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Alt 24.12.2014, 01:33   #1
männlich Karl Lauer
 
Dabei seit: 12/2014
Alter: 46
Beiträge: 144


Standard Johann Wolfgang Amadeus Immendorf

(Inhaltsangabe)

Ein sensibles Künstlerportrait das seinesgleichen nicht sucht. Eine unbeschönigte Gesellschaftsstudie, die die Zeit von damals voll gut erzählen tut. Aber auch eine der schönsten Liebesromanzen und ein packender Thriller obendrauf, mit viel spannender Mathematik und anderen Abenteuern, sowie ein philosophischer Roman in bester Science-Fiction-Manier und ein medizinisches Nachschlagewerk mit Generationenkonflikt und so.
Und Religion und Sport ist auch viel drinne! Ausserdem mit taussendundeins lecker Kochrezepten und ganz schön viel anderes, sehr Wichtiges zum Lernen und Verstehen. Jawoll: Ein Buch wie das Leben selbst - immer schonungslos offen und ganz schön ungerecht, aber manchmal mit viel positivem Tatsch doch.
Kurz: ein Buch für junge Frauen und Männer jeglichen Geschlechts von 3 bis 300 Jahren.

(irgendwer interessiert?)
Karl Lauer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2014, 14:32   #2
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269


Zitat:
Karl Lauer
die die Zeit von damals voll gut erzählen tut
Lieber Karl Lauer,
du hast mich total voll gut im hier und jetzt aus meiner melancholischen Stimmung gerissen mit dem Textchen.

voll lächelnde Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 02:00   #3
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380


Das ist ja dolle, liebe Karl Lauer, was du uns da mitteilen tust. Über so was muss man sich erst mal im klaren werden.

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 02:29   #4
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237


Also wenn es da keine Rätsel drin tuten tun, dann ist das nichts für mich.
Und wieso steht diese Satire nicht unter Rap-Texte?
Ganz einfach. Weil das Wort Schei.. fehlt.

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2014, 09:22   #5
männlich Karl Lauer
 
Dabei seit: 12/2014
Alter: 46
Beiträge: 144


(Danke mein Lieben! Ich beginne mitten im ersten Kapitel - ich hatte erst noch den Stil gesucht, alles davor ist najanaja- und ich viel zu faulfaulfaulfaul um es zu redigieren - also Leutz: Ihr werdet schon reinfinden und falls nich, suchet nich vergebens! Und nun: Bitte anschnallen, es geht los)

...Allerdings halfen 2 weitere Männer, die ihrerseits wiederum 2 Tannenbäume trugen unserem Künstler. Diesmal hatte er nämlich auf ihr obligates "Grüss Gott" geantwortet. Nicht in Worten, wie gesagt, konnte er kein Körperteil bewegen - und die Zunge bleibt eben ein Körperteil, selbst bei einem Menschen hochkünstlerischer Fassong! Der pfiffige Künstler hatte also ganz einfach seinen Vorsatz aufgegeben und mit seinen Ohren gewackelt. Exkurs: nein, die Ohren sind kein Körperteil, siehe Krankheiten/13tes Jahrtausend/Flämen/Flandern/VanGogh-Syndrom. Exkurs Ende.
Der schnitteige Steifgefrone wackelte also mit seinen Ohren und unscheinend in einem Code, den die beiden Alpinisten problemlos verstanden, resp. richtig interpretierten: "Grüss Gott und SOS. Ich bin steifgefroren stop. Ich kann nur noch meine Ohren bewegen stop. Was sagt ihr nun? stop. Helft mir bitte stop."
Natürlich packten die beiden Großherzigen sofort an und trugen Mozart, denn um keinen anderen handelte es sich hier, flugs in die Hütte. Da er ein einziger Eisblock war, stellten sie ihn direkt neben den glühend heißen Kaminofen. Zum Dank wackelte Mozart ein paar besonders schöne Ohrbewegungen. Doch keiner der Männer verstand diese. Vielleicht Ausländer? Vielleicht wollte sie auch niemand verstehen, denn eine Flasche 76er Branntwein machte die Runde und die Männer befürchteten vielleicht das er n Schluck abhaben wollte. Doch das ist reine Spekulation, Fakt ist, das der Branntwein sehr stark war und die Männer alsbald einschliefen.
Und da Mozart immer noch ein einziger Eisblock war und zudem von den Männern zu nah an den Ofen gestellt, geschah das Unfassbare: Mozart schmolz im zarten Alter von 21 Jahren einfach so weg. Er wurde gerade mal 17.


