Überflutung ohne Stöpsel bei Poetry.de

nimmilonely · 20.10.2012, 14:59

Überflutung ohne Stöpsel

Ich bin gerne wach,
nachts,
wenn alles schläft,
hole ich mein Leben nach.
Dann lese, schreibe atme ich
die Stille,
das Uhrticken, es verschwimmt,
verschwindet höflich,
bis ich mich zum Lichtschalter strecke
und die Nacht einlasse.

Ich gerne wach,
zu lange,
wenn alles wacht,
sehe ich meinem Leben nach.
Dann lese, schreibe, atme ich
nur schwer.
Kein Uhrticken mehr hörbar,
der Lärm ist dreist,
bis ich mich zum Lichtschalter strecke
und merke, dass es nichts bringt.

Poetibus · 21.10.2012, 19:37

Hallo, nimmilonely,

die "Gegenüberstellung" gefällt mir, vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich etwas Ähnliches geschrieben, allerdings ging es darin um männlich/weiblich.

Ich wohne mitten in einer Stadt. Manchmal wünsche ich mir auch, einfach einen "Stöpsel" ziehen zu können, um genüßlich zuzusehen wie Lärm und Hektik, die ganze Reizüberflutung, im Abfluss verschwindet ...

Ja, nachts ist es ruhiger, am ruhigsten eigentlich so zwischen 2 und 4 Uhr morgends, leider muss ich um die Zeit, von sehr seltenen, einzelnen Ausnahmen abgesehen, schlafen.

In der ersten Strophe: Licht aus - Ruhe. In der zweiten Strophe: Bringt leider überhaupt nichts.

Eine Anmerkung und eine Frage:

Zitat:

Ich gerne wach, <-- hier hast du das "bin" vergessen
zu lange, <-- ich verstehe, was "zu lange" meint, nur mein "Gefühl" würde gerne "am Tag" lesen, als Gegenstück zu "nachts"
wenn alles wacht,

In Strophe 1 fehlt hinter "schreibe" das Komma.

Nur meine Rückmeldung als Leser.

Freundlichen Gruß,

Poetibus

nurdean · 25.10.2012, 18:56

Abgesehen von den Rechtschreibfehlern ein netter Vergleich.

Das Problem haben wohl viele... Früh aufstehen und dann erst in der späten Nacht die Kreativität entfalten können. Da bleibt entweder die Gesundheit oder die künstlerische Entfaltung auf der Strecke, je nach Tagesbeschäftigung...

nimmilonely · 27.10.2012, 20:49

Hallo Poetibus,

danke für deine Anmerkungen. Habe sie gewinnbringend eingebunden. So gefällt mir das Gedicht tatsächlich besser.

Überflutung ohne Stöpsel

Ich bin gerne wach,
nachts,
wenn alles schläft,
hole ich mein Leben nach.
Dann lese, schreibe, atme ich
die Stille,
das Uhrticken, es verschwimmt,
verschwindet höflich,
bis ich mich zum Lichtschalter strecke
und die Nacht einlasse.

Ich bin gerne wach,
am Tag,
wenn alles wacht,
sehe ich meinem Leben nach.
Dann lese, schreibe, atme ich
nur schwer.
Kein Uhrticken mehr hörbar,
der Lärm ist dreist,
bis ich mich zum Lichtschalter strecke
und merke, dass es nichts bringt.

20.10.2012, 14:59	#1
nimmilonely Dabei seit: 12/2010 Ort: Mainz Alter: 35 Beiträge: 853 Meine Gedichte Meine Favoriten	Überflutung ohne Stöpsel Überflutung ohne Stöpsel Ich bin gerne wach, nachts, wenn alles schläft, hole ich mein Leben nach. Dann lese, schreibe atme ich die Stille, das Uhrticken, es verschwimmt, verschwindet höflich, bis ich mich zum Lichtschalter strecke und die Nacht einlasse. Ich gerne wach, zu lange, wenn alles wacht, sehe ich meinem Leben nach. Dann lese, schreibe, atme ich nur schwer. Kein Uhrticken mehr hörbar, der Lärm ist dreist, bis ich mich zum Lichtschalter strecke und merke, dass es nichts bringt.

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25.10.2012, 18:56	#3
nurdean Dabei seit: 02/2011 Ort: Thurgau, Schweiz Alter: 32 Beiträge: 163 Meine Gedichte Meine Favoriten	Abgesehen von den Rechtschreibfehlern ein netter Vergleich. Das Problem haben wohl viele... Früh aufstehen und dann erst in der späten Nacht die Kreativität entfalten können. Da bleibt entweder die Gesundheit oder die künstlerische Entfaltung auf der Strecke, je nach Tagesbeschäftigung...

27.10.2012, 20:49	#4
nimmilonely Dabei seit: 12/2010 Ort: Mainz Alter: 35 Beiträge: 853 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Poetibus, danke für deine Anmerkungen. Habe sie gewinnbringend eingebunden. So gefällt mir das Gedicht tatsächlich besser. Überflutung ohne Stöpsel Ich bin gerne wach, nachts, wenn alles schläft, hole ich mein Leben nach. Dann lese, schreibe, atme ich die Stille, das Uhrticken, es verschwimmt, verschwindet höflich, bis ich mich zum Lichtschalter strecke und die Nacht einlasse. Ich bin gerne wach, am Tag, wenn alles wacht, sehe ich meinem Leben nach. Dann lese, schreibe, atme ich nur schwer. Kein Uhrticken mehr hörbar, der Lärm ist dreist, bis ich mich zum Lichtschalter strecke und merke, dass es nichts bringt.