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Alt 31.03.2006, 08:41   #1
Lily P.
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 27


Standard Meine Version von der Glöckner von Notre-Dame

Regina in Disneys der Glöckner von Notre Dame

Wir befinden uns im Jahre 2005. Es ist Mai und eine Schulklasse ist gerade in Paris angekommen. Es ist die Klasse 10 einer Gesamtschule aus Köln. Nach einigen Überredungskünsten konnte eine Mitschülerin, Regina, Ihre Mitschüler und Lehrerin davon überzeugen, die Abschlussfahrt nach Paris zu machen. Diese Regina war ich.
Wir waren schon zwei Tage in Paris und hatten schon einiges von Paris gesehen. Aber etwas fehlte noch: Notre-Dame de Paris, die wohl berühmteste Kathedrale der Welt.
Ich war besonders glücklich, denn ich wollte mir immer mal Notre-Dame de Paris ansehen. Denn In ihr spielt meine Lieblingsgeschichte: Der Glöckner von Notre-Dame.
Ich stand nun da, inmitten meiner Mitschüler und starrte zum
Glockenturm hoch. Ich war völlig im Gedanken versunken und malte mir aus, wie es wohl wäre, wenn ich auf den Glöckner von Notre-Dame treffen würde.
Plötzlich begannen vier meiner Mitschüler mich herumzuschuppsen.
Die Lehrerin ermahnte die Jungs, doch sie hörten nicht auf. Ich lief davon. Ich rannte auf die Kathedrale zu, die Jungs folgten mir, ungeachtet der Mahnungen, die unsere Lehrerin ihnen hinterher rief: „Kommt sofort zurück!“
Ich flüchtete in die Kathedrale, die Jungs wurden von dem Pastor von Notre-Dame aufgehalten. Er schickte sie hinaus, während ich immer weiterlief und schließlich den Glockenturm über die Treppe erreichte.
Völlig außer Puste kam ich oben an und musste erstmal
Ich schaute hinter mich, ob ihre bösen Mitschüler sie verfolgt hatten, sah aber niemanden. Plötzlich hörte ich aus der Entgegengesetzten Richtung eine Stimme, die ich sehr wohl kannte.
Ich drehte mich erstaunt um und sah dort, vor dem Glockenturm auf der oberen Galerie jemanden stehen, der mit einer kleinen Taube sprach, den ich direkt erkannte.
„Ich flippe aus. Quasimodo?!“, sagte ich erstaunt.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Ich
stand stocksteif da und starrte den Glöckner an, der die Taube zum fliegen bewegen wollte:
„Komm schon, willst du den Rest deines Lebens im Glockenturm verbringen?“
Die kleine Taube flog davon und der Glöckner drehte sich zu mir um. Er hatte mich erst jetzt bemerkt. Er sah mich, wie ich ihn anstarrte und floh.
Doch ich rannte ihm hinterher. Ich hatte große mühe, Quasimodo einzuholen (Ich war ja noch ausgepowert von der Flucht vor meinen Mitschülern).
Doch schließlich konnte ich ihn am Gürtel fassen, sodass Quasimodo stehen blieb.
„Puh, für deine körperlichen Verhältnisse bist du aber sehr schnell. Das hätte ich nicht gedacht.“
Quasimodo wagte es nicht, sich zu dem Jungen Mädchen umzudrehen, das ihn gerade gefangen hatte.
So musste ich um ihn herumgehen, um sein Gesicht sehen zu können.
Doch Quasimodo wendete sich von mir ab.
Schließlich ergriff ich seinen starken Arm und sagte: „Hab keine Angst. Ich will dir nichts Böses. Ich kenne dich sehr gut und ich denke, wir beide sind vom gleichen Schlag.“
„Wirklich? Ihr kennt mich?“, fragte Quasimodo.
„Ja. Du bist Quasimodo, der Glöckner von Notre-Dame. Dein Ziehvater ist Frollo und du lebst seit 20 Jahren hier oben. Deine einzige Gesellschaft sind die drei Wasserspeier. Wie heißen sie noch… Genau Victor, Laverne und Hugo.
Doch jetzt bin ich hier und werde dir Gesellschaft leisten. Es ist doch nicht das Wahre, sich mit Steinfiguren zu unterhalten. Es gibt Leute, die dich für verrückt halten würden.“
„Ihr? Ihr wollt hier bleiben?“
„Wenn du magst, können wir Freunde werden. Und hör bitte auf mich so anzusprechen. Sag einfach du zu mir. Ich bin Regina. Ich freue mich sehr, dich kennen zu lernen.“
Ich reichte Quasimodo meine Hand und wir schüttelten zur Begrüßung einander die Hände.
Ich war überglücklich, obwohl ich mich eins fragte: Wieso treffe ich den Disney Quasimodo? Ich hätte eher mit einem aus einer Realversion gerechnet…Tja, vielleicht ist es deshalb so, weil er mir am Sympathischsten ist…
Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sagte: „Ab sofort bin ich dein persönlicher Schutzengel.“
So lernte Ich Quasimodo kennen. Ich dürfte bei ihm im Glockenturm bleiben. Quasimodo wurde neugierig und wollte mehr wissen: „Was weisst du sonst von mir?“
„Oh, es wäre ungerecht das zu sagen.“, Sagte ich.
„Warum?“
„Weil ich ja auch nicht weiß, was die Zukunft bringt, warum solltest du es dann wissen?“
„Ich verstehe dich nicht.“
„Das musst du auch nicht.“
Plötzlich waren Schritte zu hören. Eine weitere Person betrat den Glockenturm. Ein Großgewachsener Mann. Schon älter, in einer langen, schwarzen Robe, hatte den Glockenturm betreten.
„Guten Morgen, Quasimodo.“, sagte der Mann.
Oje. Das ist Frollo. Dachte ich.
