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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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10.08.2021, 09:25 | #1 |
Staubfresser
Ein alter Mann
Frisst Staub, so oft er kann Ein junger Mann verdorrt, verkannt Der Junge war ein Blumenpflücker Und brannte ihm auch Durch Rosendornen, Efeu-Ranken Oft Zunge und auch Hand Denn, wenn er in die Wälder ging Trugen die Blätter Staub Und in dem Nebel unter dem Laub In den Schatten, ein Umriss lag War es nur Schatten? War es Satyr? Ihm bis zur Quelle zu verleiden die Gier Dort saß dann der Alte Und füllte das Wasser mit Schlamm Er röchelt: „ Du kannst nicht leben in staubigen Zeiten Und durch die Luft fliegen Bibliotheksbücherseiten Wenn du nicht trinkst auf die goldenen Jahre Das rote saftige Trauben Blut Wie es jeder Tor schon tut Denn du bist viel schlauer als sie Du siehst den Staub Der den Blicken flieht Du erkennst Medusas Raub Weil du nach hinten siehst Die Schönheit kommt mit der Zeit Und bleibt dem verleidet, der die Wissenschaft meidet Und wenn du selbst wieder sprichst Und der Staub sich in deine Kehle frisst Dann trink ein Schluck Bevor die nächste Fahne wird gehisst Und du hörst die nächste Flut: Für König und Vaterland Dann nimm die Feder in die Hand Der Staub endet nie Lieber verkanntes trunkenes Genie Als wieder fürs Vaterland |
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