2. Kapitel_


Allerdings handelte es sich bei diesem Mozart nicht um jenen, von dem Sie denken, welcher! Nee! Der, den Sie meinen, war nämlich nie und nimmer in den Krakauer Alpen und überhaupt war die Bergsteigerei nich so sein Ding. Na gut, vielleicht mal am Vormittag, wenn´er zwischen 2 Opern noch n bissl Zeit hatte mal kurz n 6000er besteigen, ein "ich war hier" in die Wolken meißeln, aber das wars dann auch! Für mehr war er sich viel zu schade, der Herr Künstler. Und überhaupt war Mozart, also so rein vom menschlichen her, n bissl tüksch. Das einemal zum Beispiel, als eine alte Frau ihm einen guten Tag wünschte, hat er überhaupt nicht geantwortet.
Er hat so getan als sei er sehr schwerhörig und könne sie deshalb nicht verstehen. Grußlos ist er einfach weitergeradeld. Die alte Frau hatte ihn aber total durchschaut, denn schwerhörig und radeln, also, so leichtsinnig is ja nu erstmal gar keiner. Auch nich ein so lotterhafter "Künstler" wie der "feine" Herr Mozart, der zufällig auch nur ihr Sohn war und schon deshalb nicht.
Und überhaupt hatte sie nur Hass für ihren lieben Sohn, denn das aus dem mal nichts Vernünftiges wird, hatte sich ja wohl voll bewahrheitet. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, das trotz allen ihren Prophezeiungen doch noch was aus dem Kerl wird? Sehr sehr!
Aber anstatt ein Bergesteiger zum Beispiel oder ein geachteter Perückenlückenfüller hatte der Typ ja nur Flausen im Kopf! Sportlehrer wollte er werden! Und als das nicht klappte, kreuzte er bei der Berufsberatung Indianerhäuptling an! Das muss man sich mal vorstellen, mit seinen schlechten Zähnen!
Und jetzt: Musiker! Mutti, Mutti kauf mir eine große Pauke, ich werde Komponist! Der alten Frau fiel vor Schreck das Tablet mit dem Kafferservice aus der Hand. Ihr Erbstück, feinstes Meißner Porzellan, total verbeult! Vor Wut biß sie ihrem Sohnemann so fest in sein linkes Ohr, das das Rechte auf der Stelle taub wurde.
Das wollte sie nun wiederum auch nicht, doch hinterher ist man immer klüger. Aus Scham, das sie Konflikte immer handgreiflich löste anstatt argumentativ untern Tisch zu kehren, willigte sie dem absonderlichen Gebahren ihres lieben Sohnes bei. Allerdings, wie sollte sie ihrem Sohn eine Pauke kaufen? Das bisschen Geld, das sie als Urin-Stein-Lutscherin verdiente, reichte ja weder vorne noch morgen!
Nicht mal zum Essen haten die Mozarts genug, nur am Sonntag gab es mal ein schönes Stückchen Holz. Und das war noch nich mal echtes Holz, sondern mehr so Stein oder Gras oder Senf, jedenfalls voll lecker. Jawoll: die Mozartsche Holzsuppe war eine der größten Delikatessen jener Zeit. Leider ist das Rezept nicht mehr vollständig erhalten: Man nehme 1-14 liter taufrisches belgisches Regenwasser und erhitze es auf kleiner Flamme. Kurz vor dem Siedepunkt gäbe man, je nach Geschmack, eine Handvoll Kümmel oder Zucker oder Mayonaise hinzu. Jetzt lege man 2...
Wie gesagt ist das Rezept nicht vollständig ganz erhalten, nur noch wenig! Es schmeckte aber dem kleinen Amedeus so gut, das er fast nie Bauchweh bekam. Überhaupt strotzte der kleine Racker nur so, vor Gesundheitsämtern: Meine Mami ist die die beste Köchin der Welt und wenn sich die ganze Welt so bewusst ernähren würde, gäbe es bald keine Kriege mehr!
Doch die hohen Tiere in den Gesundheitsämtern wollten davon nichts hören und nannten ihn einen Kexer. Es war nämlich eine Zeit in der man nicht sagen durfte, was man denkte und der kleine Wolfgang musste höllisch aufpassen, dass sie ihn nicht zu den bösen Hexen in den Kerker warfen. Vor Hexen hatte er nämlich am meisten Angst, ausser vor Spinnen nochmehr. Doch am allermeisten fürchtete er sich vor seinem Pappa. Sein Vater war nämlich für seinen Jährzornigkeit bekannt und für seinen rechten Haken.
