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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 19.11.2007, 17:41   #1
crh2
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 70

Standard Im Nirvana?

Im Nirvana?

Ich und das Loch in deinem Kopf,
gebunden zu einem Schopf
der an dem Platz hält,
nie zur Seite abfällt.
Komm nimm mich
und halt dich
an dem gebundenem Schopf.
An mir und dem Loch in deinem Kopf.
Zu einem Ort an dem ich schon mal war.
Irgendwo im Nirgendwo.
crh2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2007, 19:44   #2
Felix
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 195

Standard RE: Im Nirvana?

Hmm... so ganz verstehe ich das Gedicht noch nicht, finde mich nicht so recht hinein. Stellst du die Frage, ob das Nirgendwo das Nirvana wäre?

Würd mich freuen, wenn du mir beim Verstehen helfen könntest.

gruß, Felix
Felix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2007, 16:45   #3
crh2
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 70

Also eigentlich thematisiere ich mit dem Text den Suizidtod von Kurt Cobain und den dadurch entstandenen Frust in seiner Fangemeinde.
Ich meine, wenn jemand mit dem 7fachen der tödlichen Dosis an Heroin im Blut, noch in der Lage ist sich selber mit einer Schrotflinte in den Kopf zu schießen, dann muss er doch vor dem Schuss in einer "Nirvana-ähnlichen" Trance sein.
Der Fan, von dessen Blickwinkel hier erzählt wird, möchte genauso wie Kurt Cobain sterben, auf die gleiche Art und Weise und möchte auch in diesen Zustand, den er von früher kennt, als er seine Musik gehört hat. Und bekanntlich hieß Kurt Cobains Band "Nirvana".

Ich hoffe ich konnte dir beim Verstehen helfen und habe es nicht noch unnötig verkompliziert.
crh2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2007, 17:25   #4
El_Hefe
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 1.530

Standard RE: Im Nirvana?

hallo crh2, da du die interpretation geliefert hast, beschränke ich mich auf die formalen sachen:


Zitat:
Ich und das Loch in deinem Kopf,
gebunden zu einem Schopf
die erste zeile klingt ganz nett, aber dann wird es (vermutlich) unfreiwillig komisch: ich gehe davon aus, dass du auf zwang nach einem reim für "kopf" gesucht hast, und da "wiedehopf" schlecht passt, hast du "schopf" genommen, ist ja auch naheliegend, aber das klingt wie gesagt unfreiwillig komisch und nicht nach jemandem, der sterben will.
daher würde ich auf verdacht schon jetzt sagen: lass das reimen vorerst.
naja, mal sehen, was noch kommt:


Zitat:
der an dem Platz hält,
nie zur Seite abfällt.
hm, weiter gehts im holprigen paarreim und mein ratschlag scheint zurecht ausgesprochen.
inhaltliche frage: das lyrische ich und das loch in kurts kopf sind zusammengebunden, in vers4 wird berichtet, dass er (vermutlich der schopf) nie zur seite abfällt, nur: dann ist vers3 unnötig, nicht nur, dass der reim unschön klingt, einer der beiden verse ist unnötig, weil sie das selbe aussagen.

Zitat:
Komm nimm mich
und halt dich
"komm nimm mich". nunja. passt meiner meinung nach in kein gedicht, weil es pornoeske züge hat, "und halt dich" ist mir wieder etwas unklar: wieso soll das lyrische du, d.h. kurts loch im kopf, sich selber halten? v.a.: wie soll er das machen, ohne hände?
oder ist das bloß um des reimes willen geschriebener pathos, ein flehen, dass kurt das gefälligst rückgängig machen soll?

Zitat:
an dem gebundenem Schopf.
An mir und dem Loch in deinem Kopf.
ah, ein emjambement, frage ist geklärt. wobei: wie(so) soll sich das loch im kopf an den schopf halten? dass der schopf aus den beiden komponenten besteht ist im zweiten vers wieder völlig unnötig zu erwähnen.

Zitat:
Zu einem Ort an dem ich schon mal war.
Irgendwo im Nirgendwo.
na immerhin kein reim mehr. aber leider eine sehr unschöne phrase ganz am ende und auch "zu einem ort an dem ich schon mal war" gibt es etwas zu bemängeln: schon zu oft gehört + komma nach "ort".

also insgesamt: lass das reimen lieber erstmal bleiben, das schränkt ein und wirkt eher belustigend, als dass es eine bedrückende atmosphäre erzeugt (das war deine intention, denke ich, sonst stünde das gedicht nicht hier "im kernschatten").
verdichte und lass unnötige dopplungen weg.
joa.

mfg, hefe
El_Hefe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2007, 21:10   #5
Felix
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 195

Standard RE: Im Nirvana?

Danke für die Erklärung crh2. Jetzt verstehe ich was du gemeint hast.
Jedoch muss ich mich Hefes Kritik anschließen, dieser ist nichts mehr beizufügen.

Nur was soll eine ">>Nirvana-ähnliche<< Trance" sein?
Felix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2007, 17:41   #6
crh2
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 70

Ein Herointrip...hat mir ein ehem. Abhängiger von der Suchtberatung gesagt.
crh2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2007, 19:26   #7
Felix
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 195

Naja,... ob ein Herointrip soviel mit dem Nirvana gemein hat wage ich zu bezweifeln. Die Formulierung finde ich etwas unpassend.
Felix ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

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