Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Lebensalltag, Natur und Universum

Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 23.11.2018, 19:52   #1
männlich Nicksnoop
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Heidelberg
Alter: 27
Beiträge: 2

Standard Geister der Gegenwart - Der Weise

Der Weise

Der Mond ist ein Gelehrter und er lehrt
während ihn die Leere umgibt, er leert
und er reflektiert, des Sternes Stahlen
allein, ja einzig was ihn wärmt, Wahrheit.

Und der Weise sieht es klar und hell,
eine streckend' Hand ragt in die Lüfte,
will es begreifen, die Frucht des Mondes
pflücken, wo er auf felsiger Klippe steht.
Motten, dem Licht des Mondes entgegen.

Des Weisen lebend Lippen leiser Schrei,
sich abwendende Motten, dunkle Fenster
speien sorglos seltsamen Strahl und eisig,
nicht wärmend und doch grell? Schmerz,
kalt doch das, was vorgibt zu sein Licht,
sich windende Motten begreifen es nicht.

Am gefrorenen Glas, eine Blume aus Eis,
die Muster ihrer Flügel sind auf ewig eins?
Auf der Blume sitzen weit're hundert Falter
und tausend Züstler umfliegen den Schein,
und bis zur Erschöpfung ist nun ihr da-Sein.

Der Weise ein Schritt bei Seite, da erhebt sich,
erhaben über Klippen, ein Stern namens Sonne.
Doch lässt nicht einmal Herrlichkeit verwelken,
die Blüten kristallener Blumen. Frei vom Bann
können einige Falter entkommen, zur Wärme,
weg von künstlich Leuchten blendend Schein.

Dem Weisen entgegen, am Weisen vorbei
stellen sich Motten als Schmetterlinge vor,
Falter des Tages, immer höher, ein Glanz
den Namen der Sonne tragen die Schuppen
von bunten Schwingen sie fallen herab
Und es regnet Asche auf den Weisen herab
Und der Weise begreift, Wahrheit war eins!

Illuminiert ist er, nicht länger Verblendung,
nicht länger heiliger Schein. Am Tageslicht
hängt der Mond, wie eins, reflektiert Wahres
in neuem Kleid. Ein Mantel trägt der Weise,
gesponnen aus des Mondes Sichel Staub
und wahrlich ein Weiser ist er nun.

Flüssig werden Augen die in die Sterne starren,
Vor eisernen Fenstern gefriert der Atem immer.
Nicksnoop ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Geister der Gegenwart - Der Weise

Stichworte
mond, wahrheit, wissen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Jene weise Weise Ametyst Gefühlte Momente und Emotionen 7 23.05.2015 14:09
Jene weise Weise Ametyst Gefühlte Momente und Emotionen 0 19.05.2015 18:12
Gegenwart Kurier Lebensalltag, Natur und Universum 2 24.04.2015 20:08
Gegenwart AndereDimension Sprüche und Kurzgedanken 1 19.10.2013 18:28
An die Gegenwart Schmuddelkind Philosophisches und Nachdenkliches 6 26.11.2011 11:24


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.