Montag bei Poetry.de

Dimi · 10.07.2009, 00:49

Leere Gesichter neon- fluoreszierender Konditionierung,
das Feuer ist den Körpern entwichen.
Blutleere Augen starren Todeslinien in gelbe Räume.
Nun, genügsam zurückgelehnt in Ekelbildern,
verrückt der Sinn zum Irrsinn.
Selbstgerechte Leerköpfe,
verkannt in ihrem Dasein,
rasen sie dem Ende entgegen.
Verfolgt von grünhaarigen Teufeln des Unwillens,
ahnen sie,
dass sie den Gemütlichkeitskillern nicht entkommen werden.
So ist das Mosaik der Geraden,
ein Spiegel der verbrauchten Leiber.
Vergeht der letzte kranke Tag?

C.Alvarez · 10.07.2009, 22:30

Lieber Dimi,

klingt ja wie der Tag der offenen Tür auf der Intensivstation.
Oder Sommerfest im Altenpflegeheim.
Oder wie eine Wxxxx Vorlage für Nekrophile...
Irgendwie anders, als das, was man so gewohnt ist.
Ich muss mich da erst dran gewöhnen.

corey

Aichi · 11.07.2009, 00:00

Hallo Dimi!

Dein Gedicht gefällt mir.
Ich glaube auch es irgendwie zu verstehen.

Ich meine, wenn man den Leuten Montag morgens
in das Gesicht schaut... ist da wirklich nur Leere in den Augen.

Und kraftlos scheinen die Menschen ihren Weg zu gehen.
Zur Arbeit, Schule oder wohin auch immer.

Ich hoffe, ich konnte dein Gedicht richtig interpetieren.

Gruß

Aichi

Dimi · 11.07.2009, 22:57

Hallo Corazon, hallo Aichi,

letztendlich ist es eine Kombination aus euren beiden Interpretationen. Ich habe das Gedicht vor Jahren an einem Montagmorgen in der Uni geschrieben und ich kam mit tatsächlich so vor wie in der Intensivstation. Auf der Intensivstation der Bildung. Das alles hatte nichts mehr mit meinem Hunger nach Wissen zu tun, der mich zur Uni getrieben haztte, sondern glich mehr einer Massenabfertigung.

Liebe Grüße,

Dimi

Aichi · 12.07.2009, 00:09

Hehe.... heutzutage ist alles eine Massenabfertigung.
Aber erstaunlich wie du das so umgesetzt hast Dimi!

Gruß

Aichi

10.07.2009, 00:49	#1
Dimi Dabei seit: 09/2007 Ort: Bochum Beiträge: 108 Meine Gedichte	Montag Leere Gesichter neon- fluoreszierender Konditionierung, das Feuer ist den Körpern entwichen. Blutleere Augen starren Todeslinien in gelbe Räume. Nun, genügsam zurückgelehnt in Ekelbildern, verrückt der Sinn zum Irrsinn. Selbstgerechte Leerköpfe, verkannt in ihrem Dasein, rasen sie dem Ende entgegen. Verfolgt von grünhaarigen Teufeln des Unwillens, ahnen sie, dass sie den Gemütlichkeitskillern nicht entkommen werden. So ist das Mosaik der Geraden, ein Spiegel der verbrauchten Leiber. Vergeht der letzte kranke Tag?

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10.07.2009, 22:30	#2
C.Alvarez Dabei seit: 07/2006 Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici Beiträge: 4.889 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Dimi, klingt ja wie der Tag der offenen Tür auf der Intensivstation. Oder Sommerfest im Altenpflegeheim. Oder wie eine Wxxxx Vorlage für Nekrophile... Irgendwie anders, als das, was man so gewohnt ist. Ich muss mich da erst dran gewöhnen. corey

11.07.2009, 00:00	#3
Aichi Dabei seit: 01/2009 Ort: Heidelberg Alter: 35 Beiträge: 1.264 Meine Gedichte	Hallo Dimi! Dein Gedicht gefällt mir. Ich glaube auch es irgendwie zu verstehen. Ich meine, wenn man den Leuten Montag morgens in das Gesicht schaut... ist da wirklich nur Leere in den Augen. Und kraftlos scheinen die Menschen ihren Weg zu gehen. Zur Arbeit, Schule oder wohin auch immer. Ich hoffe, ich konnte dein Gedicht richtig interpetieren. Gruß Aichi

11.07.2009, 22:57	#4
Dimi Dabei seit: 09/2007 Ort: Bochum Beiträge: 108 Meine Gedichte	Hallo Corazon, hallo Aichi, letztendlich ist es eine Kombination aus euren beiden Interpretationen. Ich habe das Gedicht vor Jahren an einem Montagmorgen in der Uni geschrieben und ich kam mit tatsächlich so vor wie in der Intensivstation. Auf der Intensivstation der Bildung. Das alles hatte nichts mehr mit meinem Hunger nach Wissen zu tun, der mich zur Uni getrieben haztte, sondern glich mehr einer Massenabfertigung. Liebe Grüße, Dimi

12.07.2009, 00:09	#5
Aichi Dabei seit: 01/2009 Ort: Heidelberg Alter: 35 Beiträge: 1.264 Meine Gedichte	Hehe.... heutzutage ist alles eine Massenabfertigung. Aber erstaunlich wie du das so umgesetzt hast Dimi! Gruß Aichi