Schüchtern trat Quasimodo vor seinen Herrn und sagte: „Guten Morgen, Herr.“
„Mein lieber Junge, mit wem unterhältst du dich andauernd?“
„Mit mir hat sich Euer Ziehsohn unterhalten.“, warf ich ein.
„Wer bist du?“, fragte Frollo.
„Ich? Ich … Ich bin eine Besucherin.“
„Und was machst du dann hier oben?“
„Die Aussicht genießen.“
„Nun gut, dann kannst du ja jetzt gehen.“
Quasimodo schaute mir traurig nach. Doch ich zwinkerte ihm zu und er wusste, ich würde wiederkommen.
Während ich mich versteckte, deckte Quasimodo den Tisch für das regelmäßige Frühstück mit seinem Herrn. Als Frollo nach dem Frühstück ging, saß Quasimodo traurig auf seinem Tisch, auf dem er seine selbstgeschnitzte Stadt stehen hatte. Ich wusste, was geschehen war: „Oh, Quasimodo… Hör nicht auf das, was Frollo sagt. Du bist kein Monstrum.“
„Woher willst du das wissen?“, fragte Quasimodo traurig.
„Ich weiß es einfach, ich muss dich doch nur ansehen, um die Wahrheit zu erkennen.“
„Wirklich?“
„Ja. Ich sehe in dein Gesicht und sehe deine Seele. Dein Gesicht strahlt so eine Herzenswärme aus, wie ich es noch nie bei einem anderen Menschen gesehen habe.“
Bei diesen Worten streichelte ich über Quasimodos Gesicht.
„Du bist ein ganz besonderer Mensch. Du verstehst es, anderen Mut zu machen.“, sagte Quasimodo.
„Na ja. Ich kann dich halt sehr gut verstehen.“, sagte ich.
Ich nahm mir Zeit, mich ein wenig umzusehen.
Als ich eine Stunde später wiederkam, konnte ich Quasimodo nirgends entdecken.
Ich klopfte einem Wasserspeier, der auf der Brüstung stand, auf den Kopf. Sofort erwachte er zum Leben und beschwerte sich:“ „Hey, was soll das? Nur weil wir Steinfiguren sind, könnt ihr blöden Touristen nicht uns behandeln wie ihr wollt!“
Das war Hugo, der Wortgewandteste der drei Wsserspeierfreunde von Quasimodo.
Da Hugo nicht mehr aufhörte zu reden, hielt ich ihm einfach den Mund zu.
„Hey!“, meckerte Hugo.
„Wo ist Quasimodo?!“, schrie ich, damit Hugo endlich aufhörte, sich zu beschweren.
„Da unten.“ Hugo zeigte auf den Markplatz.
„Da unten?!“, rief ich erschrocken.
„Ja.“
„Wer hat ihm das denn eingered…“, ich stockte und starrte Hugo an, der sie schelmisch angrinste.
„Ihr unterbelichteten Steinfiguren! Man merkt gleich, dass ihr kein Hirn habt! Wisst ihr eigentlich, was ihr getan habt? Ihr habt sein Leben mit dieser bekloppten Idee zerstört!“
Ich eilte sofort zum Tisch, holte das Messer, mit dem Quasimodo immer seine Holzmodelle schnitzt und lief die Treppen des Glockenturms hinunter und ließ den Wasserspeier Hugo verwundert allein zurück: „Was hat sie denn?“
Ich rannte die Treppen hinunter, als wäre der Teufel hinter mir her.
Ich lief auf das Haupttor zu, öffnete es und rannte hinaus auf den Platz.
Als ich dort ankam, musste ich ein schreckliches Schauspiel mit ansehen. Quasimodo, gefesselt auf dem Pranger, wurde mit faulem Obst und Gemüse beworfen, vom Volk!
Das schlug dem Fass den Boden aus. Ich rannte fassungslos zum Pranger und schrie: „Wer, glaubt ihr wer ihr seid, das ihr ihm so etwas antut? Er hat nie jemanden etwas schlimmes getan! Ihr seid verachtenswert! Ihr alle! Ihr solltet euch schämen, und zwar gewaltig!“
Langsam ging sie auf den armen misshandelten Quasimodo zu, holte ein Taschentuch aus ihrer Jackentasche (Ich hatte ja noch die Kleidung aus der Zukunft an und auch noch die Hilfsmittel von dort in meiner Jackentasche), und wischte ihm das Gesicht ab.
Plötzlich meldete Frollo sich zu Wort, der die ganze Sache seelenruhig mit angesehen hatte, ja, es sogar erlaubt hatte: „Du! Mädchen! Geh da runter, sofort!“
„Ja Euer Ehren, aber zuerst werde ich Quasimodo befreien.“, sagte ich.
„Das verbiete ich!“
Mit diesen Worten holte ich das Messer aus ihrer Jackentasche und schnitt die Seile durch, mit denen Quasimodo gefesselt war.
„Du wagst es, dich mir zu widersetzen?“, sagte Frollo zornig.
„Ihr Quält Quasimodo, genauso, wie Ihr alle anderen Menschen Quält, die nicht aussehen, wie Ihr!“, sagte ich.
„Merk dir eines, diese Unverschämtheit wirst du noch büßen!“
Ich half Quasimodo wieder auf die Beine: „Ihr wollt mich bestrafen? Ihr wollt mich für meine Toleranz bestrafen? Das ist
grotesk!“
„Merk dir eines, diese Unverschämtheit wirst du noch büßen!“, rief Frollo zornig.
„Gerechtigkeit!“
Da kam eine Zigeunerin, Esmeralda, auf den Pranger, sie nahm die Krone von Quasimodos Kopf, die ihm als König der Narren aufgesetzt wurde, und sagte: „Offenbar haben wir den falschen Narren
gekrönt. Den einzigen Narren, den ich hier sehe, seid Ihr!“ Mit diesen Worten warf Esmeralda die Krone auf Frollo zu, sodass sie vor ihm auf dem Boden landete und Quietschte.
