Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 12.02.2007, 15:34   #1
Ravetracer
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 6


Standard Kindergeschichte - "Die kleine Biene, die ihren Stachel verlor"

Die kleine Biene, die ihren Stachel verlor

Es war einmal eine kleine Biene, die jeden Tag fleißig und emsig auf der grünen Wiese von den
Blumen den Blütenstaub gesammelt hat, um daraus später Honig zu machen.
Da sie so fleißig war, hat sie an diesem Tag schon ganz oft zur Wiese und wieder zurück nach
Hause fliegen müssen, da sie ja nicht so viel auf einmal tragen konnte.
Gerade hat die kleine Biene ihre Beine schon fast voll gehabt, als sie noch eine große schöne
Blume entdeckt hat, mit viel Blütenstaub. Sie dachte sich: "Ein bisschen mehr kann ich ja noch tragen.
Die Königin wird stolz auf mich sein.". Gesagt, getan. Die Biene flog zur großen Blume hinüber
und fing an, den Blütenstaub an ihre Beine zu heften.
Plötzlich kam ein großer böser Mann daher, und hat nur so aus Spaß die arme kleine Biene von der Pflanze
gestoßen. Da ihre Beine so voll mit Blütenstaub waren, purzelte die kleine erschrockene Biene hinunter.
Vor lauter Schreck und der schweren Last konnte sie nicht gleich los fliegen.
Der böse Mann lachte laut, als die Biene auf der Erde lag und ihren gesammelten Staub verloren hat.
Er war überall verteilt und schmutzig geworden, von der Erde. Die Königin mag nur sauberen und guten
Blütenstaub haben und ist ziemlich schnell böse, wenn er mal etwas schmutzig geworden ist und nicht
mehr gut ist.
Die kleine Biene war sehr wütend auf den bösen Mann und flog zu ihm herauf bis auf seine Nase.
Mit einem großen Satz stach die kleine dem Mann in die Nase, so dass er laut aufjaulte.
Der Stachel hing so fest, dass die Biene ihn beim wegfliegen aus Versehen abgerissen hat.
Der böse Mann rannte heulend und schluchzend davon und kümmerte sich nicht mehr um die Bienen.
Traurig wegen dem Stachel und dem Staub flog die Biene nach Hause.
Dort fragten gleich ihre Eltern und ihre Freunde, was passiert ist, da ihr Stachel weg war.
Sie erzählte weinend und unter viel Tränen, was draußen auf der Wiese passiert ist.
Die Eltern und die Freunde der kleinen Biene waren auch total wütend auf dem Mann und erzählten
alles der Königin. Als diese das hörte, beschloss sie, am nächsten Tag alle Wachen auszusenden, die
den Mann finden sollten.
Die kleine Biene bekam noch etwas Honig, wurde ins Bettchen gebracht und ihre Mama hat ihr noch
eine kleine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, so wie ich dir jetzt.
Am nächsten Morgen wurde die Biene ausnahmsweise mal nicht von ihrer Mutter geweckt, sondern vom
Losfliegen der vielen Wachen. Sie machten ein so lautes Summgeräusch, dass der ganze Bienenstock, so nennt
man das zu Hause der Bienen, wach wurde. Die Königin befahl, dass heute keiner außer den Wachen den
Stock verlassen durfte, weil es draußen zu gefährlich war.
Der kleinen Biene war das sowieso egal, weil sie sich eh nicht ohne Stachel hinaus traute.
Sie dachte sich, dass dann die anderen Bienen sie auslachen würden, weil sie anders aussah.
Doch das stimmte aber nicht: Alle ihre Freunde und Verwandten haben sie besucht und getröstet.
"Auch wenn du keinen Stachel mehr hast, lieben und mögen wir dich genauso wie vorher. Du kannst
doch nichts dafür, dass der böse Mann dich geschubst hat und uns gefällst du auch ohne Stachel.
Jetzt bist du sogar was Besonderes!"
