Novemberphantasien

[stephanius]

Skelettiert der Baum und himmels
zarte Streifen Rot, dunkle Reiher künden
von des Jahres baldigem Tod.

Die Farbe Grau hat jetzt das Prä, und
ab und an gibt’s auch schon Schnee.

Manche fliehen in den Süden,
das Kerosin wird sicher knapp,
Andre wollen gar nicht mehr
und steigen tief hinab.

Der Branntwein fließt in Strömen
wenn die Blusekapelle spielt,
ein Mancher sieht auch schon ganz
heimlich, die heilssame Lichterpracht.

Auch wenn das Jahr zu Ende geht,
ein gutes Neues ...
schafft des Himmels grenzenlose Macht.

[number11]

Ich finde dein Gedicht schön, auch wenn ich nicht verstehe, was du mir sagen willst

Ich finde deine erste Strophe sollte eher folgende Form haben:

Skelettiert der Baum und himmels
zarte Streifen Rot,
dunkle Reiher künden,
von des Jahres baldigem Tod.

da ich die Zeile
1. So von der Metrik lese und
2. So vom Reim mehr Sinn machen.

Allgemein find ich dein Gedicht formell sehr wirr, da du immer unterschiedlichen Anzahlen an Zeilen verwendest. wenn man die erste Strophe umformt zweimal:

Skelettiert der Baum und himmels
zarte Streifen Rot,
dunkle Reiher künden,
von des Jahres baldigem Tod.

Die Farbe Grau hat jetzt das Prä, und
ab und an gibt’s auch schon Schnee.

Manche fliehen in den Süden,
das Kerosin wird sicher knapp,
Andre wollen gar nicht mehr
und steigen tief hinab.

Der Branntwein fließt in Strömen
wenn die Blusekapelle spielt,
ein Mancher sieht auch schon ganz
heimlich, die heilssame Lichterpracht.

Auch wenn das Jahr zu Ende geht,
ein gutes Neues ...
schafft des Himmels grenzenlose Macht.

Verbesser mich, wenn das so gewollt ist, ich finde es sehr wirr...

Mir gefällt jedoch, wie du z.B. in der dritten Strophe Vögel mit Flugzeugen vergleichst (wenn ich das so richtig verstehe):

Manche fliehen in den Süden,
das Kerosin wird sicher knapp,
Andre wollen gar nicht mehr
und steigen tief hinab.

11

[stephanius]

Liebe number11,
hübscher nickname übrigens. Du hast natürlich recht, es ist ein bissel wirr,
aber das sollte letztenlich auch so sein.
Ursprünglich war es mal als ganz seriöses Gedichtchen gedacht, welches die
triste Novemberstimmung rüberbringen sollte. So ganz schwer und getragen.
Rausgekommen ist ein Novembergedicht welches eher mit einem Augenzwinckern
zu verstehen ist, ein paar Elemente schwarzer Homor beigemengt.
Das was Du so als gekonnt angesehen hast, mit den Vögeln und Flugzeugen,
das war in der ersten Fassung noch grotesker ausgefallen, statt tief hinab sollte
eigentlich "ins Grab" stehen. Aber das kam mir dann doch etwas unpassend vor.
Es sollte einwenig die Tatsache anklingen, dass in dieser schwierigen Jahrszeit die
Suizidrate deutlich steigt und auch viele ältere Menschen in dieser Zeit sterben.
Das ist statistisch nachgewiesen. Wollte halt alles reinpacken was zum tristen
Monat November gehört ;-). Und am Schluss noch einen positiven Ausblick auf
das Neue, das neue Jahr geben. Die schlimme Zeit hat auch mal ein Ende.
Also nicht ganz so ernst nehmen das Ganze.
Übrigens die Änderung in der ersten St., da geb ich Dir voll recht, das passt so
besser wie Du es aufgeschrieben hast. Mit der Metrik nehme ich es nicht
immer so genau ;-(.
Beste Grüße St.

[number11]

Oke, ich verstehe was du mit deinem Gedicht sagen willst und dann passt das, wie du es aufgeschrieben hast auch

Ich nehme die Metrik selber nicht so genau, ich schreibe meist wie es sich für mich am besten liest, deswegen, mach dir keine Gedanken deswegen