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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

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Alt 23.12.2014, 11:31   #1
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Standard Unbemerkt

Etwas erschaffen zu können

ist großartig

Die Befriedigung nach getaner Arbeit
der Stolz mit dem man sich kleidet
das Selbstbewusstsein mit dem man sich stärkt

zerbricht

wenn niemand deine Arbeit bemerkt
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2014, 14:15   #2
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Lieber Gylon,

Das verstehe ich nicht.....warum darf keiner die Arbeit bemerken?

Liebe Grüße

Anna
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2014, 22:21   #3
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Hi, Gylon,

und ich verstehe annas Frage nicht.

Du sagst:
Befriedigung, Stolz und Selbstbewusstsein (wenn man etwas geschaffen hat)
zerbrechen, wenn niemand es bemerkt.

Da ist was dran. Ein "gut gemacht", ein anerkennendes Nicken, wie oft wird das im Alltag vergessen. Ein paar freundliche Worte kosten nichts und sie können so viel zu einem besseren Lebensgefühl beitragen. Aber ehrlich sollte man bleiben, sonst wird es leicht zur Farce.

Gern gelesen,
lg simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2014, 22:42   #4
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Liebe Simba,

stell dir vor, ich habe jemand statt niemand gelesen - immer und immer wieder - ein kleiner Freudscher Lapsus , wenn du so willst ..

Nun verstehe ich Gylons Aussage und kann sie unterstreichen ..

Alles Liebe

Anna
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2014, 00:28   #5
männlich Karl Lauer
 
Dabei seit: 12/2014
Alter: 46
Beiträge: 144

Auch wenn Fremdbestätigung etwas Schönes ist, dieser Jemand, der etwas wohlwollend anerkennt, kann auch der interne Papi sein.

Sich-selbst-loben-können sollte Unterrichtsstoff werden.

Egoismus ist zuvorderst mangelnde Liebe für sich selbst.
Karl Lauer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2014, 00:35   #6
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Oder die interne Mami....
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2014, 11:58   #7
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe Mitzeiler,
danke für eure Kommentare.
Niemand sollte auf Eigenlob durch fehlende Anerkennung angewiesen sein!
Leider ein weitverbreiteter Zustand.

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 11:23   #8
männlich Karl Lauer
 
Dabei seit: 12/2014
Alter: 46
Beiträge: 144

Zitat:
Zitat von Gylon Beitrag anzeigen
Niemand sollte auf Eigenlob durch fehlende Anerkennung angewiesen sein!
Leider ein weitverbreiteter Zustand.
Lieber Gylon,

falls du mit "weitverbreiter Zustand" ein zuwenig an Fremd-Annererkung meinst, stimme ich dir vorbehaltlos zu.
Die Formulierungs-implizite "Aussage", das Eigenlob nur ein behinderter Trostpreis des "Alle-lieben-Dich" Lobes ist, ist aber gleichermassen verkehrt und schädlich.

Ich lobe mich nicht, weil andere es vergessen, mich zu loben, ich lobe mich einfach so! Einfach weil mir danach ist, einfach weil ich es möchte! Da ist kein Platz für "trotz" oder "wegen" der Beurteilung Aussenstehender, das ist "inhärentes", rein ""egozentrisches"" loben, und nach meiner Meinung, das höchste Lob, das ein Mensch einem anderen Menschen (sich selbst) entgegenbringen kann.
Das ist die (fremd) entkoppelte Sicht auf das Wesentliche, das autarke "Mit-sich-im Reinen-sein", das Bewusstsein, das Ich und nur ich die einzig relevante Beurteilungs-Instanz bin.
Das ist der einzige Parameter auf den ich Einfluss habe.
Sofern ich wirklich etwas ändern möchte, muss ich hier als allererstes anhebeln.
Erst wenn ich mit mir selbst rudimentär im Reinen bin, kann ich Fremd-Lobe aussprechen, die auch solche sind: Reines Lob bar jeglicher Missgunst/Kratzerei/Mileidsentladung/Selbstprofilierungsansatzes/Minderwertigkeitssolidarisierung.... sind.

Ich verzichte lieber auf "Lob" (Fremd-oder Eigen) anstatt ich darum bitten müsste. Und ich weiss Fremd-Lob zu qualifizieren: Ein lakonisches "Gut" eines Brummbären, zählt mehr als 17K Superlative einer notorischen Rampensau.

Aber hüben wie drüben, darauf habe ich keinen Einfluss, wenn der eine momentan mit dem Tod der Mutter, der Andere mit der Schmach biem Übervorteilen der Parkplatzjagd zu kämpfen hat... oder beide primär egozentriert sind... oder was für Gründe sie auch immer haben... welche Steuerlast ihr Volk drückt... wo die Schuhe nun exakt, wie stark drücken... die Erziehungparadigmen Saat tötetetn.... alles weit, weit ausserhalb meiner Einflussmöglichkeiten. Folglich auch weit, weit weg von Objektivität/Neutralität.
Lies einfach mal einen deiner Texte an Sonnen-Tagen und einer akuten Alles-Scheisse-Phase und gib jeweils ein Werteurteil ab.

