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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 17.02.2007, 04:57   #1
leflo.
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 53

Standard Wohnzimmersolisten

Stille und Dunkelheit.

Gefahren lauern überall.
Gottes Hand mit Überschall –
das Ticken frisst den Lauf der Zeit.
Marmortische als Altar -
blütenweißes Leichentuch.
Spinnen weben ihren Fluch,
altes Obst voll von Gefahr.

Kerzenauge, Bitterkeit –
Hände zittern Engelslieder.
Seiten brennen stetig nieder -

willkommen in der Einsamkeit.
leflo. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2007, 09:46   #2
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Hallo Leflo.

Mich irritieren die Spinnen irgendwie, hätte im religiösen Kontext zischende, züngelnde Schlangen erwartet, gleichwohl die webenden Spinnen natürlich auch was für sich haben.

Das Kerzenauge, die zittrigen Hände, das Niederbrennen des Papiers: ganz schön schaurig-traurig.
Ich könnte soetwas nicht schreiben, ohne getrieben zu sein, eine noch so klitzekleine positivistische Kurve kratzen zu müssen.

Insofern großen Respekt für die Nähe am Gegenstand des Textes,
der hoffnungslosen, kafkaesken Einsamkeit!
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2007, 11:48   #3
leflo.
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 53

Hi Sateb,

die Spinnen find ich im Nachhinein auch ein bisschen seltsam. Im Zusammenhang mit dem Obst hätten es Fliegen sein müssen - keine Ahnung was ich mir da wieder gedacht hab ;-)
Des mit der positivistischen Kurve krieg ich (leider) nur selten hin, in dem Moment wollte ich es sicherlich nicht, auch wenn es generell mal sehr nötig wäre. Vielen Dank für den kafkaesken Vergleich - das ehrt mich sehr.

LG,
leflo.
leflo. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2007, 12:10   #4
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Diese interessante Biographie (man braucht Durchhaltevermögen und einen ruhigen Magen um sie verdauen zu können) interessiert dich ín diesem Zusammenhang vielleicht...

Der Stil deines Gedichtes geht zumindest in diese Richtung...

„Ich habe das Leben wie eine Wunde empfangen, und ich habe dem Selbstmord verboten, die Narbe zu heilen. Ich will, dass der Schöpfer zu jeder Stunde seiner Ewigkeit den klaffenden Riss betrachte. Das ist die Sühne, die ich ihm auferlege. (L.)“
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2007, 12:41   #5
leflo.
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 53

Hi,

vielen Dank. Werds mir nachher mal in Ruhe durchlesen. Das Zitat oben bei Deiner Antwort finde ich schon sehr sehr gut, und auf mich zutreffend... Scheinst Latréaumont ja selber sehr zu mögen, wegen Deiner Signatur.

Vielen Dank Dir,
liebe Grüße,
leflo.
leflo. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2007, 12:45   #6
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Mögen? Hmmm ich mag sehr vieles von ihm nicht. Aber manches wohl. Doch achte ich alles.
Er war für den Surrealismus sehr wegweisend.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2007, 13:55   #7
leflo.
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 53

Naja, "mögen" meinte ich net sooo wörtlich 8)
Bis die Tage, liebe Grüße,
leflo.
leflo. ist offline   Mit Zitat antworten
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