Du

[Ex-Ylva]

Wunderschöne Zeilen und eine großartige Bildsprache...
Ich bin beeindruckt!!!

LG
Jo

[Eisenvorhang]

Hallo Jolanda,

ich bedanke mich für deinen Kommentar und deinen Besuch in meinem Faden.

vlg

EV

[Eisenvorhang]

Du bist für mich wie eine Landschaft und
ein Ausblick über Weite, Tal und Hang,
der Regen nässt im Grau die Bäume wund,
und aus der Tiefe steigt der Flüsse Klang.

Ich seh die Wiesen und ich sehe dich
und bin berührt von deinem Angesicht,
gleichst einem Veilchen, scheu und königlich,
doch einen Namen? Nein, den hast du nicht.

Ich warte auf die Ebbe und die Flut.
Ich seh mich selbst in dir versanden,
bin wohl verschüttet und auch ohne Mut -
nie hab ich dich im Ansatz je verstanden.

Aus „Pro dilecta matre mea“

[Lizard]

In die Tiefe eines Flusses einzutauchen und dem Klang des Stromes zu lauschen weckt ähnliche Emotionen wie diese wunderbare Stimmgebung Deiner Worte. Ich tauche auf. Und fühle mich tief berührt.

Es dankt und grüßt
Lizard

[Eisenvorhang]

Hallo Lizard,

ich danke dir für deinen Besuch und fürs Gefallen!

lg EV

[Emilie]

Lieber Eisenvorhang,

Dein Gedicht "Du" hat mich wieder einmal tief bewegt. Die Art, wie du eine Person mit einer Landschaft vergleichst, ist nicht nur originell, sondern auch voller Tiefe. Die Landschaftsmetaphern in deinem Gedicht öffnen eine Welt voller Gefühle und Stimmungen, die das Lesen zu einem echten Erlebnis machen.

Besonders beeindruckt hat mich die zweite Strophe, wo du das Bild eines Veilchens verwendest. Die Korrektur hat sich gelohnt.

Das Veilchen, oft in der Literatur als Symbol für Bescheidenheit und Zurückhaltung verwendet, passt perfekt zur Beschreibung einer scheuen Person. Diese Pflanze, die häufig versteckt unter Blättern wächst, spiegelt die Eigenschaften von Scheuheit und Zurückgezogenheit wider. Deine Wahl, diese Blume zur Darstellung einer Person zu verwenden, verstärkt das Gefühl der Zärtlichkeit und vielleicht auch der Verletzlichkeit. Das ist genial.

Die abschließende Strophe spricht von einer gewissen Resignation, einem Eingeständnis, dass das vollständige Verstehen der anderen Person vielleicht unmöglich ist. Die Bilder von Ebbe und Flut, von Sich-selbst-in-der-anderen-Person-Verlieren, sind kraftvoll und tragen zu einer tiefen Atmosphäre der Melancholie und subtilen Kompliziertheit bei, ohne kompliziert zu wirken. Es wirkt und liest sich federleicht. Das Federleichte ist nur dem Meister vorbehalten.

Das lyrische Ich spricht von einer gewissen Resignation, einer Akzeptanz der Unfähigkeit, die andere Person vollständig zu verstehen, was dem Gedicht eine bittersüße Note verleiht. Die Bilder von Ebbe, Flut und Versanden sind sehr kraftvoll und tragen zur Atmosphäre der Melancholie bei und führen zu einer unausweichlichen Distanz.

Deine Wahl der Worte und das Spiel mit den Metaphern sind, wie immer, exquisit. Die Struktur des Gedichts, die sowohl lyrisch als auch nachdenklich ist, lädt zum Verweilen und Reflektieren ein.

Was mir besonders gefällt, ist deine Fähigkeit, solche komplexen Emotionen und Beziehungen in prägnante, bildhafte Sprache zu fassen. Das Gedicht wirkt durch seine dichte Atmosphäre und die geschickte Verwendung von Symbolen und Metaphern nachhaltig und ist für mich einzigartig. Da stimme ich Ralfchen und den anderen zu. Ein Favorit!

Ich schicke dir heute übrigens das Bild. In den letzten Wochen hatte ich kaum Zeit.

Emilie

[Eisenvorhang]

Hey Emilie,

danke für deine zeit und für das Ausführliche.
Wenn ich versuche andere Dinge zu schreiben, kommt dabei nur ein Suppenbrand raus. Interessant wäre ja eine Mischung aus Rilke, Wagner und Winkler. So eine Schreibe zu entwickeln, erfordert aber viel Bildung, Talent und ein tiefgründiges studium der schrift.
was, glaube ich, nicht mein weg ist. ich fühle es einfach nicht.

wünsche dir eine stressfreie zeit!

lg

ev