Nicht desto trotz kann man mit Fremd-lob/motivation, genau so wenig wie Freundlichkeit nie großzügig genüg sein, und wir alle lieben Menschen, die offenen Herzens und mit Musik im Blut, freude-infizierend durch durch die Welt tanzen und überall irgendwas zu loben finden und es "überschwenglich" "loborgien"., man kann sich dem Zauber dieser Menschen selbst als ausgeprägter Misanthrop nur schwer entziehen.

Trotz dieser Ausnahmen, der Großteil von uns ist emotionale/herzliche Dutzendware. Da ich weiß, wie schwer es ist, den Menschen den ich am meisten liebe (mich selbst), zu ändern, wie kann ich dann erwarten, mittels irgendwelcher Parolen Andere auf Pfad zu bringen?
Das ist Anmassung! Und macht vor allem mich noch unglücklicher!

Beschreite ich aber den Weg: erst Eigenliebe kultivieren (Uabhängigkeit von Fremdmeinungen), dann Fremdliebe zu praktizieren (nicht zu "lehren" , sondern durch vorleben, Teflon-Schicht gegenüber Angriffen, Sturböckigkeit, Ach-mann-Gedanken zu entwickeln...) dann kann ich vielleicht via dem "Identifizierungsweg" ein nanogrämmchen Umdenken erwirken. Sicher nicht viel, aber mehr als jede Paraole, Ermahnung, Gardinenpredigt ... jemals erreichen wird.
Karl Lauer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 11:56   #9
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Mein lieber Karl Lauer
„Niemand sollte auf Eigenlob durch fehlende Anerkennung angewiesen sein!“
schließt das Eigenlob mMn. nicht aus. Eigenlob ist die Basis, durch die Annerkennung von außen wird es bekräftigt und bestätigt.
„Eigenlob stinkt“ sagt der Volksmund. Diesen Standpunkt vertrete ich nicht. Wer sich selbst loben kann, akzeptiert sich als Person. Das wiederum ist Grundvoraussetzung um als Mensch glücklich sein zu können. Ich danke dir für deine sehr ausführlichen Gedankengänge.

Liebe Grüße Gylon

Gestern war, ich beschenke Gylon Tag. Heute scheint wohl, ich belehre Gylon Tag zu sein. Herrlich, so kommt keine Langeweile auf. Der nächste Bitte.
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 13:21   #10
männlich Karl Lauer
 
Dabei seit: 12/2014
Alter: 46
Beiträge: 144

Noch etwas (jawoll, mir liegt das Thema am Herzen, es ist schliesslich nicht weniger als einer der fundamentalen Schlüssel zum Glück).

Gottes Zoo ist groß und vielfältig. Die meisten Kreaturen sind auf den ersten Blick böse, hässlich, gemein.... Aber sie sind, was sie sind. Sie haben sich nicht entscheiden Kellerassel, Phyton oder Antilopen-Killer zu werden.
Sie suhlen sich im Dreck, verspritzen Gift, schlagen zu, töten mit Pranken, Zähnen, Würgegriffen, Netzen, ausgeklügelten Waffensystemen... weil das ihre Natur ist.
Zu 3/4 sind so PROGRAMMIERT und zu 1/4 konditioniert. Ein Löwe im 24/7-Vollpension-Gehege greift einen Pfleger nur an, wenn er sich "bedroht" fühlt oder an Langeweile zu ersticken droht. Hier greift zum Teil "Konditionierung/Erziehung" vor der viel tiefer verankerten "Programmierung".

Menschen unterscheiden sich nur insofern von "Wir-haben-kein-Kulturerbe" Geschöpfen, das ihre Konditionierung/Erziehung, ihr sogenannter "freier Wille" tiefer greifen kann. Soweit, das Einige von ihnen ihre Natur komplett verlassen können. Der ein oder der andere Lama mag das geschafft haben, die ein oder Nonne war ebenfalls an diesem Zustand geschnuppert haben.