Das Volk brach in schallendes Gelächter aus.
„Hauptmann Phoebus, verhaften!“, befahl Frollo und Phoebus, der auf seinem Pferd Achilles neben Frollo saß, schnippte sofort mit dem Finger, und Soldaten umstellten den Pranger.
„Oh, oh… Jetzt stecken wir wohl in Schwierigkeiten!“, sagte ich
„Keine Sorge, ich habe eine Idee. Wenn du mir Vertraust, kann ich dir helfen.“, flüsterte Esmeralda mir zu.
Sie drückte mich an sich und begann zu zählen: „Mal sehen… Eins zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun…Ihr seid zu zehnt und wir nur zu zweit. Was sollen wir armen Dinger bloß tun…“
Esmeralda tat so, als würde sie weinen, und ich tat es ihr nach. Dann schnäuzte Esmeralda in ein Taschentuch. Rosaner Rauch hüllte uns ein, und im nächsten Moment waren wir verschwunden.
Während Esmeralda auf der anderen Seite des Platzes mit ihrer Ziege Djali wieder auftauchte, (Das folgende ist fiktiv und nicht im Film zu sehen) war ich irgendwo unter der Stadt gelandet, wo der Zigeunerkönig Clopin mich durch feuchte, dunkle Gänge führte.
Clopin führte mich durch die Katakomben, bis zur Rückseite von Notre-Dame.
Doch leider wartete dort eine schlimme Überraschung auf mich.
Zwei Soldaten. Sie schlugen Clopin zu Boden und nahmen mich fest, während Esmeralda einen Soldaten nach dem anderen ausgeschaltet hatte, und schließlich verschwand.
Frollo kochte vor Wut, als die beiden Soldaten mich anschleppten, während ich mich heftig wehrte.
„Euer Ehren, wir haben eine der beiden Unruhestifterinnen.“, sagte einer der Soldaten, der mich festhielt.
„Na ja, wenigstens etwas.“, sagte Frollo, „Bringt sie in den Justizpalast!“
„Nein! Nein! Das könnt ihr nicht machen! Ich habe nichts Verbotenes getan!“, schrie ich, als die Soldaten mich abführten.
Zornig wandte sich Frollo Quasimodo zu, der vor Scham den Kopf hängen ließ: „Vergebt mir Herr, ich werde nie wieder ungehorsam sein.“
Traurig und langsam zog sich Quasimodo in die Kathedrale zurück.
Er öffnete das große Tor, und als es sich hinter ihm schloss, stieg Quasimodo wieder in den Dunklen Glockenturm hinauf, den er sein Zuhause nannte. Währendessen wurde ich in ein Gefängnis des Justizpalastes gebracht. Dort war es kalt und feucht. Ich hoffte, dass ich bald wieder hier raus kam. Dieser Wunsch wurde mir auch erfüllt, allerdings nicht so, wie ich gedacht hatte.
Denn Soldaten brachten mich in die Folterkammer.
Ich erlebte das Grauen des Mittelalters am eigenen Leibe.
Wir wollen aber nicht näher darauf eingehen, das wäre zu grausam und nicht Jugendfrei.
Währenddessen hatte sich Quasimodo in seinem Glockenturm umgezogen und machte sich nun Sorgen um seine Freundin.
Laverne, die zweite der drei Wasserspeier versuchte, Quasimodo dazu zu bringen, mir zu helfen: „Quasi, sie hat dir geholfen. Glaubst du nicht, du bist es ihr schuldig, jetzt ihr zu helfen.“
„Nein, ich werde nicht wieder ungehorsam sein.“, sagte Quasimodo.
„Selbst, wenn es um das Leben deiner Freunde geht?“
Quasimodo dachte nach. Er wusste, dass ich auf ihn hoffte. Schließlich kletterte er die Fassade von Notre-Dame hinunter und lief zum Justizpalast, um mir zu helfen.
Ich war währenddessen wieder in der Gefängniszelle und war deutlich gezeichnet, von der Folter. Plötzlich kam ein Soldat herein und sagte: „Richter Frollo hat befohlen, dass du ihm nicht mehr unter die Augen treten sollst. Ich führe nur meine Befehle aus“
Der Soldat erhob sein Schwert und wollte es auf mich niedersausen lassen. Ich wollte das Schwert festhalten, doch der Soldat war zu stark. Doch plötzlich schlug jemand den Soldaten nieder.
Ich hatte mich erschrocken und brauchte erst etwas, um zu begreifen, wer mich da gerettet hatte: „Quasimodo?!“
„Schnell, wir müssen weg!“, sagte Quasimodo und wollte mich zum aufstehen bewegen, doch meine Beine sackten unter meinem Gewicht zusammen.
„Halt dich an mir fest!“, sagte Quasimodo und ich schlang meine Hände um seinen Hals und Quasimodo trug mich auf seinen Armen davon.
Sicher setzte er mich im Glockenturm an.
„Danke.“, sagte ich mit schwacher Stimme.
Quasimodo legte mich sofort in ein Bett: „Ruh dich aus.“
Ich schlief lange. Ich wusste nicht genau, wie lange, aber es mussten wohl mehrere Tage vergangen sein Als ich aufwachte, saß Quasimodo neben dem Bett und war eingeschlafen.
Er hat sich die ganze zeit über um mich gekümmert?, sagte ich mir, Er ist wirklich ein guter Freund.
Ich weckte ihn.
„Oh, endlich bist du wach. Ich hatte schon befürchtet dass du…“
„Keine sorge, so schnell wirst du mich nicht los!“, sagte ich.
„Zum Glück!“
„Oh meine Güte. Ich bin dir was schuldig.“
„Nein bist du nicht. Du hast mir geholfen, schon vergessen?“
Da hallte eine Stimme durch den Glockenturm:
„Quasi? Quasimodo?“
Das war Esmeralda, die Zigeunerin, die Mir helfen wollte, Frollos Schergen zu entkommen.
