz, aber so gut geschrieben. Ich musste mich zwingen, das letzte Viertel zu lesen, weil ich selbst so bedrückt war. Spätestens da war mir klar worauf es hinausläuft. Du schreibst sehr schön und gerade dadurch wird dieses harte Thema so skurril und schwer verdaulich.
Ich kann nicht genau sagen warum, aber dieser Text hat mich sehr stark berührt.

LG,
Meishere
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Alt 07.06.2014, 20:16   #3
openminded
 
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Danke!!!
Es ist das erste Mal, dass eine meiner Kurzgeschichten auch wirklich kurz ist. Ich hab sonst immer das Gefühl, etwas ergänzen zu müssen oder mehr Hintergrundinfo zu geben, aber bei dieser passt irgendwie alles.
Dann hat der Text seinen Sinn erfüllt, das ist wirklich schön.
Freut mich, LG openminded
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Alt 07.06.2014, 21:03   #4
openminded
 
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hast du evt. Titelvorschläge?
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Alt 07.06.2014, 23:27   #5
männlich Meishere
 
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Ich schätze, das ist wohl das Problem an Kurzgeschichten
Ich kriege soetwas gar nicht zustande. Meine Geschichten müssen immer lang sein und dann verliere ich die Lust nach wenigen Seiten. Daher nur Gedichte und meinen Respekt für KurzgeschichtenschreiberInnen wie dich.

Ich kann verstehen, dass dir kein Titel eingefallen ist. Das ist hier sehr schwierig.
Etwas abgegriffen, aber vielleicht passt: "Alleine zu zweit"?
Wobei da sicherlich bessere Vorschläge kommen könnten

LG,
Meishere
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Alt 08.06.2014, 11:21   #6
openminded
 
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Ich finde Gedichte lassen sich auch leichter schreiben. Trotzdem Respekt an alle Gedichteschreiber, beides hat seine Vor-und Nachteile beim Schreiben.

Ja das ist doch schon Mal ein Vorschlag, Danke! Ich lass mir das nochmal durch den Kopf gehen. Vielleicht bekomm ich hier ja auch noch weitere Vorschläge

LG
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Alt 11.06.2014, 10:10   #7
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Wie wäre es mit "bis über den Tod hinaus" ?
FairnessFighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2014, 10:11   #8
männlich FairnessFighter
 
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oder "selbst, wenn der Tod uns scheidet..."
FairnessFighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2014, 16:49   #9
openminded
 
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Erstmal Danke, FairnessFighter, dass du dir die Mühe gemacht hast, diesen Text zu lesen
Deine Vorschläge sind vielversprechend, vielen vielen Dank!
Lieber Gruß
openminded ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2014, 17:24   #10
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Gerne, gerne.
Ich habe selbst gestaunt.
Aber an einem Urlaubstag sollte es mal drin sein, nachzuschauen, was meine Generation hier so treibt :P
FairnessFighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2014, 17:44   #11
openminded
 
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deine Generation zeigt sich hier nur im besten Licht
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Alt 11.06.2014, 18:00   #12
Thing
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Standard Hallo, openminded -

jetzt habe ich Deine KG auch gelesen.
Zuerst zur äußeren Form:

Ich vermisse Absätze, die sowohl dem Inhalt (der Verständlichkeit) entgegenkämen als auch durch auflockerung die Lektüre etwas angenehmer machen.

Dann ein großes Lob!
Wirkliche Fehler konnte ich nicht entdecken.
Sauberes Deutsch, hochwillkommen. Gute und klare Formulierungen, ausgezeichnete Syntax - eine Seltenheit.

Zum Inhalt:
Gerade so mysteriös, wie ich es mag, so daß es noch glaubhaft wirkt.
Ein bisschen Rätselhaftes, das sich mir nicht ganz erschließt, ist eine gute Würze, anregend.
Warum sollte es keine Vorahnungen geben, die uns dennoch in die Irre führen?

Das letzte Wort hätte ich weggelassen, ich denke, es ist überflüssig und der Sinn bereits in den letzten Sätzen enthalten.
Spätestens nach dem Fall des Kettchens weiß auch der ahnungsloseste Leser Bescheid.


Ein wirklich treffender Titel will mir im Moment auch nicht einfallen.
Vielleicht:

Ein Fall


Freundlichen Gruß
von
Thing
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Alt 11.06.2014, 18:18   #13
openminded
 
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Wie schön, eine Kritik von dir zu erhalten!

Absätze sind bewusst genau drei gesetzt um die Geschichte in drei Teile zu teilen. Zuerst dachte ich an Kapitel oder Teilüberschriften, aber das kam mir unnötig vor. Erst die Vorahnung, dann der Tod und dann ihr Suizid. Diese drei Hauptteile gliedern quasi die Geschichte, deshalb die Absätze.

Danke für das Lob, wenn ich will, kann ich auch

Das letzte Wort bezieht sich auf die einzelne Nennung von Worten, die ja des öfteren vorkommt. Also etwas positives wie weiche Wangen. Lächeln. und dann : Knall. Suizid. Diese beiden Wörter sollen ihre verfassung wiederspiegeln, aus diesem Grund ändert sich ja auch nach seinem Tod der Schreibstil. Sie ist nicht wirklich in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, in ihrem Kopf eben nur diese einzelnen Worte oder Bilder. Sie denkt an den Knall, an seinen Tod, den Suizid des Mannes und letzendlich ihr eigener. Das alles soll da drin stecken, aber ich verstehe deine Argumentation

Danke für deine Worte zum Inhalt

LG
openminded ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2014, 18:23   #14
Thing
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Zitat:
Zitat von openminded Beitrag anzeigen

Absätze sind bewusst genau drei gesetzt um die Geschichte in drei Teile zu teilen.




LG
Ja, das kann ich nachvollziehen.
Aber Blocktexte sind - zumindest für mich - mühsamer zu lesen als aufgelockerte.

Um die drei "Kapitel" kenntlich zumachen, ohne beim Block zu bleiben, böte sich eine andere Schrift oder eine Trennung durch Sternchen an.
Nur so ein Gedanke.


LG
Thing
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Alt 11.06.2014, 18:26   #15
openminded
 
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Ja, das ist möglich. Danle für deine Vorschläge, du hast natürlich recht, dass Absätze das Lesen erleichtern
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Alt 18.06.2014, 22:24   #16
weiblich Stoffherz
 
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Die Geschichte hat mich wirklich sehr berührt.
Ich bin nicht besonders gut darin zu beschreiben, was mir an den Texten die
ich mag gefällt, aber ich denke "Ich habe Tränen in den Augen" sollte
verständlich sein.

Eine sehr schöne Arbeit die sehr fesselnd und emotionsvoll ist.

Als Titelvorschläge werfe ich einmal
"Heisse Tränen auf kalten Wangen"
oooder
"Schweigendes Herz"
in den Raum. (:

Liebe Grüsse

Stoffherz
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Alt 20.06.2014, 14:04   #17
openminded
 
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Vielen liebe Dank, Stoffherz

Tränen in die Augen sind mehr als jeder Autor sich als Reaktion wünscht!!!
Die Vorschläge sind gut, ehrlich! Ach jetzt müsste man sich nur noch entscheiden können..

Lieber Gruß,
openminded
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