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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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28.10.2022, 16:03 | #1 |
Die etwas anderen Pflegekinder
Die etwas anderen Pflegekinder
Als ich sie sah, total verdreckt, da fasst ich mir ein Herz. Ihr Zustand hatte mich erschreckt. Das war doch wohl ein Scherz! Waschen ist ja heutzutage hierzulande kein Problem. Ich stellte mir die eine Frage: Ist man blind oder bequem? So nahm ich sie dann kurzerhand mit zu mir nach Haus. Knüpfte dort ein Freundschaftsband. Der Dreck war mir ein Graus. Ich kümmerte mich liebevoll und wusch sie gleich zweimal. Die Sauberkeit war wundervoll, die Zeit mir schnurzegal. Dann fragt ich nach, woran es lag, den Schmutz zu ignorieren. So kam es schließlich an den Tag: Man vergaß was zu notieren. Es fehlte schlicht an dem Grät zum Reinigen von Sachen. Eins zu bestellen sei zu spät. Da konnt ich auch nichts machen. Schmutzige Baumwollhandtücher ein Dorn in meinen Augen. So müssen meine "Pflegetücher" einmal pro Woch' dran glauben. Candlebee |
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28.10.2022, 17:09 | #2 |
Hallo Candlebee,
ja, die leidige Hausarbeit. Hat man alles geordnet und sauber, kann man eigentlich gleich wieder von vorn anfangen... Hier stört mich das doppelte "voll" etwas (auch, wenn es gar nicht so aufdringlich ist). Du könntest schreiben: Die Sauberkeit war einfach toll Bei "...tücher" wieder dasselbe, aber da fällt mir auf Anhieb leider nichts ein. Grüße Faber |
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03.12.2022, 11:38 | #3 |
Hallo Faber,
hui, hatte deine Antwort nicht auf dem Schirm. Ich geb dir recht. Deine Anmerkungen geben mir zu denken. Mal sehen, was sich da ändern lässt. Der "leidigen Hausarbeit" kann ich nicht zustimmen. Ich wasche total gern Wäsche und hänge sie auf. Lege sie zusammen. Das einzige Übel ist das Bügeln. Schrecklich, weil ich damit sooooo viel Zeit verschwende. Die übrige Hausarbeit wird eben gemacht. Da ist es stimmungsabhängig, ob ich es gern tu oder nicht. Aber ich mag es sauber und aufgeräumt. Danke für dein Feedback. Grüße zu dir, Candlebee |
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03.12.2022, 19:00 | #4 |
Hi Candlebee, ich versuche schon immer im Vorfeld die Pointe zu erahnen, hier kam sie überraschend und trocken mit einem Wisch,
LG Donna |
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03.12.2022, 20:15 | #5 |
Forumsleitung
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Und die Moral von der Geschichte ...
Was mich angeht - aber von vielen Seiten bestätigt bekomme -, so bin ich in puncto Hausarbeit bequem geworden. In meiner Kindheit stand meine Mutter noch alle drei Wochen in der Waschküche, kochte die Wäsche in einem Kessel ab, der mit Holz und Kohle befeuert wurde, schrubbte sie in der Bütt auf einem Brett mit einer sog. "Wurzelbürste", spülte sie mehrfach, bis das Wasser nicht mehr schäumte, und hing dann die Wäsche im Hof zum Trocknen auf, Sommer wie Winter. Heute muss ich mir einen Ruck geben, die Wäsche in die Waschmaschine zu legen, anschließend in den Trockner, und sie zum Zusammenlegen rauszuholen. Dann steht das Zeug zwei Tage in der Plastikwanne, bis ich mich zu den letzten Handgriffen überwinden kann, und noch zwei weitere Tage, bis alles im Schrank verstaut ist. Bügeln ist bei mir längst ein No-way. Mit dem Geschirrspüler geht es mir übrigens genauso: Ein- und Ausräumen sind einfach ätzend! Was die dreckigen Kinder angeht: Je mehr Schlamm an ihnen klebt, umso besser für ihr Immunsystem. Als Kind war ich bei Wind und Wetter draußen, ließ mich nassregnen, bis ich wie eine Kanalratte triefte, terrorisierte mit meinen Schuhen jede Pfütze, tollte im Hochsommer barfuß auf dem heißen Asphalt, spielte mit anderen Kindern in jedem Gebüsch Verstecken und fragte im Sandkasten nicht danach, ob eventuell ein Hund hineingepinkelt hatte. Weder im Kindergarten noch später in meiner Schulklasse wurde ein Kind ernsthaft krank oder hatte unter Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu leiden. Meinen Sohn ließ ich ebenso groß werden, wie ich es durfte: im Dreck. Ergebnis: Er ist gegenüber Krankheiten ziemlich resistent. Hingegen habe ich in den 70er und 80er Jahren Mütter kennengelernt, die sich in ihrem Fürsorge- und Reinlichkeitswahn die Erreger von Krankheiten ständig ins Haus geholt hatten. Du siehst, Candlebee, mit der Aussage deines Gedichts stehe ich auf Kriegsfuß. Aber das ist nur eine Lebenseinstellung und somit eine Meinung. Was das Gedicht weiterhin angeht, ist es überholungsbedürftig, denn es holpert und stolpert an mehreren Stellen, weil sich Jamben und Trochäen in die Quere kommen. Immerhin: Es ist wohltuend, auch mal ein anderes Thema präsentiert zu bekommen als das weithin verbreitete Herz-Schmerz-Geflenne. LG Ilka |
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