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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 27.11.2012, 12:48   #1
weiblich Carenzia
 
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Beiträge: 9

Standard Unerhörte Sehnsucht

Ich ziehe den Schal noch weiter ins Gesicht und schaue mich um. Die Bäume wiegen sich wie schemenhafte Fabelwesen im seichten Wind und ihre Silhouetten tanzen wie hypnotisierte Fürsten im letzten Abendlicht, den letzten Genuss auskostend und ihrem Partner hingegeben. Ein vollkommener, wenn auch kleiner Moment vor dem raschen Ende. Ich schließe die Augen, atme die kalte, wohltuende Luft ein. Ich spüre, wie die Welle, die mich beinahe zum untergehen gezwungen hätte, abebbt. Meine Lunge, nun beflügelt und stark mit neuer Kraft, verlangt nach mehr. Ich spüre wie sie sich weitet und die Leichtigkeit genießt. Meine blasse Haut, von der Trauer und der Dunkelheit gebranntmarkt, beginnt in den letzten Sonnenstrahlen von neuem zu schmerzen.
Ich taste an mein Handgelenk, spüre die Welle von neuem auf mich zu rauschen, niederschmetternd und gnadenlos. Die Leichtigkeit ertrinkt in ihrer Bitte und Sehnsucht nach Leben.


Ja, wirklich gut ist das sicher nicht. Wahrscheinlich alles andere als das, ist ja auch noch nicht fertig. Aber ich würde mir dennoch gerne anhören was andere darüber denken, vielleicht hat ja auch jemand ein paar Tipps für mich? Würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!

Geändert von Carenzia (27.11.2012 um 17:17 Uhr)
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Alt 27.11.2012, 19:45   #2
weiblich Poetibus
 
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Beiträge: 562

Hallo, Carenzia,

Zitat:
Ja, wirklich gut ist das sicher nicht. Wahrscheinlich alles andere als das, ist ja auch noch nicht fertig. Aber ich würde mir dennoch gerne anhören was andere darüber denken, vielleicht hat ja auch jemand ein paar Tipps für mich? Würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!
Wie der Text auf mich als Leser wirkt, dazu komme ich gleich. Aber ich möchte dir zunächst sagen, dass ich ihm etwas sehr deutlich anmerke: Er ist mit viel Sorgfalt geschrieben. Ich möchte dir dafür ein "Extra-Lob" aussprechen.

Was das "Technische" betrifft, kann ich dir nur wenig raten, da gibt es andere hier im Forum, die von Geschichten viel mehr verstehen als ich. Außerdem, für die Zukunft: Weiter "unten" im Forum gibt es ein Unterforum "Geschichten, Märchen und Legenden". Hier im Unterforum "Gefühlte Momente und Emotionen" ist es zwar "thematisch richtig", aber hier ist der Platz für Gedichte. Hier bei Poetry gibt es mehrere gute Autoren, so dass (was in manchen anderen Lyrikforen nicht so ist) auch bei den Geschichten immer Bewegung ist - und die versierten Schreiber können dir bessere Ratschläge und Tipps geben. Das ist also gewissermaßen mein "Rubrik-Tipp" für zukünftige Texte.

Ich finde, deine Schilderung vermittelt ein deutliches Gefühl, und für mich passt es auch zum Titel. Die Sehnsucht nach Leben. Schön dargestellt finde ich, wie eine "Kleinigkeit", der Griff zum Handgelenk, schon ausreicht, damit die Gefühlslage wieder umkippt. Da passt für mich auch die Beschreibung als Welle gut.

Eine Stelle kann ich nicht so ganz einordnen: Die "Fürsten", das ist ein Begriff, den ich hier nicht so richtig in einen Zusammenhang bekomme. Ehrlich gesagt, finde ich diesen Satz ein wenig "überfüllt", d. h. für mich als Leser sind es zu viele Metaphern. Ich denke (aber natürlich nur ganz persönlich!) "weniger wäre mehr", z. B. so:

Zitat:
Die Bäume wiegen sich wie schemenhafte Fabelwesen im seichten Wind und ihre Silhouetten tanzen hypnotisierend im letzten Abendlicht.
Aber, wie gesagt, es ist nur meine Meinung.

Du hast noch kleine Rechtschreibfehler drin: "zum Untergehen" und "gebrandmarkt". Und hier fehlt ein Komma: "Ich spüre, wie sie sich weitet ..."

Mir gefällt die Geschichte, und dafür, dass du erst 14 Jahre alt bist, finde ich sie wirklich sehr gut geschrieben!

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 27.11.2012, 19:56   #3
männlich Martand
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745

Zitat:
Ich ziehe den Schal noch weiter ins Gesicht und schaue mich um. Die Bäume wiegen sich wie schemenhafte Fabelwesen im seichten Wind und ihre Silhouetten tanzen wie hypnotisierte Fürsten im letzten Abendlicht, den letzten Genuss auskostend und ihrem Partner hingegeben.
Das gefällt mir, du übertreibst so schön und hat mich an meinen Gästebucheintrag vorherigen Osterurlaub erinnert: er sei "kitschiger als alle Einträge zusammen" ausgefallen. Man muss es nicht verstehen, denn für mich spielen Optik und Schönheit eines Satzes eine größere Rolle als das Verständnis irgendwelcher Intellektueller - deren hochdogmatischer (Sicherheit!) Brei wieder im Faden breitgetreten wurde. So langsam krieg ich wirklich Wut auf diese(n) Typen*.

Vieles ist mit Gefühl geschrieben, doch die letzte Note fehlt. Vielleicht künstlerische Unsicherheit am Anfang? Oder der Eindruck einer minderen Dramatik (du hast bsp. nur wenige Ausrufezeichen verwendet).

Zitat:
Meine blasse Haut, von der Trauer und der Dunkelheit gebranntmarkt, beginnt in den letzten Sonnenstrahlen von neuem zu schmerzen.
Jetzt - wo man es sieht - hätt ich geschrieben "schmelzen". Ist in dem Fall aber egal.

Weiter so,

M.

* übrigens typisch Foren, 98 Prozent
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2012, 19:59   #4
weiblich Carenzia
 
Benutzerbild von Carenzia
 
Dabei seit: 06/2012
Alter: 25
Beiträge: 9

Danke für die Tipps, sind sehr hilfreich!

Das mit den ''Fürsten'' ist irgendwie komisch. Wenn ich durch den Wald gehe muss ich immer daran denken, an das Theaterstück damals. Aber du hast recht, es wirkt für einen anderen Leser sicherlich merkwürdig, ich schau mal drüber nachher

Ja, das mit dem ''gebranntmarkt'' war da auch so ne Sache. Ich saß da sicher einige Minuten und habe alles probiert, ich war mir nicht sicher ob es nun von Brand oder gebrannt kommt. Ach keine Ahnung, ist ja auch egal! Jetzt weiß ich es ja

ich weiß nicht ob es Unsicherheit war, kann aber gut sein. Ich habe ja nun mal nicht sonderlich viel Erfahrung mit sowas und ich will auch nicht das mich jemand für ein dummes Kind hält, deshalb tobe ich mich noch nicht so wirklich aus

Nochmal vielen Dank!
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Stichworte
sehnsucht, trauer, unglück

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