mein Bekannter

[von Daheim]

Ein Bekannter ist gekommen
Nicht erfreut und ganz benommen
War ich, ich hatte schon gedacht
Ich hätte ihn endlich angebracht

Zur Begrüßung, nicht ganz zart
Tritt er mich ins Kreuz recht hart
Ich hab geglaubt, mich tritt ein Tier
Er meinte bloß: „Ich bleibe hier“

Das Schlafen hat er mir vergällt
Die ganze Nacht hat er gequält
Mit Cognac ihn zur Ruhe bringen
Wollte auch nicht recht gelingen

Die ganze Nacht kein Auge zu
War auch am Morgen keine Ruh
Beim Zähneputzen, gleich im Bad
Er wieder zugeschlagen hat

Mir war jetzt gar nicht mehr zum Scherzen
Denn ich krümmte mich vor Schmerzen
Er meinte nur: „Das mit dem Bücken
wird dir lange Zeit nicht glücken“

Ich habe, dass es lange hält
Ihn mit Tabletten ruhig gestellt
Herrlich still war es im Klo
Und dann zum Auto, ins Büro

Doch leider, wieder ohne Fragen
Saß er bei mir, in meinem Wagen
nach einem Kilometer bloß
legt mein Bekannter richtig los

Schläge auf die Wirbelsäule
Was mach ich nur, das ich nicht heule
Ich hab genug von dieser Qual
Ich fahr den Kerl ins Spital

Dort sollen die sich um in kümmern
Ich schreie auf, fang an zu wimmern
Beim Fahren kann ich mich nicht schützen
Na warte Freund, nichts wird dir nützen

Vor Ort frag´ ich dann eine Dame
„Wo bitte geht´s zur Notaufnahme?
Wie bring ich diesen Schurken los?“
„Da vorne gleich, im Erdgeschoß“

Dann kommt ein Doktor, der mich fragt
Was ich habe, was mich plagt
Und ich erzähle mein Sorgen
Von gestern Abend, heute Morgen

Worauf er mit uns in ein Zimmer geht
Worin eine große Liege steht
Nimmt eine Spritze und meint dabei
Der Rückenschmerz sei gleich vorbei