Quasimodo rannte sofort davon und blieb für eine weile fort.
Nach einer halben Stunde fragte ich mich doch allmählich, was er trieb und stand aus dem Bett auf und ging die Galerie entlang (Er hatte mich in den Südturm gebracht) in den Nordturm.
Dort angekommen, sah ich einen traurigen Quasimodo hinter einer Säule verborgen.
„Was ist passiert?“, fragte ich ihn betroffen.
Ich warf einen Blick nach vorne und sah Phoebus, der anscheinend verletzt war, auf Quasimodos Bett lag und Esmeralda ihn küsste.
„Oje, da drückt der Schuh!“, sagte ich. Tröstend nahm ich Quasimodo in den Arm.
Doch das ganze dauerte nicht lange, denn plötzlich begann Esmeraldas Ziege Djali, die ihrer Herrin überallhin folgt, aufgeregt zu Meckern.
Eine Warnung! Quasimodo, Esmeralda und ich stürzten zum Fenster. Wir sahen Frollo, der gerade aus seiner Kutsche stieg und Notre-Dame betrat.
Quasimodo rannte voraus, Esmeralda, Djali und ein anderer Zigeuner, der Esmeralda geholfen hatte, Phoebus nach Notre-Dame zu bringen, hinterher.
„Frollo kommt! Ihr müsst gehen,. Schnell! Mir nach! Die Treppen vom Südturm hinunter!“ rief Quasimodo den Besuchern zu.
Der Zigeuner und Djali liefen voraus, Esmeralda blieb noch kurz, um Quasimodo noch etwas zu sagen: „Sei vorsichtig, mein Freund. Versprich mir, dass Phoebus nichts passiert.“
„Ich versprechs.“, sagte Quasimodo traurig und Esmeralda rannte davon.
„Schnell, der Macker muss hier weg!“ sagte Laverne, einer der Wasserspeier.
Quasimodo packte Phoebus unter den Achseln und schleifte den Soldat über den Boden zu seinem Tisch.
„Der arme Kerl ist schon genug verletzt, meinst du nicht?“, mit diesen Worten packte ich Phoebus an den Beinen und wir trugen ihn so unter Quasimodos Tisch.
„Na hoffentlich ist das ein gutes Versteck.“, sagte ich.
„Du musst auch verschwinden.“, sagte Quasimodo, nahm mich an die Hand und brachte mich in ein Zimmer, von voraus ich aber alles beobachten konnte. Allerdings war es hier ziemlich eng, denn das Zimmer war wohl eine Art Abstellkammer für Steinfiguren.
Eingequetscht zwischen Heilige und hässliche Wasserspeier bangte ich mit Quasimodo, der versuchte, sich nichts anmerken zu lassen doch er war total nervös. Das war auch nicht zu überhören.
Als Frollo Quasimodo dazu aufforderte, das Geschirr zu holen,
Ließ er einiges zu Bruch gehen, denn er hatte große Angst, Frollo würde Phoebus entdecken. Doch Frollo wollte etwas anderes wissen.
Frollo fiel die Neugeschnitzte Holzfigur von Esmeralda auf
„Ach so… Du hast ihr geholfen zu fliehen!“, rief Frollo zornig und schlug mit seiner Faust auf den Tisch. Dabei fiel Quasimodo vor schreck vom Stuhl, „Und jetzt steht ganz Paris in Flammen, und nur deinetwegen!“
„Sie war doch gut zu mir, Herr.“, erwiderte Quasimodo ängstlich.
„Du narr!“, Frollo wütete weiter und zerschlug das schöne Holzmodell von Paris, mit dem Quasimodo sich über Jahre so viel Arbeit gemacht hatte, „das war nicht Güte, das war Hinterlist! Sie ist Abschaum! Jeder weiß, dass Zigeuner keine wahre Liebe fühlen! Denk, mein Junge, denk an deine Mutter!“
Frollo hatte Quasimodo am Kragen gepackt, als ich mich einmischte:
„Das reicht jetzt aber! Er hat durch Euch schon genug gelitten, meint ihr nicht? Wie währe es, wenn sie ihm mal die Wahrheit über seine Herkunft erzählt!“
Frollo ließ Quasimodo los: „Doch wie soll so ein armes, verunstaltetes Kind sich ihrer heidnischen Machenschaften erwehren. Tja, nur keine Angst Quasimodo ich befreie dich von ihrem Bösen Zauber. Sie wird dich nie mehr Quälen.“
Während Frollo sprach, spießte er die Esmeralda Figur mit seinem Dolch auf und hielt sie in die flamme einer Kerze, die auf dem Tisch stand, Sodass die Figur verbrannte.
Frollo warf die Brennende Figur auf den Boden.
Dort verbrannte die Figur zu Asche.
„Was meint Ihr?“, fragte Quasimodo.
„Inzwischen kenne ich ihr Versteck. Und im Morgengrauen…
Werde ich mit tausend Mann angreifen.“ Frollo ging.
Ich half Quasimodo auf die Beine, während Phoebus, noch etwas benommen unter dem Tisch hervor kam:
„Wir müssen den Hof der Wunder finden, noch vor Sonnenaufgang! Wenn Frollo ihn zuerst erreicht… Gehst du mit mir?“
„Ich kann nicht.“, antwortete Quasimodo.
„Und du willst Esmeraldas Freund sein?“
„Frollo ist mein Ziehvater, ich kann nicht wieder ungehorsam sein!“
„Sie hat dich in Schutz genommen! Du hast eine Komische art dich zu bedanken! Ich werde auf jedenfalls nicht zusehen, wie Frollo unschuldige Menschen hinmetzelt! Tu’, was du für richtig hältst.“
Phoebus ging.
