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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 18.07.2015, 20:50   #1
weiblich Ann
 
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Dabei seit: 07/2015
Ort: Im Licht des Nordens
Beiträge: 102

Standard Zeitgedanken

Zeitgedanken




Nun stehe ich am Ufer der Zeit

mitten im endlos feinen Sand

meine Zehen malen

skurrile wirre Muster

in sein strahlendes Weiß


während ich mich frage
ob wir der Zeit fortwährend
so hinterher hetzen


weil hier jemand
die riesige Sanduhr
hat zu Bruch gehen lassen


- - -

© anngnybek



(Wortblätter)
Ann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.07.2015, 22:30   #2
männlich urluberlu
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Alter: 73
Beiträge: 2.273

hallo ann

"nun"? was sagt uns diese zeitbestimmung? mir nicht viel,. auch im zusammenhang nicht.

"die zehen malen"? selbsttätige zehen in einem egdicht, das zu hundert prozent auf dich als denker und "dasteher" fokussiert?

das sind zwei dinge, welche ich vermeiden würde.
ansonsten finde ich deine kürzestgeschichte ansprechend. die idee der zerschlagenen sanduhr lädt zum verweilen ein.

die frage nach einem "täter" ist dann allerdings schon eine sehr grosse nummer. da verblasst der zehenmaler irgendwie daneben. ob ihm vielleicht selber das stundenglas aus der hand gefallen ist?? aber wie willst du den so eine "riesige" (zit.) sanduhr stmmen oder umwerfen?

gruss
urluberlu
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.07.2015, 23:35   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Mir gefällt das Bild, Ann.

Das LI wird in den schönen Resten des zerbrochenen Zeitgefühls kindlich. Metaphorisch für: in die Kindheit des Menschengeschlechts zurückversetzt.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2015, 11:53   #4
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Hallo, Ann -

Ich habe ein wenig in Deinen Zeilen rumgefummelt - bitte nicht übelnehmen, ich wollte Deinen Text nicht besudeln.
Ich hab mir nur ein paar Gedanken darüber gemacht.





Zitat:
Zitat von Ann Beitrag anzeigen
Zeitgedanken




Nun stehe ich am Ufer der Zeit

mitten im endlosen, feinen Sand

um meine Zehen entstehen
skurrile wirre Muster

in seinem strahlendem Weiß


während ich mich frage
ob wir der Zeit fortwährend
so hinterher hetzen


weil hier jemand
die riesige Sanduhr
zerbrochen hat


Statt hinterherhetzen könnte ich mir auch hinterherhecheln vorstellen.


Freundlichen Gruß
v.
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2015, 12:11   #5
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Hallo Ann,
herzlich willkommen. Ein interessantes Bild, das bei mir allein Themenbedingt schon Fragezeichen hinterlässt. Es hat mich zu einer Abwandlung inspiriert, die sicher nicht weniger Fragezeichen hinterlässt.
Liebe Grüße Gylon


Nun stehe ich am Ufer der Zeit
mitten im endlosen feinen Sand
meine Zehen malen
Sekunden Minuten Stunden
während ich mich frage
sind wir die einzigen Gestalter der Zeit
die durch die Ewig
rieselnde Sanduhr wandeln
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2015, 12:18   #6
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

durch die sanduhr wandern

ist ein bild, das ich aus einem film erinnere. war es etwa gar chaplin?
thing, deine hilfe ist gefragt...

gylon, du hast diesen "jemand" mitleidlos ausgekippt, dafür gebührt die eine extra ladung sand.

u.
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2015, 17:07   #7
weiblich Ann
 
Benutzerbild von Ann
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Im Licht des Nordens
Beiträge: 102

Standard Vielen Dank Euch

für alle Fragen, Vorschläge, Ratschläge und Abwandlungen

Der Interpretationsspielraum scheint groß zu sein und das freut mich; zumindest waren meine Worte Anregung zu einer kommentarischen Unterhaltung - oder wie auch immer.

(Zitat) Zeit eilt, Zeit teilt, Zeit heilt...
(Ann) ...auch nicht immer alles!

In diesem Sinne, auf bald.

Grüße von Ann 🌻 🐝
Ann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2015, 15:44   #8
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Liebe Ann,

mir gefällt das Bild sehr - die Hast der Zeit auf der Suche nach der Bruchstelle in der Sanduhr . Deine Worte schenken Raum für eigene Bilder, was will ich als Leserin mehr ?

all the best

Anna
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2015, 16:25   #9
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.222

Fragt sich nur was das ändern würde. Aber klasse Versuch da einen Knoten zu machen wo der Sand durch müsste. Je unbedarfter desto besser. Braucht man von sich nichts einfließen zu lassen.

MFG
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2015, 14:18   #10
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Sinnsuche am Strand. Mit den Zehen wirre Muster malen, da kann schon mal so ein seltsam skuriller Gedanke auftauchen.

Erinnert mich an ein Theaterstück - Linien auf Weiß, dort geht es um ein hochdotiertes Kunstwerk, eine riesengroße weiße Leinwand, auf der
"nichts" nur eine weiße Fläche zu sehen ist. Sehr spannend.

Ich mag solche Sachen. Meine Anregung für dich wäre: reduzieren, jedes Wort zu prüfen: ist es wirklich notwendig?

lg, simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.08.2015, 17:40   #11
weiblich Ann
 
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Dabei seit: 07/2015
Ort: Im Licht des Nordens
Beiträge: 102

Standard Hallo Ihr Drei,

vielen Dank für Eure Spuren in meinem Sanduhrsand

Für Änne: Es freut mich, dass ich die Phantasie mit meinem Text anregen konnte - was will ich als 'Schreiberling' mehr?

Für Simba: Das beschriebene Theaterstück ist mir leider nicht bekannt - vielleicht eine moderne Abwandlung von 'Des Kaisers neue Kleider'?

Danke Dir für Deine Anregungen!

Grüße von Ann 🌻 🐝
Ann ist offline   Mit Zitat antworten
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