Der "Idealzustand des echten, freien Willens" wird wahrscheinlich immer Ausnahme bleiben, aber es gibt Epochen/Kulturkreise wo der "freie Wille" auf besseres Saatgut trifft, als anderswo/wann.
Der "freie Wille" eines Psychopathen (ich meine hier die 2-3% Bevölkerung, deren Genetik so konzipiert ist, das ihre Spiegelneuronen sie im objektiven Sinne nicht mitfühlen lässt) ist es natürlich soviel "Eigennutz" wie möglich aus allen Situationen zu ziehen: In einer materiellen Welt wird er auf Besitzanhäufung achten, in einer kriegerischen Welt auf die meisten Orden hinkämpfen, in einer Sport-Welt dem Siegertreppchen zustreben, in einer spirutellen Welt der "beste Beter" werden wollen....
Wie auch immer, ein Psychopath ist ausschliesslich Eigen-Glücks-Maximierung bestrebt, wenn dabei Andere auf der Strecke bleiben, oder gar ins Abseits/den Schlund/ das Verderben gestossen werden müssen, egal. Er FÜHLT einfach nicht mit diesen Menschen/Wesen. Ihn tangiert Unglück Anderer nur, wenn es seinen urtümlichen (Eigen) Zielen konträr läuft. Dann wird "Mitfühlen" instrumentalisiert, um über diesen Um-, oder Parallelweg sein eigenes Ziel umzusetzen.
Zu jeder Epoche, in jedem Kulturkreis, in jeder Schicht sind 2-3% nach gauscher Gleichverteilung "Psychopathen". Das können auf der einen Seite Massenmörder oder auf der anderen besonders eifrige "Heilige" sein, sie können ins Verderben stürzen oder ins gelobte Land führen... was sie eint ist: Ich, ich, ich und vorzugsweise ich will mich glücklich fühlen. Muss ich dafür Andere "lieben", helfen, aufnehmen, befreien... gut. Muss ich dafür Andere "hassen", sabotieren, angiften, schlagen, knechten, verderben... auch gut.

Ein Psychopath ist, was er ist. Seine Genetik determinier ihn felsenfest - wir können ihn kaum (im Wesen) ändern. Wir können nur Rahmenbedinungen, Ideale, Leitbilder, §Glücks-Paradigmen" schaffen oder postulieren, bei der nahezu Deckungsgleichheit zwischen seinem "Ich" und dem "Uns" entsteht.

Und wir können Nachsicht und Güte an ihnen üben. Einige von uns hatten eine grössere genetische Chance / bessere Konditionierung erfahren -auf ihrem Acker blüht Liebe und Mitgefühl besonders farbenfroh.

Wo auch immer wir uns zwischen diesen beiden Extremen befinden, wieviel Liebe wir auch immer für Andere empfinden... oder welche Gründe wir haben, Andere nicht zu lieben...
Es gibt eine Liebe die wir stets zu kultivieren versuchen müssen: Die Liebe zu sich selbst.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, wird nur gerne erfahren, wenn du dich tatsächlich auch selbst liebst.

Robert de Niro als Mendozzo in "Mission" ist so ein "resozialisierter Psychopath", der unter Jeremy Irons nachsichtiger Führung allmählich erkennt, das ein "Wir" uU das höhere "Ich" bedeutet.
Solange das "Wir" mit seinen innerem Kompass deckungsgleich ist, ist er ein Musterschüler der "Liebe". Das nenne ich "Konditionierung/Erziehung" (ohne die negativen Konnotationen beidier Begriffe). Es ist Einflussnahme gegen die tiefe Natur-Programmierung des Farrellen, zugunsten einer höheren "Natur", ohne ihn zu dressieren.

____________________

Mir brennt noch soviel zu diesem Thema, einstweilen aber erstmal vielen Dank fürs Zuhören.
Das entscheidende: Wie-kann-ich-mehr-lieben-Doktrinum folgt gesondert.

Wer kann und möchte - schaut euch mal oben erwähnten Film nur unter der Prämisse an, wie der beeindruckende Jeremy Irons nur mit Güte, Liebe, Nachsicht und Vorleben, bar jeglichem Fingerzeigens, einen "unverbesserlichen Menschen" ändert.
Karl Lauer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 13:48   #11
männlich Karl Lauer
 
Dabei seit: 12/2014
Alter: 46
Beiträge: 144

Zitat:
Zitat von Gylon Beitrag anzeigen
„Eigenlob stinkt“ sagt der Volksmund. Diesen Standpunkt vertrete ich nicht.
und "Bescheidenheit ist eine Zier... / lieber den Spatz in der Hand.../ alles Gute kommt von oben...../ beiss nicht die Hand, die dich füttert......".............

Ich glaube nicht, das dies ursprünglich dem VOLKSmund entsprang. Eher einer Kaste, die an geduckten VOLKSmündern Interesse hat/te.

Aber interessant, wie sich dergleichen in der Zielgruppe verselbstständigt hat und mit welchen Einflüsterungen Kinder noch heute fehlfehlgeleitet (erzogen!!!) werden.
Sehr schön, das du als erwachsener Mensch aus diesem Spiel aussteigst/auszusteigen versuchst! Ich weiss wie hartnäckig diese Brotkrumen non-metabolisiert auf die Gedärme drücken. Es gibt nicht genügend Magensäure um diese ganzen "Ballaststoffe" endlich auszu-SCHEISSEN!

Viel Erfolg im Kampf damit und einstweilen: Vergiss das (eigene)Schulterklopfen nicht: Selbst wenn der heutige Tag ein Rückschritt war! Du/Ich/Wir bist/bin/sind auf dem richtigen Weg!!! Dafür können wir uns nicht genug loben!!!!

Die Illuminations-Aurora dieses sehr verschwommenen, manchmal nebel-getauchten Zieles gibt uns die nötige Zugkraft, nicht die verrostete Nadel am Kilometerzähler.

Alles Gute mein Bester!
Karl Lauer ist offline   Mit Zitat antworten
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