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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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22.10.2014, 00:47 | #1 |
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Dysthymie (Das aktuelle Plagiat)
Ich bin verstimmt und mies gelaunt,
gereizt, nur mürrisch und verdrossen. Da hilft nur Hypertonie auf dem Cuolm da Vi bevor verraucht mein Zorn zu Apathie. Da wetz ich meine Messer, spür endlich Euphorie und gieße meinen Spott auf all den faden Trott, der Dichter Eier Atrophie. Da stehn sie wie begossen auf ihren hohen Sprossen. Von ihrer hohlen Logorhhoe bekomm ich zähe Diarrhoe. Wenn nicht des Pudels Kern sie singen, so will ich sie mit Hohn bezwingen. Wenn Sie mein Herz in Blei ersäufen, dann werd ich Salz in ihre Augen träufen. So wird mein Herz noch endlos brennen, wenn sie schon lange leblos pennen im Blei des Rhein. Nein! Rudeldichter werd ich niemals sein! *) gewidmet Urluberlu |
22.10.2014, 09:21 | #2 |
R.I.P.
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Hallo shoshin!
Vielen Dank für dein mir gewidmetes Gedicht! Es karikiert mich mit viel Lesehintergrund und Sachverstand. Aber nicht alles trifft völlig ins Schwarze: Z.B. deine Wortwahl ist nicht überall mein Stil (eher der von Barbie-Romulette, hihi...). Aber ein paar Reime sind Hitverdächtig, die schlürfe ich ein: z.B. Hypertonie - Cuolm da Vi, echt erfreulich! Und ich mag auch die witzigen Anspielungen, z.B auf meine Diarrhöe! Hoffentlich hat dir wenigstens eines meiner Gedichte gefallen. Gerne gelesen und bis bald Url Geändert von urluberlu (22.10.2014 um 11:06 Uhr) |
23.10.2014, 15:53 | #3 |
gesperrt
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Hallo Url,
Es freut mich, dass mein augenzwinkerndes Gedichtchen bei dir angekommen ist. Es hat mir großen Spaß gemacht, es zu schreiben (zu später Abendstunde). Ich habe ganz eindeutig einen Lieblingsvers, über den ich auch jetzt noch selbst laut lachen muss. Ich mag mehr als ein Gedicht von dir. Nur die Diarrhoegedichte haben sich ein bisschen abgenutzt und ich denke, man sollte es grundsätzlich vermeiden, sich zu sehr in eine Vorstellung oder "Feindbilder" festzufahren und wenn es auch noch so juckt , letztlich schadet es nämlich nur dem eigenen Wohlbefinden. Lieben Gruß shoshin |
23.10.2014, 16:22 | #4 |
R.I.P.
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naja, fragt sich, was stärker abgenutzt ist: meine parodien oder die lyrik der parodierten. ich denke, die haben bezüglich abnutzung noch einen riesenvorsprung! aber so lange sie von ihrer entourage nur schmeichelnde worte hören, werden sie weitermachen.
ich suche mir neue feinde, ha! aber die auswahl ist leider klein. seit monaten geistern die selben untoten mit mir als einem von ihnen durch teilweise dutzende von foren. vielleicht sollte ich mal über günther grass spotten? der war schon lange nicht mehr zielscheibe empörter forendichter... oder präsident bush? der ist nun auch schon kein thema mehr. vielleicht putin? oder sepp blatter? oder die zschäpe? oder ich guck mir bei dr. karg in seinem weltumspannenden werk was aus, der weiss bescheid, wo die falschen fuffzger dieser welt zu finden sind! du fällst als feind nun leider weg. aber ich mag auch solche wie dich, obwohl ich da nicht gern drauf haue... bis bald shoshin |
23.10.2014, 17:50 | #5 |
gesperrt
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Ja, oben wird die Luft halt dünn und der Elfenbeinturm ist auch nicht anderes als ein Gefängnis. Ich bin nicht so lange dabei, deshalb finde ich noch vieles spannend und neu und vieles kann mich deshalb auch begeistern, was den "Untoten" nur noch ein müdes Lächeln oder nur mehr einen zynischen Kommentar entlockt.
