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Alt 20.02.2007, 16:43   #1
Clarisse
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 3

Standard MEin Freund der Tod

Dies ist die Essay form meiner Grobfassung, die noc als Kurzgescichte gelten wollte.
Für rechtschreibfehler möchte ich mich schoneinmal entschuldigen...
Ich bin für Kritik offen was den schreibstil und den Inhalt und was euch noch alles einfällt betrifft.



Mein Freund der Tod

Ich bin dem Tod noch nicht oft begegnet, eigendlich habe ich ihm nur aus sicherer Entfernung bei seiner Arbeit zugesehen.
Sicher, ein paar Vertreter von ihm haben manchmal sachte an meine Tür geklopft, aber man konnte sie mit einem guten Spruch und klugem Handeln leicht wieder loswerden, so wie einen Staubsaugervertreter oder die Zeugen Jehovas.

"Mein Freund der Tod"-sicher mag das für einige makaber klingen. Ich weiß nicht, ob meine Einstellung zum Tod vielleicht zu "locker" ist.
Ich antwortete, als wir im Philosophieunterricht das Thema Tod behandelten, auf die Frage, welche Worte wir mit dem was nach dem Tod kommt verbinden würden, dass ich damit Helligkeit, Schwerelosigkeit, Wärme und Spaß verbinde.
Einige fanden das wohl sehr unmöglich von mir, denn nach 2 oder 3 Wochen fragte mich eine sehr gute Freundin, ob das böse Gerücht wahr wäre, dass ich den Tod mit Spaß verbinde. Das verneinte ich, denn ich glaube durchaus, dass Tod selber kein Spaß ist...sondern nur, dass was nach dem Tod kommt.
Warum sollte nach dem ganzen irdischen Scheitern und dem ganzen Leid auf Erden danach noch mal was schlimmeres kommen oder gar gar nichts? Ein Menschenleben ist so kurz und unbedeutend im Vergleich zur der Lebensdauer der Erde, oder gar des Universums. Ein kleinster Bruchteil dieses eine Wunders soll mir nur gegönnt sein? Ich will mehr, will nicht nur eine winzige Anordnung von Atomen im All sein.

Sicher hört mit dem Tod einiges auf. Wir können uns nicht mehr mit unseren Freunden unterhalten, gehen nicht mehr zur Schule oder zur Arbeit, können nicht mehr unseren Hobbies nachgehen-kurz: Das Irdische Leben ist für uns vorbei.
Es gibt Vorstellungen von Wiedergeburt, einem Leben im Himmel und die dortigen Unsterblichkeit. Auch darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht.
Die Wiedergeburt hat mir einige Probleme in meinen Gedankengängen bereitet. Eine schöne Vorstellung: Ich verlasse diese Erde nicht, sondern kehre immer wieder auf die Erde zurück. Ob in Form eines Vogels, einer Katze eines Baums oder eines Menschen, darüber entscheidet mein Verhalten im vorigen Leben auf der Erde. Diese an sich schöne Idee wird leider als Rechtfertigung für das Kastenwesen benutzt, welches uns Europäern nicht sonderlich gerecht vorkommt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich früher schon einemal auf der Erde war, und selbst wenn, es wäre belanglos für mich. Denn ich kann mich nicht an meine früheres Leben erinnern, weiß nichts über die Erde, und auch nicht, was ich in meinem früheren Leben falsch gemacht habe. Diese Vorstellung ergibt also keine Veränderung an meiner Lebenseinstellung und meiner Einstellung zu Tod. Bei der Vorstellung muss auch beachtet werden, dass die Erde auch nicht für immer exestieren wird (diese Zeit wird auch durch das Verhalten der Menschen noch extrem verkürzt!) WAs kommt dann?

Die Sache mit Himmel und Höllenfeuer finde ich wirklich unvorstellbar! Logisch betrachtet würde nie so viele Menschen, wie seid der Entstehung dieser (/dieses Wunders) gestorben sind, auf so einer (wenn auch großen) Himmels- oder Höllenfläche exestieren können, schließlich wird einem die Unsterblichkeit versprochen und ich will gar nicht wissen, wieviele Menschen bzw dann ja Engel das wären. Abgesehen davon, warum soll nur dem Menschen ein solches Privileg zu Teil werden. Würde Gott nicht auch alle Tiere (von der Ameise bis zum Zebra) aufnehmen? (Das ist sogar wahrscheinlicher-da diese sich wohl vor Gottes Augen um einiges besser verhalten haben als die Menschen...)Bei der Hölle wäre das natürlich etwas vortellbarer, wenn man davon außgeht, dass ein Teufel uns alle Verbrennt...ökonomisch!