Die kleine Biene freute sich sehr, dass es keinem was ausmachte, wenn sie keinen Stachel mehr hatte.
Plötzlich war ein lautes Stampfen zu hören und alle Bienen erschraken sofort. Sie flogen und rannten
alle durcheinander und versuchten sich zu verstecken.
Wenn man nach draußen sah, konnte man sehen, dass dort der große böse Mann auf den Bienenstock
zukam, von dem die kleine Biene erzählt hatte.
Als er näher kam, sah man, dass er nicht ärgerlich aussah oder so, als wenn er den Bienenstock
zerstören wollte, nein, in seinem Gesicht sah man, dass er irgendwie ängstlich war.
Die Bienen konnten aber nicht genau sehen, warum und rannten immer noch wild durcheinander.
Kurz vor dem Stock blieb der Mann stehen und schaute durch die Fenster hinein.
Die Bienen fürchteten sich immer noch und wussten keinen Ausweg.
Die Königin rief auf einmal: "Halt, jetzt beruhigt euch doch. Schaut doch mal nach draußen! Schaut genau
hin!". Die Bienen blieben langsam stehen und schauten nach draußen. Sie sahen, dass hinter dem Mann
die ganzen Wachen summten und er nichts machen konnte. Sie haben ihn gefunden und hergebracht, wie
die Königin ihnen das heimlich befohlen hatte.
Für den Mann waren es einfach zu viele Wachen, und sie würden ihn alle stechen, wenn er weglaufen würde.
Die Wachen passten guten auf, dass der Mann nichts falsches anstellt.
Die Königin kam nach vorn, bis zu dem Mann, und fragte: "Wieso hast du gestern die kleine Biene von einer
Blume geworfen und dann auch noch gelacht? Sie hat sich sehr weh getan und den Blütenstaub verloren.
Wegen dir hat sie sich auch noch den Stachel ausgerissen!".
Der Mann schaute ängstlich hinter sich auf die Wachen und wusste nicht, was er im Moment sagen sollte.
Er zuckte einfach nur mit den Schultern.
"Du hast es also nur so aus Spaß gemacht, oder wie?", sagte die Königin, "Da wir friedlich Bienen sind und
normalerweise niemanden einfach so angreifen oder weh tun, so wie du es gemacht hast, möchten wir dich
auch nicht bestrafen. Wir möchten, dass du uns in Zukunft bei unserem Sammeln hilfst. Bring uns einfach
schöne und große Blumen direkt an unserem Bienenstock, damit die Bienen nicht mehr so weit fliegen müssen
und vielleicht noch mehr Blütenstaub sammeln können. Du kannst dafür dann auch sogar etwas von unserem
Honig bekommen und wir tun dir nichts."
Der Mann willigte ein und entschuldigte sich bei der kleinen Biene, dann holte er ein kleines Kästchen aus
der Tasche und gab es ihr.
"Was ist da drin?", fragte die kleine Biene erstaunt.
Der Mann öffnete das Kästchen und da lag der kleine Stachel der kleinen Biene drin.
Er hat ihn sich aufgehoben und wollte ihn eigentlich zurückbringen. Die Schmerzen in seiner Nasen waren
ihm wohl eine Lehre gewesen, aber er hatte Angst, direkt zum Stock hinzugehen.
Der Stachel wurde mit etwas Bienenwachs wieder angeklebt und die kleine Biene war überglücklich.
Der Mann tat, wie versprochen, und hat jeden Tag eine schöne große Blume vor dem Bienenstock gestellt.
Dafür stellten ihm die Bienen immer einen kleinen Topf mit Honig hin, worüber sich der Mann freute.
So wurde aus dem bösen Mann ein guter Mann, der sich mit den Bienen anfreundete. Er hat nämlich
gemerkt, "Wenn man Bienen nichts tut, tun sie einem auch nichts, da sie nur ihren Blütenstaub wollen um
Honig zu machen, und mehr nicht. Bienen sind friedliche Insekten und machen dafür Honig."
Wenn sie nicht gestorben sind, dann bringt der Mann immer noch Blumen zu den Bienen und bekommt
dafür leckeren, süßen Honig.

