Der Nachtmahr

[Cornelius]

Gestatten: Bin dein kleiner Freund,
der nachts in deine Kammer streunt.
Verborgen bleibt mein Angesicht
vor dir im hellen Tageslicht.
Jetzt leuchtet uns des Mondes Schein.
Du schließt die Augen - und bist mein.

Ich zeige dir, was deine Welt
im Innersten zusammenhält.
In jedem Winkel, jedem Erker
von deines Geistes tiefstem Kerker
lass ich die Schatten von der Leine.
Der Gyrosteller tut das Seine,

den mit drei Ouzo du begossen.
Dein Seelentor wird aufgeschlossen,
wenn in des Hirngewindes Engen
Erinnerungen wüst sich mengen.
Ich führ sie dir berauschend vor
als Bildersymphonie mit Chor.

Von allem, was dich heimlich peinigt,
wirst du durch meine Hand gereinigt.
(Ich weiß, du wirst es mir nicht danken.)
Lass ich dich dann aus meinen Pranken
nach schwerem Schlaf im Morgengrauen,
darfst fröhlich in den Tag du schauen.

Von allem, was du in der Nacht
als meine Geisel durchgemacht,
was du an schrecklichem Geschehen
erlebtest, ohne zu verstehen,
bist du bis Mitternacht befreit.
Viel Freude in der Wirklichkeit!

[Eisenvorhang]

Hey Cornelius,

ein so tiefes Thema über einen Nachtmahr, der erscheint, wenn der Mond aufgeht und ein Befreier ist. Und dann mittendrin ist der Gyrosteller.
Ich musste an der Stelle wirklich feiern.

Besonders erfreut mich die Parenthese. Sehe ich viel zu wenig, bitte mehr davon.

Lg

EV