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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 16.09.2006, 17:08   #1
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Standard Der kleine Prinz

Wacht ein kleiner Prinz auf
auf dieser Welt
weint ein alter Mann
im Sterbebett.

Ehedem ihm gleiches
Schicksal dräute
äugt er jetzt Leute
besingend einen Tod
der allen unbekannt.

Einst sassen sie zusammen
ein Prinz mit altem Mann
herrschte Stille -
trafen fragende Augen
auf ohnmächtige -
die bedrückend traurig klang.

Am Abgrund des Schweigens
liess der Alte Masken
fallen
erkannte der Prinz
hinter dessen Augen
königliche Hallen
seit langem kalt und leer.

Der Weg ist nun zu weit
für den alten Mann
durch den Dickicht der Scheinhaftigkeit
einer Welt, die für Prinzen
in den Abgrund fällt,
wenn sie keiner fest in Armen hält.

„Siehst du den Gott,
der dich zum Narren hielt?“,
fragte der kleine Prinz in
die Nacht hinaus, in der er
den Alten zum letzten Mal
am Himmel traf.

„Ich sah ihn ständig aus
dem Abgrund sprechen,
verlor dabei die Balance;
versteckte mich hinter Grimassen
gefallend dabei der Massen Messen.“

Zuletzt seufzte er:
„Halte Du dein Versprechen,
werde König!
und verschwand im Sternenmeer.
Incarnatus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2006, 01:08   #2
Appelschnut
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279

Ich mag das Übersinnliche deines Gedichtes. Und das mytische Spiel mit dem Alter, das du treibst. Alter kontra Jugend - ein viel behandeltes Thema, aber gut aufgegriffen...
Was mir etwas sauer aufstößt ist deine Metrik, wenn denn überhaupt eine vorgesehen war?!? Für meinen Geschmack sollte daran gefeilt werden.

Liebe Grüße
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2006, 09:29   #3
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Hallo Fussballerin

Ich danke für deinen Kommentar. Metrik sucht man in der Tat in diesem Gedicht vergebens - das ist einerseits gewollt, andererseits muss ich aber zugeben, dass solche "Lyrik" leserunfreundlich daherkommt und eigentlich gar keine mehr ist - nur vereinzelt tauchen noch metrisch zusammenhängende Verse und Wortgruppen auf.

Absicht der ausbleibenden Metrik ist das Unterstreichen des mMn wieder brisanten "Generationenkonfliktes", wie ihn bereits Antoine de Saint-Exupéry poetisch umzusetzen wusste.
Incarnatus ist offline   Mit Zitat antworten
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