„Quasimodo!“ schrie ich Quasimodo an und verschränkte die Arme.
Die drei Wasserspeier standen in der gleichen Haltung neben mir, wobei Hugo begann zu pfeifen, und Laverne und Victor Quasimodo erwartungsvoll anschauten, wie ich.
Lily P. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2006, 08:44   #2
Lily P.
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 27


„Was? Was wollt ihr eigentlich von mir? Soll ich da rausgehen, das Mädchen aus den Klauen des Todes retten, damit die ganze Stadt jubelt und mich Quasi als Helden sieht? Sie hat bereits ihren Ritter ohne Furcht und Tadel, und ich bin´s nicht! Frollo hatte Recht. Frollo hat mit allem Recht gehabt. Und ich hab´s satt, etwas sein zu wollen, was ich nicht bin.“
Ich ging auf Quasimodo zu und legte meine Hand auf seine Schulter: „Quasimodo. Sie ist deine Freundin. Wenn ich sie wäre, würdest du mir doch helfen, oder?“
Quasimodo nickte, während er auf einen Anhänger schaute, der Mysteriös verziert war. Dieser Anhänger hatte er von Esmeralda bekommen, mit den Worten, dass er sie damit finden könnte.
„Na Also.“, ich reichte Quasimodo seinen Umhang und reichte ihn ihm. „Nun geh, mein Held!“
Ich gab Quasimodo einen Kuss auf die Wange und gab ihn dann sanft einen Schubs dem Ausgang entgegen. Ich winkte ihm noch zu, während Quasimodo die Fassade von Notre-Dame hinunterkletterte.
Doch ich ging die Treppe runter auf den Ausgang zu.
Ich lauschte am Haupttor und hörte, wie Phoebus und Quasimodo sich stritten.
Ich stürzte aus dem Tor und erschreckte die beiden Streithähne zu Tode.
„Hört auf zu streiten! Das hilft Esmeralda auch nicht! Ihr müsst zusammenhalten, wenn ihr Esmeralda retten wollt.“, sagte ich.
„Sie hat Recht.“, sagte Phoebus.
„Worum geht’s denn?“
„Quasimodo meint, dieser Anhänger von Esmeralda wäre eine Karte. Völlig unlogisch, wenn du mich fragst.“
Ich schaute mir den Anhänger genauer an:
„Mmh… So unlogisch ist das gar nicht. Ich erkenne Notre-Dame, hier, genau in der Mitte des Anhängers. Und diese blaue Linie Drumherum muss die Seine sein.
Dann muss dieses Kreuz auf der gegenüberliegenden Seite von Notre-Dame, auf der anderen Seite der Seine ist bestimmt der Hof der Wunder.“
Quasimodo lächelte mich an und Phoebus meinte: „Bist du dir sicher?“
„Klar, das ist wie bei einer Schatzsuche. Nur ist hier der schatz kein Gold, sondern Esmeralda! Nun geht, ihr beiden tapferen Helden! Und seid vorsichtig!““
Ich winkte ihnen zum Abschied.
„Was denn, kommst du nicht mit?“, fragte Quasimodo mich.
„Nein, das ist nichts für ein Mädchen. Ach und nebenbei, achtet darauf, dass euch niemand folgt!“
Mit dieser Warnung wollte ich auf Frollo anspielen, doch es stellte sich heraus, dass meine Warnung umsonst war….
Es vergingen viele Stunden, und ich hörte und sah nichts von den beiden. Langsam machte ich mir sorgen.
Plötzlich hörte ich, wie das Haupttor zufiel und ich war erleichtert.
Ich lief hinunter, um nachzusehen, ob es die waren, die ich erwartete.
Da kamen mir zwei Soldaten entgegen, die Quasimodo in dem Glockenturm anketteten.
Ich mischte mich dieses mal nicht ein, da ich nicht noch mehr Ärger verursachen wollte, denn ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Als die Soldaten den Glockenturm verlassen hatten, eilte ich zu Quasimodo, die drei Wasserspeier waren schon da und machten sich an den Ketten zu schaffen.
„Quasimodo, es tut mir so leid. Warum bin ich nicht mitgekommen? Ich hätte dich aufhalten müssen, und nicht dich dazu aufmuntern müssen, dann wäre das alles nicht passiert.“, sagte ich.
„Aha, du wusstest also dass das passiert.“, sagte Quasimodo zornig.
Ich entschloss, Quasimodo endlich die Wahrheit zu erzählen:
„Ja, ich habe es gewusst. Denn ich bin aus der Zukunft.“
„Das glaube ich dir nicht.“
„Es ist wahr. Ich komme aus dem 21. Jahrhundert! Sag bloß, dir ist nicht aufgefallen, dass ich etwas fremdartig wirke. Vor allem wegen meiner Kleidung!“
„Das ist mir aufgefallen. Aber ich dachte, du kämst aus einem anderen Land.“
„Das stimmt auch. Aber es ist wahr. Glaub mir. Was glaubst du, wie es kommt, dass ich jede Einzelheit aus deinem Leben kenne, und immer zur rechten zeit am rechten Ort war? Weil ich aus der Zukunft komme. Ich habe deine Geschichte gelesen, in einem Buch.“
„Und? Hast du jetzt noch einen so Abenteuerlichen Einfall?“
„Oh, Quasimodo!“
„Komm schon, Quasi, reiß dich zusammen!“, mahnte Hugo.
„Also ist alles deine Schuld!“, sagte Quasimodo
„Aber Quasi, sie ist doch deine Freundin, du kannst so nicht mit ihr sprechen!“, sagte Laverne.
„Lasst mich in ruhe!“, forderte Quasimodo.
Betroffen und verletzt schauten Victor, Laverne und Hugo Quasimodo an.
„Als gut! Gut, Quasi. Wir lassen dich in ruhe.“, sagte Hugo, bevor er zu Stein wurde.
