ich verstehe es – und nicht (01_22)

[LeMot]

was wir aufgaben, für uns
und fanden – und nicht
uns erstürmten, verlangten
und vergaben – und nicht

was wir suchten, an uns
uns erfanden – und nicht
uns verliebten, begehrten
und verloren – und nicht

was wir wollten, in uns
und erlangten – und nicht
uns vereinten, verstritten
und versöhnten – und nicht

was wir sahen, vor uns
und ergriffen – und nicht
und verbrannten, verrannten
uns verbanden – und nicht

was wir liebten, an uns
uns ersehnten – und nicht
und uns hielten, verziehen
uns verstanden – und nicht

weil ich wünschte, dich – für mich
und verließ mich - für dich
weil ich liebte und liebe - und weil ich, dich
verstehe – und nicht

© LeMot

[Opak]

Es ist schön, wie du den Verstand in Worten zerbrichst. Ich glaube zu verstehen, was du nicht verstehst und verstehe, das du es nicht verstehst. Der Beitrag entzaubert auch ein bisschen diese emotionale Flügelwelt der Liebe. Am Ende bleibt nämlich eigentlich nur Unverständnis, obwohl das Ziel vermutlich Klarheit ist.

[LeMot]

lieber opak, danke, dass hast du fein erkannt und sehr trefflich beschrieben... es ist so, wenn die gefühle wie lose schnüre im wind flattern und der raum, wo die liebe warm und behütet zu hause war, plötzlich leer und kalt geworden ist. und man es nicht begreifen und ergreifen kann. du scheinst mir in einer ähnlichen situation zu sein, wenn ich deine gedichte lese - bleib´tapfer! liebe grüße s.