Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Sonstiges und Experimentelles

Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 23.01.2007, 21:37   #1
männlich Roan Eck
 
Dabei seit: 01/2007
Ort: München
Beiträge: 168

Standard Pochen

Diesen Text widme ich Thiemo, einen echten Freund der manchmal über Kopfschmerzen klagt

Pochen

Pochen. Es pocht. Kein Ende in Sicht.
Leise, doch schmerzvoll, aber grausam langsam. Ein unangenehmer stechender Schmerz oberhalb der linken Augenbraue. Diese pochen treibt mich in den Wahnsinn. Unaufhörlich. Immer, und immer weiter. Am Rande des Nervenzusammenbruchs stoppt das Pochen. Jedoch nur einen Momente darauf beginnen sie von vorm, diesmal stärker.

Pochen. Es pocht. Kein ende in Sicht.

Meine Konzentration schwindet. Ich kann dem Unterricht nicht mehr folgen. Was heißt „despite“ auf Deutsch noch gleich? Mein Verstand gibt mir keine Antwort. Nur pochen. Unaufhörlich. Despite=? Mein Blick wandert aus dem Fenster, dort liegt Schnee. Weißer frischer Schnee. Ich lehne mich an die kühle Fensterscheibe. Es lindert meinen Schmerz. Dennoch unterdrückt er das Pochen nicht.

Pochen. Es pocht. Kein Ende in Sicht.

Ich schließe die Augen – um zu entfliehen – doch auch dies bringt nichts. Schließlich gleite ich langsam in eine Traumwelt. Ich versuche den Schmerz zu ignorieren. Ich kann ihn vergessen, doch ich zahle einen Preis dafür. Immer weiter rutsche ich in die verlockende Welt hinein. Weg von dem Schmerz.

Kein Pochen. Es pocht nicht mehr. Das Ende ist erreicht.

Ein laut dring durch meine Ohren, in die Neugeschaffene Welt. Langsam drehe ich mich um und schreite wieder auf die Wirklichkeit zu. Bevor ich die Hälfte erreicht habe, gesellt sich das Pochen neben mich und begleitet mich den restlichen Weg. Es weicht nicht von meiner Seite.
Pochen. Es pocht. Kein Ende in Sicht.

Irgendwas hat meinen Namen gerufen. Ich kann die Stimme nicht identifizieren. Sie ist grell und schrill, dennoch hört sie sich irgendwie dumpf an. Ich schlage die Augen auf. „Wo waren wir denn, Herr…“, der Rest gingt spurlos an mir vor rüber, denn das Pochen hat es übertont. Jetzt endlich kann ich die Stimme zuordnen. Es ist meine Englischlehrerin. Ich antworte nicht auf die Frage und versuch mich zusammeln. „Gut, dann werden wir uns halt am Freitagnachmittag sehn!“, während sie das sagt wird das Pochen stärker. Viel stärker als zuvor. Ihre Stimme scheint es an zu treiben. Der Tag scheint ja immer besser zu werden..

Roan Eck
Roan Eck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2007, 23:43   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

Standard RE: Pochen

kenne das problem,kommt mir bekannt vor. beim lesen des textes wird die quälende schmerzvolle länge einer unterrichtsstunde mit kopfweh sehr deutlich...
ich würde deshalb kürzen...und zwar ordentlich,sonst ist es unlesbar...
die vielen wiederholungen finde ich ein bisschen nervig.außerdem musst du nochmal auf tippfehler lesen..
und ein tipp, den ich selbst mal bekommen habe...meistens kann man die sogenannten schlusssätze ohne sinnverlust weglassen...das erhöht manchmal die spannung..
war mir ein bedürfnis,nichts für ungut.
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Pochen




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.