Vielleicht ist meine Vorstellung vom Tod desshalb so (vielleicht verzweifelt) seltsam, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, irgendwann nicht mehr zu denken (was für mich das Wichtigste in meinem jetztigen Leben ist). Auch kenn ich mir nicht vortellen, dass (es um) die 80 Jahre schon sein sollen!

Für mich ist der Tod nur eine weitere Herausforderund des Lebens. Ich stelle mir irgendwas Schönes vor (vielleicht auch in der Hoffnung, dass nach dem Tod etwas besseres als das hier kommt). Ich stelle mir ein Menschenleben und -Sterben wie einen Gang durch eine riesiges Museum vor. Man geht von einem Raum in den nächsten. Wobei ich hier hoffen muss, dass ich mich jetzt im 1. Raum befinde, da sonst wieder die Sache mit dem "sich nicht erinnern" zutrifft.
Am Ende dieser Türen ist vielleicht eine letzte Tür, mit einem Schild wo "Exit" draufsteht-wer weiß. Und ich will jetzt nicht darüber nachdenken, was danach kommt...aber letztendlich läuft alles darauf aus, dass ich mich irgendwann nicht mehr an mein "Denken" festklammern kann, denn dieses sagt mir, das es nichts unendliches und unsterbliches gibt. Traurig! Aber ich hoffe, dass ich, oder andere Menschen, noch lange etwas von meinem "Denken" habe(n).

Früher, als ich klein war, hatte ich solche Angst vor dem Tod, dass ich Nachts ohne Decke schlief, in der Hoffnung einen Tod durch ersticken so entgegenwirken zu können. Ich lief 2 Tage lang immer mit angehaltenem Atem rum, weil ich mir überlegt hatte, dass jeder Mensch vielleicht nur eine bestimmte Anzahl Atemzüge hat, bis er irgendwann stirbt.
Ich dachte auch meine verstorbene Oma (die schon 19 Jahre vor meiner Geburt starb): dass ich gar nicht wusste, wie sie Aussah, was sie gere gemacht hat und was sie gearbeitet hat...Ich war noch nicht einmal bewusst an ihrem Grab gewesen - Obwohl sie meine Oma ist! So kam schließlich die Angst selbst auch so in Vergessenheit zu geraten und der Wille dieses zu verhindern-irgendwas zu bewegen. Dieser Wille hat bis jetzt angehalten so muss ich überall meine Nase reinstecken, und so viel verändern, soviel wie es in meier Hand liegt.

Ich habe keine Angst vor dem Tod, sondern nur vorm Sterben. Wieviel würde ich dafür geben, einen ruhigen und natürlichen Tod zu haben. Ich möchte nicht ewig lange mit einer schweren Krankheit kämpfen, zumindest nicht, wenn ich keine Verwanten und Freunde hab, die das kümmert. Ich will nicht ewig leiden, wie es vielleicht ist, wenn man von einem Auto erfasst wird, oder durch einen anderen krimminellen Akt stirbt.

Tod ist für mich Bestandteil meines Lebens, nicht der unangenehmste für den mich, aber das wohl schlimmste für die, die denen ich etwas bedeutet habe.
Ich weiß auch nicht, was ich machen würde, wenn meine Mutter jetzt schon sterben würde, Annie oder auch meine Oma.
Ich glaube mir wüden ertmal Selbstmord Gedanken durch den Kopf schießen, denn ich möchte nicht ohne einer meiner näheren Bekannten und Verwanten auskommen müssen!
So ist der Tod auch eine Herausforderung an die Lebenden, denn sie müssen mit all diesen schmerzen klar kommen, die mit einem Tod zusammen hängen.

Mich hat es früher immer gestört, dass man von Toten immer nur die guten Eigenschaften erwähnte, in der Grabesrede. Aber jetzt wird mir klar, dass es gar nicht nur darum geht, den Toten zu ehren, sondern auch darum noch einmal zu zeigen, dass ein wichtiger Mensch (weiter)gegangen ist.
Tot bedeutet für die Überlebenden Trauer, für den Toten etwas Ungewisses.