Dieser hatte schon so manchen seiner Suffkumpane ins Jenseits befördert, aber mit Karracho! Klar, das so ein Kerl sein Gewaltpotenzial nicht wie eine zweite Hand ablegt, wenn er die Spelunke hinter sich lässt und nach hause torkelt. Da wird noch munter weiter geprügelt auf alles was ihm in die Qeure kommt, ganz gleich ob Mann oder Verkehrsschild, da wird nicht differenziert, groß. Zum Glück aber war die Polizei jener Zeit ungemein auf Zack und verhaftete Papa Mozart als er mal wieder einem Stopschild den Hals umdrehte.
Lebenslänglich auf Bewährung lautete das harte aber gerechte Urteil. Dem unverbesserlichen Schläger war dies wohl eine Lehre. Komplett resozialisiert zwar, aber tasusend Kilo Scham in den Kniekehlen, kehrte seiner Stadt den Rücken, zog nach Italien und machte dort eine Umschulung zum Kardinal. Die Hauptfächer absolvierte er zwar schnittdurchlich nur mit 3 minus, also weit unter dem numerus cardinalus, da er aber ein hervorragender Witzeerzähler war, bekam er seinen Gesellenbrief.
Als vereidigter Kardinal musste er sich auch total gut benehmen, von wegen Kirchensteuer und so. Is ja klar, wenn da son Rüpel von der Kanzel predigt, dann sagen die Leute, also wenn der so frech sein darf, dann glaub ich auch nich mehr an Gott, nee, basta!
Und das die Kirche darauf kein Interesse hat, is ja wohl auch voll logisch. Also wurde Papa Mozart ein sehr, sehr lieber Kardinal. Nur noch selten prügelte er sich mit einem Bischof, aber mehr nur so, aus Sport. Seinen rechten Haken schnallte er übrigens ab und schickte ihn den Lieben daheim. "Meine Liebe Frau, ich bin Italien. Das Wetter ist gut, das Essen schmeckt prima. Nur sehr viel Knoblauch nehmen die hier. Wie geht es dir? PS. Ich bin jetzt Kardinal, also reich bitte die Scheidung ein und falls unser Kind ein Junge wird, nenne ihn wie du möchtest. Ich schicke dir meinen rechten Haken, du fandest ihn doch immer so dufte."
Die liebe Gattin tat wie ihr geheißen und stellte den rechten Haken in eine Vitrine, für wenn mal Not oder so. Da traf es sich äusserst gut, das jetzt Not war - wir erinnern uns: klein Mozi brauchte dringend eine Pauke. Leider war die Binnenmarktnachfrage für rechte Haken gerade völlig fast null. Linke Haken, ja! Die brauchte jeder, aber rechte? Keine Chance für die Frau, dafür ein anständiges Salär zu erzielen.
Sie erwägte kurz, von den paar Kröten die sie im Tauschgeschäft erhielt eine kräftige Suppe zu kochen, verwarf den Gedanken aber, zuvorderst weil sie es nicht übers Herz bringen konnte, das Quakgetier zu töten.

Wohlan, sprach sie zu sich und beschritt forsch den Musikalienfachhandel.
- Hier, 8 Kröten, all mein Hab und Gut. Eine Pauke bitte!
- Also, wenn das alles ist, was Sie zu bieten haben, Mütterchen, dann kann ich ihnen höchstens eine Maultrommel für von geben! Was sagen Sie nun?
Garnichts sagte die geweifte Jüdin und machte auf der Stelle kehrt. Mit soviel Verhandlungsgeschick hatte der Verkäufer natürlich nicht gerechnet und offerierte erneut:
- Also gut. 8 Kröten hier die Pauke. Soll ich sie Ihnen einpacken oder möchten Sie sie gleich essen?
- Nicht nötig, antwortete Frau Mozart piekiert. Warum sie auf einmal so schnippisch war ist nicht eindeutig überliefert.
Karl Lauer ist offline   Mit Zitat antworten
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