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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 14.09.2007, 10:44   #1
Cosma
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 16

Standard Weg-Sehen

Deine Hand ist
voller Stunden.
Sie
zerrinnen in Minuten
zwischen deinen
unlackierten Fingern.
Landen vor mir
auf dem Holzweg.

Unbeachtet
meine Tränen.
Gewohnheitsblind
trampelst du nieder
hinterläßt Spuren,
die ich nicht sehen will.
Blind für alles
sehe ich mich selbst nicht mehr.
Cosma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.09.2007, 11:05   #2
deja_vu
Gast
 
Beiträge: n/a

hi Cosma,

sehr ansprechend von Dir formuliert, wie Du die Hände eines Menschen mit dem Faktor Zeit verbindest. Nur in den letzten drei Zeilen würde ich etwas anders machen, z.B.:

die ich nicht seh'n will.
Blind für alles
sehe ich mich selbst nicht.

... dann stimmt es mit dem Sprachrhythmus besser – nach meinem Gefühl. Ansonsten wie gesagt sehr schön.

lg, deja_vu
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Alt 14.09.2007, 17:34   #3
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Hey Cosma,

äußerst schöner Ausdruck, finde ich, Du verstehst es mit Sprache gewisse Gefühle in mir zu wecken und mich zu berühren. Was finde ich, auch wenn mir da sicher einige widersprechen, der wichtigste faktor bei Gedichten ist. Sie müssen einen Punkt treffen. Das schafft dieses hier auf jeden Fall. Ich würde auch das Ende ruhig so lassen. Das "mehr" halte ich für notwendig. Um die veränderung die das lyr.Ich durchgemacht hat zu unterstreichen. Ich würde aber in Zeile 6 aus "Fingern" "Fingernägel" machen sonst ergibt es für mich keinen Sinn, da Finger eigentlich nie lackiert sind.

Insgesamt gefällt mir dein Sprachstil und dieses Gedicht total gut.

Lg, Kim
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2007, 19:44   #4
Cosma
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 16

Stimmt, dass mit den Fingern ergibt eigentlich keinen Sinn. Ist vermutlich der umgangssprachliche Stil (jedenfalls in meiner Gegend ).
Wenn ich es auf Fingernägel ausweite klingt es irgendwie nicht mehr. Oder? Ich muß noch mal sehen, ob ich etwas befriedigendes verändern kann.

deja vu, das "mehr" gehört für mich inhaltlich dorthin. Wie neruda bereits sagte, unterstreicht es die Veränderung.

Ich danke euch für das Lesen und bewerten des Gedichtes.
Cosma ist offline   Mit Zitat antworten
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