Nicht in diesem schönen Leben bei Poetry.de

Schmuddelkind · 12.01.2011, 00:59

„Nicht in diesem schönen Leben!“
hast du nüchtern mir erwidert.
Wonach sollte ich nun streben?
Was hat dich so angewidert?

Fragend und mit roten Augen,
alle Tränen schon geweint,
geh' ich auf dich zu im Glauben,
dass uns bald der Tod vereint.

Schmuddelkind · 12.01.2011, 01:02

Eines meiner Frühwerke (ich glaube, man merkt es). Bin mit einigen Formulierungen nicht zufrieden, aber als ich es heute wieder entdeckt habe, hat es mich doch irgendwie angesprochen, vor allem die letzten beiden Zeilen.

Wenn jemand, Verbesserungsvorschläge hat, würde ich mich freuen.

raffael · 12.01.2011, 03:04

Hallo Schmuddelkind,

Zum Inhalt, den ich so verstehe: Das LI erhält von seinem Libidoobjekt einen Korb. Diese unerwiderte Liebe motiviert das LI zur Ermordung seines Liebesobjektes.

Also eine Adaption der Oper Carmen!

Formal ist es sauber, doch die Form ist schliesslich vom Inhalt abhängig und dieser ist mir etwas unklar.

Liebe Grüsse
raffael

Schmuddelkind · 12.01.2011, 03:27

Inhaltlich (fast) richtig wiedergegeben. Das LI ermordert das Liebesobjekt und sich selbst, um im Tod mit ihm vereint zu sein. Es nimmt dabei den Satz "nicht in diesem schönen Leben" wörtlich und hofft auf eine Liebe im Leben nach dem Tod.

Nicht sehr originell, ich weiß, aber zeitlos ästhetisch.

Formal ist es zwar sauber (bis auf den Reim "Augen" - "Glauben"), aber irgendwie wirken einige Passagen uninspiriert, was ich schade finde, weil das eigentlich ein schönes Gedicht sein könnte. Etwa V3 und 4 gefallen mir überhaupt nicht, aber mir fällt da im Moment auch nichts Besseres ein, ohne den Inhalt zu verändern. Es soll hier ja die Verwirrung über diese extreme Herabwürdigung des LI durch das LD deutlich werden. Es ist natürlich sehr schmerzhaft, wenn einem mitgeteilt wird, dass jemandem das Leben zu schön und wertvoll ist, um es mit so einem Loser zu teilen. Das steckt ja alles in dem Zitat des LD. Und diese schmerzhafte und desillusionierende Erfahrung sollte dann in V3 und 4 ausgedrückt werden.

Danke, dass du mir zu später Stunde noch antwortest!

Ilka-Maria · 12.01.2011, 06:34

Ich habe an dem Gedicht nichts auszusetzen. Es liest sich flüssig, und die Aussage ist klar und deutlich.

LG
Ilka-M.

12.01.2011, 00:59	#1
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Nicht in diesem schönen Leben „Nicht in diesem schönen Leben!“ hast du nüchtern mir erwidert. Wonach sollte ich nun streben? Was hat dich so angewidert? Fragend und mit roten Augen, alle Tränen schon geweint, geh' ich auf dich zu im Glauben, dass uns bald der Tod vereint.

Themen-Optionen	Thema durchsuchen
Druckbare Version zeigen Jemanden per E-Mail auf dieses Thema hinweisen	Thema durchsuchen: Erweiterte Suche

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Das Märchen von der Schönen Statue	Exedo	Geschichten, Märchen und Legenden	0	24.08.2010 21:23
Weil ihr mich nicht leben lasst	sternenglanz	Zeitgeschehen und Gesellschaft	0	10.03.2010 18:22
Wer sein Glück nicht sehen will, den bestraft das Leben	Kiara	Geschichten, Märchen und Legenden	4	16.09.2009 21:00
Zuckerwattewolken in diesem Augenblick	Sayuri	Liebe, Romantik und Leidenschaft	2	20.04.2009 20:19

12.01.2011, 01:02	#2
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Eines meiner Frühwerke (ich glaube, man merkt es). Bin mit einigen Formulierungen nicht zufrieden, aber als ich es heute wieder entdeckt habe, hat es mich doch irgendwie angesprochen, vor allem die letzten beiden Zeilen. Wenn jemand, Verbesserungsvorschläge hat, würde ich mich freuen.

12.01.2011, 03:04	#3
raffael Dabei seit: 08/2009 Alter: 35 Beiträge: 185 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Schmuddelkind, Zum Inhalt, den ich so verstehe: Das LI erhält von seinem Libidoobjekt einen Korb. Diese unerwiderte Liebe motiviert das LI zur Ermordung seines Liebesobjektes. Also eine Adaption der Oper Carmen! Formal ist es sauber, doch die Form ist schliesslich vom Inhalt abhängig und dieser ist mir etwas unklar. Liebe Grüsse raffael

12.01.2011, 03:27	#4
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Inhaltlich (fast) richtig wiedergegeben. Das LI ermordert das Liebesobjekt und sich selbst, um im Tod mit ihm vereint zu sein. Es nimmt dabei den Satz "nicht in diesem schönen Leben" wörtlich und hofft auf eine Liebe im Leben nach dem Tod. Nicht sehr originell, ich weiß, aber zeitlos ästhetisch. Formal ist es zwar sauber (bis auf den Reim "Augen" - "Glauben"), aber irgendwie wirken einige Passagen uninspiriert, was ich schade finde, weil das eigentlich ein schönes Gedicht sein könnte. Etwa V3 und 4 gefallen mir überhaupt nicht, aber mir fällt da im Moment auch nichts Besseres ein, ohne den Inhalt zu verändern. Es soll hier ja die Verwirrung über diese extreme Herabwürdigung des LI durch das LD deutlich werden. Es ist natürlich sehr schmerzhaft, wenn einem mitgeteilt wird, dass jemandem das Leben zu schön und wertvoll ist, um es mit so einem Loser zu teilen. Das steckt ja alles in dem Zitat des LD. Und diese schmerzhafte und desillusionierende Erfahrung sollte dann in V3 und 4 ausgedrückt werden. Danke, dass du mir zu später Stunde noch antwortest!

12.01.2011, 06:34	#5
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.079 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich habe an dem Gedicht nichts auszusetzen. Es liest sich flüssig, und die Aussage ist klar und deutlich. LG Ilka-M.