Zwischen zwei Stühlen

[lyrischesIch]

Zwischen zwei Stühlen

Zwischen zwei Stühlen,
bewege ich mich,
Wohin soll ich mich setzen,
ich weiß es nicht.

aufgewachsen mit Traditionen,
und dem Schloss meiner Träume,
wir sinken vor ihm auf den Boden,
und feiern unsere Bräuche,

Ich bin frei wenn ich mal,
dann mal ich die Welt mir aus,
doch danach ist alles anders,
wo ich bin, ist mein Elternhaus

ich bin frei,
doch es ist Ramadan,
ich bin frei!
Ist Baba und Mama da?
...
Was hab ich getan,
innere Stimmen, die mich zweifeln und mahn,

Doch des einen Leid,
ist des anderen Glück,
und wer mich frei sein lässt,
dem gebe ich zurück,
mein reines Herz,
also los, lasst mich gehen,
lasst mich nicht eingesperrt.

Zwischen zwei Stühlen,
beide ziehen mich an,
ich möchte begehrt werden,
also lieb mich
Mann,
zeig mir deine großen rauen Hände,
berühre mich,
und führe mich,
durch blaue Bänke,
des Meeres,
fasse mich um meine Hüfte,
trage mich durch die weiten Lüfte,
des Himmel,
denn dein Atem ist der Wind,
der aufpasst das ich singe und nicht flüchte,

Zwischen zwei Stühlen
Wohin soll ich mich setzen,
ich will wachsen,
Gott! Heile meine Wunden,
denn du bist das Öl der Zypressen,
Gott!
Ich möchte dich zu mir führen,
denn du gibst mir Leben und Wärme,
doch ich bin nicht frei,
denn ich spüre,
mit dir,
ich friere und sterbe.

Eine Hommage an eine tolle Frau.

[Meishere]

Sehr interessantes Gedicht.

Inhaltlich beschreibst du den Konflikt wirklich sehr gut. Sehr bildlich!

Aber mir gefällt vor allem die Form.
Während anfangs doch noch eine recht feste Form erkennbar ist, gibt es bei den drei Punkten auch förmlich einen Bruch und die Form wird immer freier.

Das steht dann im krassen Kontrast zum inhaltlichen Schluss des Gedichtes.
Das erzeugt eine geradezu "unangenehme" Athmosphäre, was aber positiv gemeint ist!

LG,
Meishere