Feinbilder finden sich an jedem Eck. Wir und die Welt sind völlig verrückt. Und der Stoff für Spottgedichte geht wohl nie aus. Dagegen scheinen dann alle Versuche wahrhaftiger Lyrik und Poesie oder gar Romantik bei einer rationalen Betrachtung der Welt immer mehr der Lächerlichkeit zuzuordnen. Aber die Versuche die Abgründigkeiten anzuprangen enden oft in auswegloser Bitterkeit und Verbohrtheit, vegiften uns selbst und ändern an den Tatsachen genau gar nichts. Gewalt erzeugt Gewalt, Hass erzeugt Hass. Ja, wer weiß, ich jedenfalls nicht. Wenn man kotzen muss, dann sollte man auch kotzen und dann ist es draußen. Also in diesem Sinne eigne ich mich bestimmt auch als Feindbild...und ich bedanke mich, dass du so gnädig bist und mich nicht hauen magst Lieben Gruß shoshin |
23.10.2014, 18:47 | #6 |
R.I.P.
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du sagst es: "versuche"
es sind die "versuche zu wahrhafter lyrik und poesie", welche mich zu parodien reizen. daneben gibt es aber auch die "gelungenen versuche", die niemandes spott provozieren. und unter den "versuchen" gibt es zudem welche, deren väter oder mütter sich nicht zusätzlich noch auf einen thron setzen und eine hymnensingende entourage um sich scharen. zugegeben: das ist eine schäbige art, ein gedichteforum zu betrachten. aber vergleich das mal mit einem chinesischen fluss, in dem die anwohner ihr gemüse waschen und in den die abwasser der düngerfabrik weiter oben laufen. spätestens wenn die kreis-parteispitze kommt und dem fabrikdirektor eine belobigung überbringt für seine verdienste um die lokale nahrungsproduktion, wendest du dich ab. wenn du kannst. ich? ich kann nicht. wo finde ich denn sonst jemand, der (sorry, die) einen fluss aus flüssigem blei liest und sogar gut findet? wo sonst soll ich mein gemüse waschen? und: ist es wirklich schäbig, den dichterfürsten, der "nackte stunden" "entleert" verbringt beim wort zu nehmen und zu parodieren? den dichterfürsten, der selbstbewusst entscheidet, was ein text braucht, um sich gedicht nennen zu dürfen? ist es schäbig, witze über den papst oder frau merkel zu machen? die ihrerseits redlich "versuchen", unser aller Bestes zu wollen und zu bewirken? nun rede ich schon bald so ausschweifend wie anamolie... drum ende. schönen abend, trag was dazu bei, dass hier über "gelungene versuche" geredet werden kann und bis bald url |
23.10.2014, 20:58 | #7 |
gesperrt
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Lieber url,
Ich wollte eigentlich mich eigentlich nicht auf eine "Grundsatzdiskussion" über das, was richtig oder falsch scheint, verwickeln lassen. Aber ich muss gestehen, dass ich deine Denkweise anziehend finde. Du hast mein "glitzern und glänzen" zu deinem "Fluss aus Blei" offensichtlich richtig verstanden. Aber ich denke, dass du die "Dichterfürsten" falsch einschätzt. Es besteht für mich nämlich kein Unterschied zwischen den selbsternannten oder von anderen so eingeschätzten "Dichterfürsten", die die Spreu vom Weizen trennen wollen. Warum sollte es jemand "Bestimmten" vorbehalten sein, "gelungene Versuche" von "gescheiterten Versuchen" zu unterscheiden? Es ist immer rein subjektiv. Und auf diesen "Dichterfürsten" auf den du hier anspielst, trifft dies genauso zu, wie auf dich. Man hat bestimmte Vorstellungen, bestimmte Vorbilder und ein bestimmtes "Wissen" und das sind dann Maßstäbe, die man anlegt. Aber es ist nicht so, dass nicht der eine oder andere manchmal seine eigenen Maßstäbe hinterfrägt und an diesen und sich selbst zweifelt. Überspitz ausgedrückt: Sind wir nicht alle Merkel und der Papst? Ich weiß nicht, ob das verständlich ist? Lieben Gruß shoshin ps. karg scheint aber tatsächlich nie an sich zu zweifeln, nomen est omen |
23.10.2014, 22:26 | #8 |
R.I.P.
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roma locuta, causa finita
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Lesezeichen für Dysthymie (Das aktuelle Plagiat) |
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