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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 30.09.2007, 11:47   #1
MutedStoryteller
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 307

Standard Grasnarbe

Grasnarbe

Bewässert den Boden mit eifriger Spucke,
bespuckt auch sich selber zur Fruchtbarkeit,
setzt sich zum saugen ne einzige Mucke,
man lies sie passieren,
begann zu massieren,
des Handgelenks andere Seit’.

Die Blätter des Rasens wuchsen nun heran,
erklommen die Knöchel und klebten daran,
Selbst die Nachtigall flog, fort hat ihr Plätzchen befeit,
ein Baum mit viel Geäst zu werden,
ein eingehen, in die großen Herden!
doch „eingehen“ war schon richtig geschreit.

Denn Luft ward knapp und nichts verband,
außer dem Band das stärker mehr erdrückte,
der Kopf nun längst von Kraut umspannt,
Dornen vor den Fingern und Blätter vorm Blick,
und irgentwas sagte „Erschrick, erschrick!
doch nicht nur, sondern lauf!“ Entrückte

Man zuvor aus Gründen nicht nun,
riss man, sich los begann,
zu tun was man zuvor ganz,
rückwärts tat
zerfetzte Laub mit erlaub,
niss e und Horn zerquetscht,
und Wurzeln, mit Ver-laub,
wo einst Grün
versucht
ward
zu blün’
ist jetzt nur noch ne schwarze Naht.
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