Nachtgedanken

Nachtgedanken

Allmählich verschwindet die Sonne am Horizont. Der Abendhimmel spiegelt sich blutrot in dem kleinen Dorfweiher, über dem sich bereits die ersten Mückenschwärme gebildet haben. Wie kleine silberne Pfeile schnellen die Fische aus dem Wasser, um sich an den Insekten zu laben.
Die Vögel machen es sich jetzt in den Bäumen bequem und singen hier und da noch ein paar ihrer Lieder.
Dann wird es still. Nur die Grillen sind jetzt noch zu hören, aber auch sie schließen sich bald der allgemeinen Ruhe an. Leises Rauschen in den Bäumen und ganz in der Ferne Verkehrslärm. Der Mond, der sich jetzt im Wasser spiegelt, strahlt ein fast schon gespenstisches Licht in die nächtliche Einsamkeit. Beim genauen Hinsehen, lassen sich jetzt auch kleine Fledermäuse beobachten, die sich im hellen Mondlicht abzeichnen. Über dem Weiher steigt Nebel auf und allmählich spürt man, wie sich die Kälte ihren Weg durch die Kleidung sucht. In der sternenklaren Nacht schaue ich in den Himmel und versuche den Orion, Kassiopeia oder den großen Wagen zu finden.
Auf dem Weg nach Hause, drehe ich mich noch einmal um. Wie wunderschön es doch dort ist.

Detlev Zesny