„Schließlich sind wir nur aus Stein…“, sagte Victor, und auch er wurde wieder zu Stein.
„Wir hatten nur gehofft, dass du stärker bist.“, sagte Laverne, bevor auch sie zu Stein wurde.
„Na toll, das hast du ja super hingekriegt! Jetzt hast du deine drei Freunde vergrault.“. sagte ich
„Verschwinde doch wieder zurück in die Zukunft!“, sagte Quasimodo.
„Mich vergraulst du nicht so leicht! Es ist jetzt nicht an der Zeit, dass du dich bemitleidest! Deine Freunde sind da unten, du musst ihnen helfen.“
„Ich kann nicht.“
„Oh, doch, ich weiß, dass du es kannst!“
„Woher denn?“
„Ich komme aus der Zukunft, schon vergessen?“
„Ja aber…“
„Ich glaube an dich. Und ich bin sicher, Quasimodo, Esmeralda tut es auch. Sie hofft auf Rettung, und du bist der einzige, der ihr helfen kann.“
„Wieso?“
„Weil du die Kraft hast, diese Ketten zu sprengen.“
„Bist du dir da so sicher?“
„Na hör mal, du hast mich durch halb Paris getragen, ohne jede Anstrengung, und ich bin sehr schwer für meine Größe und mein Alter. Nun mach schon, wir haben nicht mehr viel Zeit!“
Wir schauten über die Balustrade und unten auf dem Platz vor Notre-Dame war Esmeralda am Scheiterhaufen gefesselt, den Frollo gerade anzündete.
Quasimodo, der das sah, schrie vor Verzweiflung: „Nein!“
Er zog und riss an seinen Ketten, sodass die wände von Notre-Dame zu schwanken schienen.
Die zwei Säulen, an denen Quasimodo angekettet war, gingen zu Bruch, als die ketten zersprangen.
Quasimodo verlor keine Zeit. Er wickelte ein Seil um einen Wasserspeier, dessen Hals waagerecht aus der Fassade von Notre-Dame ragte und schwang sich zu der halb bewusstlosen Esmeralda herab, um sie vor dem Tode zu retten.
Ich war im Glockenturm und bestaunte ungläubig das Ergebnis von Quasimodos Wutausbruch.
„Wow, das ist echt schon übermenschlich.“, sagte ich als ich die Zersprungenen Kettenglieder betrachtete.
Ich lief zur Balustrade und beobachtete, wie Quasimodo Esmeralda vom Scheiterhaufen befreite, sie sich über die Schulter warf, als wäre sie eine Feder und wieder die Fassade von Notre-Dame hochkletterte.
Auf der unteren Königsgalerie wie sie genannt wird, dort wo sich die Fensterrosette befindet, hob Quasimodo Esmeralda Triumphierend über seinen Kopf und rief: „Asylrecht! Asylrecht! Asylrecht!“
Im Glockenturm angekommen, legte Quasimodo die Bewusstlose Esmeralda auf ein Bett aus Stroh.
Ich war auf der oberen Galerie, und lief zu Quasimodo:
„Quasimodo! Frollo lässt Notre-Dame stürmen!“
„Was?“
Wir eilten zur unteren Galerie, wo wir mit den drei Wasserspeiern so gut wie möglich versuchten, Notre-Dame zu verteidigen, hatte Phoebus inzwischen, der mit Esmeralda und allen Zigeunern aus dem Hof der Wunder gefangen genommen wurde und unten auf dem Platz in Käfigen gehalten wurden, das Volk dazu ermuntert, etwas gegen den Sturm auf Notre-Dame zu unternehmen.
Wir verteidigten Notre-Dame, indem wir allerlei Sachen, die wir fanden, auf die Soldaten schmissen.
Steine, Holzbalken, Schubkarren… Doch selbst eine Attacke der Tauben aus dem Glockenturm verscheuchten die Angreifer nicht.
„Irgendwie müssen wir sie doch von der Kathedrale wegbekommen!“, sagte ich.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, bis mein Blick auf einen riesigen Kessel fiel, der über einer Feuerstelle hing.
„Was ist das drin?“, fragte ich, obwohl ich wusste, welche Antwort ich erwarten dürfte.
„Wieso fragst du mich das? Bist du nicht aus der Zukunft?“
„Du hast Recht. Wohl aus Höflichkeit. Entfache das Feuer, ich habe eine Idee!“
Wir machten den Kessel heiß und brachten ihn zum Kochen.
Als der Inhalt (falls jemand die Geschichte nicht kennt, was ich persönlich aber für unwahrscheinlich halte, es war Blei)
Geschmolzen war sorgten wir dafür, dass der Kessel umkippte und das ganze Blei floss über die Balustrade und ergoss sich durch die Wasserspeier hinunter auf den Platz, wo die Angreifer nun endgültig die Flucht ergriffen.
Quasimodo lief zu dem Zimmer, in dem er Esmeralda abgelegt hatte und rief: „Wir haben gesiegt! Esmeralda, wir haben sie in die Flucht geschlagen! Sieh dir das an!“
Quasimodo wandte sich um und Esmeralda lag immer noch Bewusstlos auf dem Bett, wie tot. Quasimodo ging auf das Bett zu und sagte: „Esmeralda, wach auf, es ist alles wieder gut. Esmeralda?“
Doch sie regte sich nicht.
Quasimodo wollte ihr etwas Wasser reichen, doch sie nahm es nicht.
Er versuchte ihren Puls zu fühlen, fand ihn aber nicht. Schließlich wurde Quasimodo klar, dass sie tot sein musste.
„oh, nein.“ Quasimodo nahm die vermeidliche Leiche in den Arm und weinte.
Da betrat eine Person den Raum, Frollo.
„Ihr habt sie getötet!“, sagte Quasimodo zornig.
