gerbend

[Noster]

Du zogst mir Dein Fell über, strichst es mir eben,
sodass es dir passe, mir sitze,
und streicheltest wider die Borsten; ergeben
ließ ich es geschehen und schwitze

nun dickfellig hier in dem Sud, im Bestreben,
Bewegung zu meiden, die Hitze,
die schwelende Glut zu erleiden, zu leben,
als wär es nicht elend, und ritze

nur unbewusst für meinen Saft, der versauert,
mit all den gesammelten Scherben
der Schale mehr Kerben, so sehr es auch dauert,
das Dickfell zu Dünnhaut zu gerben.

[Thing]

Halli Hallo, Noster -

eine Rückschau, ein Resumee? Gleichzeitig ein Warten auf Empfindsamkeit?
Mir gefallt das sehr gut, es klingt, es hat viel Melodie und viele äußerst gelungene, ungewöhnliche Metaphern.
Ausgezeichnet!


Thing

[PeterB]

Thing ergänzend: Es ist auch sprachlich/handwerklich gekonnt! Allein schon die Enjambements sind wunderbar...! Wer kann das heute noch und wendet es auch an?! Und dennoch wirkt das Gedicht alles andere als altbacken, sondern schlicht und ergreifend: gut.

P.

[Ex-Schamanski]

Die Technik ist definitiv vom Feinsten.

[Noster]

Hallo Ihr Drei,

vielen Dank für die Kommentare.
Freut mich sehr, dass ihr euch die Zeit genommen habt.

Viele Grüße
Noster