Ds folgende Ende ist das Ende der Kurzgeschichte, die das hier eigendlich mal werden sollte.
( "Eine Interessante Ansicht" schallte es von allen Seiten...oder war die Stimme in mir? Dass war mein Stellungnahme zum Thema Tod gewesen...aber vor wem musste ich hier eigendlich Stellung nehmen? Ich stand oder flog irgendwo herum und konnte mich nur noch wie an einen Traum an das "Leben" Erinneren, von dem ich gerade gesprochen hatte und an meine Verwanten und Freunde, die jetzt um mich trauerten, oder sind die auch schon tot? Zeit ist relativ-Während ich hier irgendwo mit einer Stimme, von der ich nicht mal wusste, woher sie kam über die Frage redete, wie ich über den Tod dachte, war wer-weiß-wieviel Zeit vergangen.
"Es war tapfer von dir, dem Jungen zu helfen...er lebt!" kam es wieder irgendwo her. Jetzt konnte ich mich wieder wage an meine Rettungsaktion erinnern, mit der ich einen Jungen, in den ich unendlich verliebt war, sein Leben gerettet hatte. Ich war Tod.
Plötzlich veränderte die Materie um mich herum sich so, wie ich mir das "Exestiern" nach dem Tod immer vorgestellt hatte. Ich rief nur noch "Danke" und stürze mich in die unordnung aus abstrakten Dingen, die schwerelos rumschwebten.)
Clarisse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2007, 15:00   #2
alexandro
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 56

Hallo Clarisse,


das Thema, mit dem Du Dich auseinandersetzt ist irgendwie schon schwere Kost.

Der Tod als definitives Ende des Seins.

Die Auseinandersetzung damit ist so alt wie die Menschheit. In allen Kulturkreisen und fand Eingang in Religionen und Philosophie.

"Ich denke, darum bin ich."
Und wenn ich nicht mehr denke, bin ich dann tot?

Kann man es sich wirklich vorstellen tot zu sein?
Unserem Verstand fällt diese Vorstellung schwer, ja eigentlich unvorstellbar. Und dennoch passiert es, tagtäglich, dass Menschen um uns herum sterben. Menschen, mit denen wir noch vor kurzem beisammen waren, mit denen wir lachten, stritten, liebten.

Du hast Dir wirklich kein einfaches Thema ausgesucht zumal dieses von den mannigfaltigsten Ängsten (Du hast es mit Deinen Kindheitserlebnissen angesprochen) belegt ist. Viele klammern sich daher an den Strohhalm der Religiosität, egal welcher Konfession.

Betrachtest Du die wissenschaftliche Arbeit und die daraus resultierenden Ergebnisse der Hirnforschung ist dies ein eher desillusionierendes Bild.

Eine daraus zu entstehende Kurzgeschichte kann immer nur aus subjektiver Sicht geschrieben sein.

Alle großen Dramen haben die beiden Urelemente Liebe und Tod in sich. Soweit ich das verstanden habe willst Du Deine KG dahingehend aufbauen, dass sich der/die Protagonistin für einen kleinen Jungen opfert.

Wie kommt es zu dieser Situation?
Gibt es nicht noch einen anderen Weg?
In welcher Beziehung stehen die Handlungspersonen zueinander?
Was ist der Auslöser, der den Tod ins Spiel bringt? Eine Krankheit oder eine jähe Zufallsfügung?

Nun, ich bin gespannt und hoffe bald weiteres von Dir darüber zu lesen.
alexandro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2007, 20:51   #3
Clarisse
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 3

Diesers Thema ist mr grotesker weise auf dem weg nach hause von einem supermarkt eingefallen...
Da ich meine Gedanken über den Tod schon imer einmal ordnen wollte, kam mir das ganz gelegen...hmmmm...Und erhrlich gesagt war das auch mein erster schreibversuch (außerhalb von Aufsätzen und co.)
Ich fand beim ersten schreiben die vorstelllung gut, dem ganzen noch eine wendung zu geben, dem ganzen etwas hoffnung einzuhauche...nach kritiken und mehrmaligem durchlesen hab ich con dieser idee abgesehen...von anderen wiederum hab ich die rückmeldung bekommen, dass sie gerade das toll fanden...so hab ich es in klammern gesetzt und gerade nur soviereingeschriben, wie gerade nötig war um zuverstehen, dass ich tot bin ...und ich wolle schon immer einen helden tod sterben...naja..ma guggen ob ich die geschichte erweuter, denn ich möchte eigendlich nicht so genau schreiben, wie ich mir den tod genau vorstellle, weil ich der meinung bin, dass sich jeder da selbst hoffnungen machen sollte...davor die geschichte zu erweitern würde den Überraschungseffekt nicht geben, aber ich kanns mal versuchen

Danke aber für die vilen mir gewidmeten worte...
Clarisse ist offline   Mit Zitat antworten
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