„Es war meine Pflicht. So ein schreckliches Verfahren. Ich hoffe du kannst mir vergeben.“, meine Frollo heuchlerisch.
In dem Moment schaute ich durch die offene Tür ins Zimmer. Ich sah, dass Frollo einen Dolch hinter seinem rücken versteckte.
Väterlich legte Frollo seine Hand auf Quasimodos Schulter: „Mein armer Quasimodo. Dein Schmerz ist groß. Doch jetzt ist es Zeit, dein Leiden für immer zu beenden!“
Frollo erhob den Dolch und wollte ihn auf Quasimodo niedersausen lassen, als ich schrie: „Quasimodo! Pass auf! Dreh dich um!“
Quasimodo wirbelte herum. Er warf Frollo zu Boden, wobei Frollo gegen eine Ritterrüstung prallte, und nahm ihm gleichzeitig den Dolch aus der Hand.
„Nicht doch… Hör mir zu, Quasimodo…“, flehte Frollo als sein Ziehsohn den Dolch gegen ihn erhob.
„Nein, du hörst mir zu! Mein ganzes Leben lang hast du mir erzählt, die Welt sei finster und grausam, aber nun weiß ich, dass finster und grausam nur Menschen wie du sind!“, Quasimodo ließ den Dolch fallen, als er plötzlich eine vertraute Stimme hörte, die schwach sprach: „Quasimodo…?“
„Esmeralda!“, Quasimodo eilte zu ihr.
„Sie lebt!“, Frollo erhob sein Schwert.
„Nein!“, mit Esmeralda auf den Armen floh Quasimodo hinaus auf die Balustrade, Frollo folgte ihnen.
Ich wusste, dass Quasimodo jetzt Hilfe gebrauchen könnte. So schnappte ich mir das Schwert von der Ritterrüstung, gegen die Frollo geprallt war und lief ebenfalls hinaus auf die Balustrade.
Quasimodo stand auf einem Wasserspeier, Frollo näherte sich ihm.
Esmeralda war in Sicherheit, jedenfalls vorerst.
„Ich hätte wissen müssen, dass du dein Leben für diese Zigeunerin opferst. Genau wie deine Mutter, die für dich gestorben ist.“, sagte Frollo.
„Was?“, fragte Quasimodo erstaunt.
„Nun kann ich das tun, worauf ich schon seit 20 Jahren warte!“
Frollo warf seinen Umhang nach Quasimodo. Normalerweise wäre Quasimodo jetzt von der Balustrade gestürzt, doch ich war ja da. Ich sprang auf die Balustrade und fing den umhang von Frollo ab.
Ich stand jetzt vor Quasimodo und Frollo, wütend vor Zorn schwang sein Schwert nach mir.
„Regina, sei Vorsichtig!“, sagte Quasimodo.
Denn Quasimodo wusste ja nicht. Dass ich ein Schwert hatte.
Ich konnte mich gegen Frollo behaupten, obwohl ich noch nie ein Schwert in der Hand gehabt habe (Wie denn auch, wenn man aus der Zukunft kommt?).
Schließlich konnte ich Frollo entwaffnen.
Ich hielt Frollo die Klinge meines Schwertes an die Kehle und sagte: „Ein letztes Wort?“
Ich wollte gerade zum Gnadenstoß ausholen, als mich jemand daran hinderte: „Nein, nicht!“
Es war Quasimodo. Er war inzwischen von dem Wasserspeier hinab gestiegen und hielt meine hand fest, mit der ich das Schwert hielt.
„Dann bist du nicht besser als er.“, sagte Quasimodo.
Ich schaute zu Frollo, der vor mir auf dem Boden lag, dann zurück zu Quasimodo.
„Du hast Recht. Er ist es nicht wert, dass ich mich an ihm versündige.“, sagte ich und ließ mein Schwert fallen.
„Sehr gut Regina.“
Ich lächelte Quasimodo an und wandte mich zu ihm um.
Und das war ein gewaltiger Fehler, denn es heißt ja: Kehre deinem Gegner nie den Rücken zu. Doch Quasimodo sah dafür rechzeitig, was passieren würde. Frollo hat sich mein Schwert gepackt und war nun drauf und dran mich zu töten.
Er wollte mich hinterrücks erstechen. Doch Quasimodo reagierte schnell. Er stieß mich zur Seite, sodass ich neben Esmeralda auf der oberen Galerie landete.
Frollo bohrte Quasimodo das Schwert in die Schulter.
„Quasimodo!“, rief ich entsetzt, als ich sah, was geschehen war.
Ich rannte zurück auf die Balustrade, während Frollo sich auf mich stürzen wollte, der das Schwert aus Quasimodos Schulter gezogen hatte.
Ich wollte ihn abwehren, doch wir erlagen den Gesetzen der Schwerkraft und stürzten über die Balustrade in die Tiefe.
Frollo fiel auf den Platz, der von dem flüssigen Blei „Überflutet“ war.
„Regina!“
Quasimodo blickte suchend hinunter auf dem Platz.
„Ja? Ich bin hier, hol mich hier runter!“, rief ich, denn ich hing an einem Wasserspeier, dessen Hals aus der Fassade von Notre-Dame ragte.
Sofort kletterte Quasimodo zu mir herunter und reichte mir die Hand.
Am ganzen Leibe zitternd, schlang ich meine Arme um seinen Hals und er brachte mich zurück auf die Balustrade der oberen Galerie.
„Unglaublich, da haben wir uns doch gegenseitig das Leben gerettet.“, sagte ich, als wir oben ankamen.
„Jetzt sind wir wohl quitt.“
Esmeralda umarmte Quasimodo zum Dank.
Wir gingen hinunter auf die Straße und das Volk jubelte uns zu.
Letztendlich ging ich zum Eingang der Kathedrale, wo Quasimodo zurückgeblieben war, und reichte ihm meine Hand und führte ihn nach draußen.
Das jubelnde Volk verstummte plötzlich.
