In Memoriam Kitty

[Ilka-Maria]

Du Schoßgebündel schwarzen Fells,
dein Herzschlag unter‘m Seidenpelz
verschafft mir stille, sanfte Ruh:
Entspannt seh ich dem Träumen zu,
und wie die rechte Pfote zuckt,
das Aug‘ durch‘s Liderschlitzchen guckt,
das Barthaar stramm wie Stoppeln steht,
und durch das Schnäuzchen Jagdwut geht-
Wie ist es doch so friedlich schön,
dem Mimikschauspiel zuzusehn!

Jetzt fährst du hoch und fauchst mich an,
als ob ich für dein Träumen kann.
Ich frag dich: „Was hast du erlebt,
dass immer noch dein Köper bebt?
War es ein Drache? Ratte? Maus?“
Die Antwort bleibt natürlich aus.
Du machst die Augen wieder zu,‘
begibst dich abermals zur Ruh,
schon seh ich, wie die Pfote zuckt
und neuer Traum am Lidrand zupft.

15. Juni 2014
© Ilka-Maria

[Ex-Letreo71]

Liebe Ilka-Maria,

das Gedicht ist mal wieder eine wahre Pracht,
das hast Du wirklich hervorragend gemacht!
Hat mich über alle vier Backen zum Schmuzeln gebracht,
ich danke Dir sehr und sag: "Gute Nacht!"

Letreo71

[Phönix-GEZ-frei]

Hallo Ilka-Maria,

recht herzlichen Dank soll ich übermitteln, denn nicht nur mir gefällt dein

„In Memoriam Kitty“

Devil and Angel ebenso. Letztgenannter ist ein Kater und das Gegenteil seines Namens (ein Killer)

Genau dieses Träumen der pelzigen lies mich gleich fragen: „Was hast du erlebt“

Ich selbst hatte schon des Öfteren angedacht ein Gedicht zu Felis anzugehen.
Doch ist es mir bis heute nicht geglückt.

Ich mag gar nicht an Abschied denken!

Lg
Phönix

[Ilka-Maria]

Ich danke Euch.

Eine träumende Katze gehört zu den lustigsten Momenten, die ich erlebt habe. Das einzige, was dem gleichkommt, ist zuzusehen, wie sie aus der Luft Fliegen zu fangen versucht (was meiner oft genug gelang).

LG
Ilka

[Thing]

Das "Schoßgebündel" ist reif für einen Preis.




Mein Roter saß auf dem Schrank und fing regelrecht zu schnattern an, wenn er Fliegen am Fenster sah.
Gefangen hat sie nicht; dafür die Golfische - nach und nach aus dem Becken.


Die Mutter des Roten war pechschwarz mit einem kleinen weißen Fleckchen auf der Stirn (Blesse).
Deswegen hatte ich sie "Nathan" genannt.

Alle sind mir unvergeßlich wie Dir Kitty ist.

Über ihr Verhalten während ihrer Träume könnt ich erzählen, erzählen, erzählen ...


Liebe Ilka,

eine sehr liebenswerte Hommage!
Auch wenn sie schmerzliche Erinnerungen weckt.


Thing

[Madame Tinnitus]

Da ich ja auch ein Katzenliebhaber bin, muss ich mal sagen, dass es mir

überaus gefällt, dieses Gedicht.

Man merkt genau, wer eine Katze zu Hause hat. Denn es ist einfach total

treffend beschrieben!



Liebe Grüße, Tanita

[Ilka-Maria]

Zitat von Madame Tinnitus

Man merkt genau, wer eine Katze zu Hause hat. Denn es ist einfach total

treffend beschrieben!

Danke. Jetzt habe ich keine Katze mehr im Haus, Kitty starb im Mai 2008.

LG
Ilka

[simbaladung]

Was für ein schönes Katzengedicht, Ilka.

Besonders gelungen finde ich die beiden ersten Verse mit dem "Schoßgebündel"
und die Formulierung:

"ein neuer Traum am Lidrand zupft."

Ebenfalls ein Katzenfreund, auch wenn ich nie eine hatte.

lg, simba

[Beteigeuze]

Bei mir waren es Vandale und Berserker Ich fühle mich durchaus an die beiden erinnert, die ich von deren Geburt bis zu ihrem Tod mit knapp 19 Jahren hatte und selbst mit ihnen erwachsen geworden bin.

Schön verpackt und stimmig ist auch das Metrum (was Du wahrscheinlich selbst weißt ). "Schoßgebündel" finde ich übrigens sehr schön dabei.

LG
Beteigeuze

[Ilka-Maria]

Na, so etwas! Drei Tage lang war das Gedicht unbeachtet, und jetzt melden sich lauter Katzenfreunde zu Wort. Da freue ich mich doch sehr, dass ich Euch eine Freude machen konnte.

LG
Ilka