Ende
Ravetracer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2007, 12:25   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Christian,

hast Du Dir ein bestimmtes Alter Deiner Zielgruppe überlegt? Würde mich interessieren. Ich denke das kann durchaus etwas für 4 bis 7 Jährige sein.

Ich finde das inhaltlich sehr schön. Es erklärt vieles, nimmt den Kindern die Angst vor den Bienen, erzählt von deren Leben und vermittelt auch moralische Werte.

Zitat:
Da sie so fleißig war, hat sie an diesem Tag schon ganz oft zur Wiese und wieder zurück nach Hause fliegen müssen, da sie ja nicht so viel auf einmal tragen konnte.
Ich würde für Kinder nicht so viele Nebensätze machen und außerdem hast Du hier gleich zwei Nebensätze, die mit einem "da" beginnen, was nicht sehr gut klingt.

Zitat:
Die Eltern und die Freunde der kleinen Biene waren auch total wütend auf dem Mann
"total" würde ich durch "sehr" ersetzen, weil es sonst so umgangssprachlich wirkt. Es heißt "wütend auf den Mann".

Zitat:
so nennt man das zu Hause der Bienen
das Zuhause.

Zitat:
Als er näher kam, sah man, dass er nicht ärgerlich aussah oder so, als wenn er den Bienenstock zerstören wollte,
"oder so" - Umgangssprache hat nichts in einer Kindergeschichte zu suchen. "als wenn" ist ebenfalls kein gutes Deutsch - besser ist "als ob"

Zitat:
weil sie sich eh nicht ohne Stachel hinaus traute.
"eh" ist wieder Umgangssprache.

etwas Falsches

Der größte Schwachpunkt Deiner Geschichte sind die Zeitformen. Du springst oft zwischen Präteritum und Perfekt - ich rate Dir, beim Präteritum zu bleiben und die Vorzeitigkeit durch das Plusquamperfekt auszudrücken. Mit dem Perfekt funktioniert das nicht.
Beispiel:
Zitat:
Der böse Mann lachte laut, als die Biene auf der Erde lag und ihren gesammelten Staub verloren hat.
lachte und lag ist Präteritum. verloren hat im Perfekt. Aber das Perfekt geht davon aus, dass das Ergebnis in der Gegenwart vorliegt. D.h. die Biene hat zwar in der Vergangenheit den Staub verloren, aber das Ergebnis - dass die Biene auf der Erde liegt und der Mann lacht, müsste in der Gegenwart stehen.
Da Dein Haupttempus das Präteritum ist, muss die Biene im Plusquamperfekt ihren Staub verlieren, so dass das Ergebnis in der Vergangenheit vorliegen darf.
Alles klar?

Stachelgrüße vom Forenigel
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2007, 12:44   #3
Ravetracer
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 6


Ähhm... bin perplex

.
.
.

Nun, ich habe damals in Deutsch bei den Zeitformen selten aufgepasst und nun begegnen
mich dieses Fremdwörter wieder und ich hab' keine Ahnung, wovon du sprichst.
Aber gut, ich werde mal die einfachen Sachen nochmal überarbeiten.
Beim Schreiben der Geschichte habe ich nicht auf jede einzelne deutsche Regel und
Rechtschreibung geachtet, da ich erstmal die Gedanken aufgeschrieben habe.

Trotzdem danke für die Kritik und Bewertung... das übt
Ravetracer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2007, 13:08   #4
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Also gut, dann werde ich Dir ein Beispiele mehr geben:

Präteritum: sie lag, es zerbrach, er war
--> dies ist Deine Hauptzeitform

Perfekt: sie hat gelegen, es ist zerbrochen, er ist gewesen
--> das muss an den meisten Stellen Deines Textes in das Plusquamperfekt verwandelt werden.
"Das Glas ist zerbrochen" sagt aus, dass die Scherben gerade vor Dir liegen.

Plusquamperfekt: sie hatte gelegen, es war zerbrochen, er war gewesen
--> solltest Du anstelle des Perfekts verwenden, wenn Du ausdrücken willst, dass etwas noch vor der eigentlichen erzählten Handlung passierte - es liegt weiter zurück als das Präteritum.
"Das Glas war zerbrochen" sagt aus, dass die Scherben in der Vergangenheit vor Dir lagen, aber jetzt - in der Gegenwart - nicht mehr da sind.

Wenn noch Fragen sind, dann trau Dich.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Kindergeschichte - "Die kleine Biene, die ihren Stachel verlor"

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.