Ein kleines Mädchen kam aus der menge auf Quasimodo zu.
Sie schaute ihm ins Gesicht und umarmte ihn.
Jetzt jubelte das Volk für Quasimodo.
Auf den Schultern einiger Männer wurde Quasimodo durch die Stadt getragen.
(Notiz: Normalerweise wäre die Geschichte nun zu ende gewesen Doch ich war ja noch da. Also ist das folgende gar nicht im Film enthalten.)
Ich ließ Quasimodo seinen Ruhm genießen und kehrte zurück in den Glockenturm.
Ich stand auf der oberen Galerie und starrte in die Ferne.
So merkte ich nicht, als Quasimodo zurückkam.
Er legte seine hand auf meine Schulter und ich erschreckte mich fürchterlich. Ich drehte mich um. Doch als ich sah, dass Quasimodo hinter mir war, beruhigte ich mich wieder.
„Mein Gott! Du hast mich zu Tode erschreckt!“, sagte ich.
„Ich kann doch nichts dafür, wenn du so im Gedanken versunken bist.“, sagte Quasimodo.
„Tut mir leid. Es ist nur…“
„Du vermisst dein Zuhause.“, unterbrach er mich.
„Ja… Ich würde wirklich gerne hier bleiben. Sehr gerne sogar, aber ich kann nicht.“
„Warum? Wegen deiner Familie?“
„Ich habe keine Familie mehr. Die einzige, die ich noch habe ist meine Mutter, und sie passt wie ein Luchs auf mich auf. Sie macht sich Sorgen um mich, wenn ich nicht zurückkomme.“
„Und was ist mit deinem Vater?“
„Ich habe keinen. Er ist schon lange tot. Er starb vor meiner Geburt.“
„Das ist ja traurig.“
„Ich komme zurecht. Aber weißt du was? Wenn ich einen Vater hätte, sollte er so sein wie du.“
„Wie ich?“
„Ja, ich könnte mir vorstellen, du würdest ein liebevoller Vater werden.“
Da meldete sich Hugo zu Wort: „Ja, warum adoptierst du sie nicht?“
„Sei still Hugo!“, forderte Laverne.
„Schon gut, ich finde das lustig.“, sagte ich.
„Naja, denkst du jetzt immer noch, ich wäre verrückt?“, fragte Quasimodo.
„Wie kommst du denn darauf?“
„Als wir uns kennen lernten hast du gesagt: Es ist doch nicht das Wahre, sich mit Steinfiguren zu unterhalten. Es gibt Leute, die dich für verrückt halten würden.“
„Das habe ich doch nicht ernst gemeint!“
„Sicher…?“
„Naja, anfangs vielleicht. Aber du weißt ja, was ich von dir denke.“
„Nein, was denn?“
„Du bist die außergewöhnlichste, liebevollste und stärkste Person, die ich kenne.“
Quasimodo wurde leicht rot im Gesicht: „Oh, danke.“
„An Komplimente wirst du dich jetzt gewöhnen müssen. Immerhin bist du jetzt der Held von Paris, nicht wahr, Quasi?“
„Oh! Du hast es gesagt!“
„Was denn?“
„Du hast mich bisher nie bei meinem Spitznamen genannt.“
„Ja, und?“
„Gerade hast du´s.“
„Das beweist doch, dass ich dich noch mehr mag, als zuvor.“
Ich umarmte Quasimodo.
„Was willst du jetzt tun?“
„Ich werde nach einem Ausgang suchen müssen.“
„Um in deine Zeit zurück zu kommen?“
„Mir bleibt nichts anderes übrig. So sehr ich dich auch mag, ich gehöre nicht hierher.“
„Kommst du jemals wieder?“
„Ich werd´s versuchen. Doch ich möchte dir nichts versprechen. Die reise nach Paris war sehr teuer und selbst wenn ich noch mal nach Paris komme, kann ich nicht dafür garantieren, ob ich wieder ins Mittelalter zurückkomme.“
„Du kommst also nie wieder?“
„Wahrscheinlich nicht. Tut mir leid. Aber sei nicht traurig. Du bist nicht mehr allein. Du hast jetzt viele Freunde und in Zukunft werden noch welche dazukommen.“
„Wirklich? Wer denn?“
„Das verrate ich nicht. Aber einen kleinen Hinweis will ich dir geben: Du wirst jemanden treffen, der dir viel wichtiger sein wird, als jeder andere deiner Freunde.“
„Wichtiger als du?“
„Auch wichtiger als ich.“
Wir gingen zusammen zum Südturm.
„Ich muss bestimmt den Weg zurückgehen, den ich hergenommen habe.“, sagte ich.
„Leb wohl, und pass auf dich auf.“, sagte Quasimodo
„Das gleiche gilt für dich. Leb wohl.“, sagte ich.
Mit diesen Worten ging ich die Treppe vom Südturm hinunter. Obwohl ich diesen Weg so oft in dieser Geschichte gegangen bin, kam ich nie in meine Zeit zurück. Doch dieses Mal klappte es.
Ich bemerkte es an den Touristen, die durch die Kathedrale gingen.
Ich trat hinaus aus der Kathedrale und ging auf den Platz vor Notre-Dame. Meine Klasse war noch da und ich konnte beobachten, wie meine Lehrerin meinen Mitschülern gerade eine ordentliche Standpauke hielt, weil sie mich durch die Kathedrale gejagt hatten.
Ich gesellte mich wieder zu ihnen und als wir den Platz verließen, um zurück in unser Hotel zu kommen, warf ich einen letzten Blick auf Notre-Dame, in der ich das Abenteuer meines Lebens erlebt und einen Freund fürs leben gefunden habe, in der Geschichte der Disneyversion von Victor Hugos berühmten Roman: Der Glöckner von Notre-Dame.
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Alt 01.04.2006, 19:43   #3
Nothingness
 
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